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Hilpoltstein: Jungvögel nur vor Katzen retten – sonst nicht anfassen


Vogelschützer warnen
Jungvögel nur vor Katzen retten – nicht mitnehmen

Von dpa
18.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Uferschwalbe mit Jungvögeln (Archivbild): Wenn Jungvögel aus dem Nest fallen, brauchen sie meist keine Hilfe vom Menschen.Vergrößern des BildesUferschwalbe mit Jungvögeln (Archivbild): Wenn Jungvögel aus dem Nest fallen, brauchen sie meist keine Hilfe vom Menschen. (Quelle: blickwinkel/imago-images-bilder)
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Vermehrt piepst es aus der Hecke, weil Jungvögel aus ihren Nestern fallen, oder bei ersten Flugversuchen unsanft laden. Vogelschützer aus Franken warnen jedoch vor falscher Tierliebe und raten, nur in Notfällen Vögel zu retten.

Achtung, Jungvögel im Anflug: Auch wenn der Nachwuchs noch nicht richtig fliegen kann und hilflos wirkt – den Menschen brauchen die Ästlinge genannten Tiere meist nicht.

Selbst wenn die Vogeljungen vermeintlich alleingelassen im Gebüsch oder auf der Wiese hocken und laut piepsen: "Sie rufen jedoch nicht um Hilfe, sondern halten Kontakt zu ihren Eltern, um gefüttert zu werden", heißt es vom im mittelfränkischen Hilpoltstein ansässigen Landesbund für Vogelschutz (LBV).

Vogelschutzbund aus Franken: Jungvögel nur vor Straßenverkehr und Katzen retten

"Die Vogeljungen sind unerfahren und im Fliegen noch etwas ungeübt und wirken deshalb oft hilflos. Sie aufzunehmen, ist aber falsch verstandene Tierliebe", sagt der LBV-Biologe Torben Langer.

Daher sollten Menschen diese halbflüggen, bereits vollständig befiederten Vögel in Ruhe lassen. "Greift der Mensch in dieser sensiblen Phase ein und nimmt ein Jungtier mit, unterbricht er die Bindung zwischen Alt- und Jungvogel." Vogeleltern suchten bis zu 24 Stunden lang nach ihrem verloren gegangenen Nachwuchs.

Besteht allerdings Gefahr etwa durch Straßenverkehr oder Katzen, sollten Menschen eingreifen: Die Tiere aufnehmen und ganz in der Nähe vom Fundort, wenn möglich in Hörweite zu den Vogeleltern, absetzen. "Anders als bei zum Beispiel Rehkitzen nehmen Vogeleltern ihre Jungen wieder an, wenn diese von einem Menschen berührt wurden", erklärt der Biologe.

Jungvögel sind eine leichte Beute für Katzen

Wer Katzen besitzt, sollte diese für einige Tage, wenigstens morgens und abends, im Haus halten, gerade wenn Jungvögel im Garten oder in der Nachbarschaft unterwegs sind. Denn die Vogeljungen sind eine leichte Beute für die Räuber.

Die Brutsaison beschränkt sich nicht nur auf den Frühling. Einige Gartenvögel wie Kohlmeise, Rotkehlchen und Amsel brüten bis zu dreimal in einem Jahr – bis in den August hinein.

Katzen töten in Deutschland jedes Jahr Millionen Vögel, aber auch Amphibien, Reptilien und Säugetiere. Nach Angaben des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) gibt es bundesweit mehr als 14 Millionen Hauskatzen (Stand: 2019). Nach Nabu-Schätzung erlegen Katzen hierzulande pro Jahr 25 bis 100 Millionen Vögel – bei einem Gesamtbestand von 500 Millionen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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