München Katar-Sponsoring: FC Bayern schmettert Spontanantrag ab
Beim Streitthema Katar ist es im Verlauf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern München laut und emotional geworden. Mitglied Michael Ott wollte einen Spontanantrag einbringen, um über den bis 2023 laufenden Sponsorenvertrag mit der Fluglinie Qatar Airways abstimmen zu lassen. Das ließ das Präsidium des deutschen Fußball-Rekordmeisters am Donnerstagabend nicht zu.
Vizepräsident Dieter Mayer verwies dabei auf eine Entscheidung des Landgerichts München I vom selben Tag. Die 13. Zivilkammer hatte "eine Ergänzung der Tagesordnung hinsichtlich des Sponsorings durch Qatar Airlines" zurückgewiesen. Der FC Bayern sei nicht verpflichtet, auf der Mitgliederversammlung "über das weitere Sponsoring" durch die Fluglinie zu beraten. "Ich werde hier nicht zulassen, dass wir über rechtswidrige Anträge abstimmen", sagte Mayer und erntete Buhrufe.
Das Landgericht argumentierte, dass innerhalb des Vereinsgefüges die Geschäftsführung und so auch das Thema Sponsoring im Bereich Fußball durch die Vereinssatzung ausschließlich Aufgabe des Präsidiums sei und der Zuständigkeit der Mitgliederversammlung damit entzogen sei.
Die Geschäftsbeziehung mit Katar ist in der Fanszene des FC Bayern wegen der Menschenrechtssituation im Gastgeberland der WM 2022 oder der Arbeitsverhältnisse etwa auf den WM-Baustellen ein Reizthema.