Leerlauf an Tankstellen: "Diesem Ansturm sind wir nicht gewachsen"

Chaotische Szenen: Den letzten Tag des Tankrabatts nutzten viele Autofahrer. Zu viele, für einen Betreiber in Fürth. "Wir werden überrannt!"

Der Tankrabatt läuft aus. Den letzten Tag wollten viele Fürther noch nutzen, um vollzutanken. Vor einer "Supol"-Tankstelle in der Würzburger Straße in Fürth kam es teils zu langen Schlangen. Mancher Autofahrer blockierte die Straße, um auf das Gelände zu kommen. Das wiederum brachte Stau bis zu einer Kreuzung mit sich. Das zeigen Videoaufnahmen der Agentur News5.

Paul Böhm, Inhaber der 17 "Supol"-Tankstellen rund um Nürnberg, Fürth und Erlangen, erklärt im Interview: "Es ist nicht nur viel los, sondern wir werden in den letzten Stunden überrannt!" So etwas habe er noch nicht gesehen, dass sich das hier so staut.

Tankestellen in Nürnberg und Fürth: Leerlauf befürchtet

"Ich glaube, dass vor allem der Dieselpreis noch bedeutend nach oben gehen wird." Wenn auch nicht sofort, denn noch sei Vorrat da, sondern in den nächsten Tagen. Das erklärt Böhm vor seiner Tankstelle, bei der im Hintergrund allerhand los ist. Seine Augen sind groß, seine Stimme zittrig. Die Aufregung ist ihm anzumerken.

Wie wahrscheinlich ist es, dass die Tankstelle leerläuft? "Das würde uns nicht überraschen", antwortet Böhm. Er rechne stündlich damit. "Wir sind auch in den vergangenen Tagen schon an der ein oder anderen Stelle leer gewesen." Dies betreffe Tankstellen in ganz Deutschland. "Diesem überraschenden Ansturm sind wir nicht gewachsen." Das könnten sie logistisch gar nicht stemmen. So gebe es bei den Fahrern von Tankwagen derzeit etwa viele Ausfälle wegen Krankheit.

Wird die Tankstelle bei Leerlauf dann also einfach dichtgemacht? "Nein", erklärt Böhm. Denn innerhalb von Stunden würde Nachschub kommen. Denn die Tankwagen seien im Dauereinsatz.