Achtstündiger Großeinsatz Verdächtiges Pulver in Postzentrum verletzt 15 Mitarbeiter

In einem DHL-Zentrum in Fürth hat ein verdächtiges Pulver einen mehr als acht Stunden langen Einsatz ausgelöst. 15 Mitarbeiter wurden leicht verletzt. Was dahintersteckt.
Am Freitagmorgen ist es im DHL-Frachtzentrum im Langenzenner Ortsteil Burggrafenhof (Landkreis Fürth) zu einem großangelegten Gefahrguteinsatz gekommen. Gegen 9 Uhr meldeten mehrere Mitarbeiter plötzlich gesundheitliche Probleme. Sie klagten über starke Schmerzen und Hautreizungen. Laut Angaben der Polizei haftete ein bislang unbekannter weißer Stoff an der Außenseite eines Pakets. Während eines über acht Stunden andauernden Einsatzes wurde die Substanz von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst gesichert und untersucht.
Nach Eintreffen der ersten Feuerwehrkräfte wurde sofort ein Gefahrgut-Alarm ausgelöst. Der betroffene Bereich rund um das Frachtzentrum wurde weiträumig abgesperrt, das Gebäude evakuiert. Die Feuerwehr errichtete eine Dekontaminationsstraße, die rund 35 Mitarbeiter des Verteilerzentrums durchliefen.
Die Untersuchung der weißen Substanz durch die US Army (Ansbach Fire Rescue) ergab, dass es sich um ein kristallines Lösungsmittel auf Acetonbasis handelte. Dieses löst bei Kontakt die bei den Mitarbeitern festgestellten Symptome aus.
15 Personen leicht verletzt
Insgesamt erlitten 15 Personen leichte Verletzungen in Form von Hautreizungen und wurden in ein Krankenhaus gebracht. Vier der Verletzten klagten zudem über Atembeschwerden oder über Augenreizungen. Alle Personen konnten inzwischen wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Wie die Polizei weiter mitteilt, gehe man nicht davon aus, dass die chemische Substanz in einem Paket in das Verteilerzentrum geschickt wurde, um jemandem Schaden zuzufügen. Vielmehr gehen die Beamten davon ausgegangen, dass das Lösungsmittel auf noch ungeklärtem Weg in das Verteilerzentrum gelangt ist.
- Polizei und Feuerwehr
- Reporter vor Ort
- Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Mittelfranken vom 6. Juni 2025