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Unabhängigkeitstag der Ukraine: Demo in Nürnberg zum Nationalfeiertag


Unabhängigkeitstag der Ukraine
Ukrainer in Nürnberg: "Niemand von uns gibt auf"

Von Daniel Salg

23.08.2023Lesedauer: 2 Min.
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Ukrainer in Nürnberg: Am Donnerstag organisiert die ukrainische Community in Nürnberg eine Demonstration zum Unabhängigkeitstags ihres Heimatlandes.Vergrößern des Bildes
Viktoria Levynska (Dritte von rechts) mit anderen Ukrainern: Am Donnerstag organisiert die ukrainische Community in Nürnberg eine Demonstration zum Unabhängigkeitstag ihres Heimatlandes. (Quelle: Privat)

Am Donnerstag feiert die Ukraine ihren Unabhängigkeitstag. Die Ukrainer in Nürnberg sagen, der Tag sei so wichtig wie nie. Sie wollen demonstrieren.

Am 24. August 1991 hat die Ukraine der Sowjetunion ihre Unabhängigkeit erklärt. Seit genau anderthalb Jahren stellt Russland diese Unabhängigkeit – mit dem Angriffskrieg auf ukrainischem Boden – wie nie zuvor infrage. "Jeder Tag ist Horror", sagt die ukrainische Aktivistin Viktoria Levynska aus Nürnberg.

Gemeinsam mit anderen Ukrainerinnen und Ukrainern organisiert sie am Donnerstag deshalb eine Demonstration in Nürnberg. "Wir stehen schon immer für Demokratie und Unabhängigkeit, ganz besonders morgen", so die Aktivistin im Gespräch mit t-online weiter.

Die Demonstranten versammeln sich um 17.30 Uhr am Kornmarkt in der Nürnberger Innenstadt. Sie wollen einerseits den Unabhängigkeitstag feiern, andererseits die Deutschen an die Situation in ihrem Heimatland erinnern. "Wichtig ist gerade jetzt in der Urlaubszeit, dass die Leute nicht vergessen, dass in der Ukraine jeden Tag Menschen getötet werden", sagt Levynska. Sie rechnet am Donnerstag mit rund 300 Teilnehmern.

Ukrainer organisieren Hilfe für ihr Land von Nürnberg aus

Schon seit Beginn des Angriffskriegs – und teilweise auch schon davor – organisieren die Ukrainer von Nürnberg aus Hilfe. Levynska hat von Generatoren über warme Kleidung bis hin zu Verbandsmaterial schon so ziemlich alles gesammelt, was den Menschen in ihrer Heimat helfen könnte. Mit Spenden und teils aus eigener Tasche hat sie es dann ermöglicht, dass die Spenden auch dort ankommen, wo sie gebraucht werden.

Levynska wohnt zwar schon seit 2004 in Nürnberg, dennoch ist der Krieg für sie nah, fast greifbar. Sie sagt, seit dem 24. Februar 2022 führe sie faktisch kein normales Leben mehr. Ihre Mutter lebt bis heute in der Westukraine – jedes Mal, wenn die Russen dort angreifen und ihre Mutter in einen Bunker flüchtet, macht Levynska die ganze Nacht kein Auge zu. Übers Telefon und die sozialen Medien stehen beide permanent in Kontakt.

Im Juli haben sich Mutter und Tochter das erste Mal seit Kriegsbeginn wiedergesehen. Eine Woche lang hat ihre Mutter sie in Nürnberg besucht – eine Art Auszeit vom Krieg. Ihr erster Satz: "So ein ruhiger, freier Himmel."

Verkaufsstand an der Lorenzkirche am Abend

Nach der Demonstration am Kornmarkt will die Aktivistin direkt vor der Lorenzkirche einen Stand aufbauen. Dort verkauft sie verschiedene Puppen, Taschen und bemalte Tongefäße – allesamt gebastelt von Kindern in der Ukraine. Vom Erlös will sie Medikamente und Verbandsmaterial für die Ukraine kaufen.

Sie und die anderen Ukrainer freuen sich über jeden, der am Donnerstag zum Kornmarkt oder später zur Lorenzkirche kommt – egal ob Ukrainer, Deutsche oder sonstige Nationalitäten. Es sei nämlich gerade jetzt wichtig, die Ukraine und Europa zusammenzuhalten. "Russland will unsere Weltordnung zerstören", sagt Levynska.

Die Devise der ukrainischen Community in Nürnberg sei die gleiche wie die ihrer Landsfrauen und -männer an der rund 2.000 Kilometer entfernten Front: Bloß nicht aufgeben. Levynska ist sich freilich sicher, dass die Ukraine den Krieg gegen Russland eines Tages gewinnen wird. "Wir wissen nämlich, was wir erwarten müssten, wenn nicht."

Verwendete Quellen
  • Telefoninterview mit Viktoria Levynska
  • Eigene Recherche
  • tagesschau.de: "Ukraine begeht Nationalfeiertag" vom 24. August 2022
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