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Unwetter in Süddeutschland: Gewitter sorgen für Stromausfälle und Verletzte


Extremwetter am Abend
Heftige Unwetter in Baden-Württemberg – massive Stromausfälle

Von dpa, pb, mics

Aktualisiert am 12.07.2023Lesedauer: 3 Min.
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Schwere Unwetter in Süd- und Westdeutschland: In der Nacht ist es zu massiven Schäden gekommen, die Feuerwehr musste zu zahlreichen Einsätzen ausrücken. (Quelle: dpa)
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Süddeutschland wurde in der Nacht von starken Unwettern heimgesucht. Es kommt zu starken Schäden – dann fällt auch noch der Strom aus. Die Einsatzkräfte sind am Limit.

Heftige Unwetter haben am Dienstagabend im Südwesten Deutschlands für Unruhe gesorgt und größere Schäden angerichtet. Es gab eine Reihe von wetterbedingten Verkehrsunfällen, Straßensperrungen und auch Verletzte. Vielerorts waren in der Nacht zum Mittwoch Feuerwehrleute damit beschäftigt, Straßen von heruntergefallenen Ästen und umgestürzten Bäumen freizuräumen. Nach Angaben der Polizei waren am Dienstagabend und in der Nacht vor allem die Regionen um Konstanz, der Schwarzwald, Freiburg sowie die Regionen um Ludwigsburg und Reutlingen betroffen.

Vor allem die Region Konstanz hat es einem Polizeisprecher zufolge "ordentlich getroffen", dort gab es auch Verletzte. Auf einem Campingplatz in Allensbach am Bodensee fiel eine 70 Zentimeter dicke Eiche während des Unwetters auf einen Wohnwagen, in dem eine dreiköpfige Familie war. Alle drei Insassen erlitten Verletzungen und mussten in ein Krankenhaus. Eine 30-jährige Camperin musste ebenfalls in eine Klinik. Im Kreis Ravensburg wurde ein Rollerfahrer verletzt, als er gegen einen herunterhängenden Ast fuhr.

Allein in der Zeit von 21.30 Uhr bis Mitternacht gingen im Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums Konstanz mehr als 370 Notrufe ein, meist unwetterbedingt. Bei der Integrierten Leitstelle des Landkreises Konstanz wurden 170 witterungsbedingte Einsätze registriert.

Wegen Gewittern Stromausfälle in ganz Süddeutschland

In ganz Süddeutschland gab es am Abend zahlreiche Stromausfälle. Eine Karte der Netzbetreiber dokumentierte in der Nacht zu Mittwoch Dutzende Meldungen. In den sozialen Medien klagten Nutzer aus allen Teilen des Bundeslandes über dunkle Stunden.

Zu größeren Ausfällen kam es unter anderem in den Landkreisen Reutlingen, Tübingen, Ravensburg und im Ostallgäu. Auch in Stuttgart, wo ein Blitz ein Haus in Brand setzte, kam es in einigen Stadtteilen zu Ausfällen. Die Einsatzkräfte und Gemeinden erinnerten daran, dass es nicht nötig sei, wegen eines Stromausfalls den Notruf zu wählen.

Polizist über Unwetter: "Bei uns geht es wirklich rund"

In der Region rund um Reutlingen mussten Polizei und Feuerwehr zu zahlreichen Einsätzen ausrücken. In Reutlingen selbst setzte extrem heftiger Starkregen mit 50 Litern pro Quadratmeter Keller unter Wasser. Beim Südbahnhof kam es wegen herabgestürzten Ästen auf eine Oberleitung zu einem Stromausfall. "Bei uns geht es wirklich rund", berichtete ein Polizist am Abend. Es gab wegen des schweren Sturms auch mehrere Verkehrsunfälle mit Verletzten.

Ein Reporter vor Ort berichtete, dass in Pfullingen (Kreis Reutlingen) ein Blitz den Dachstuhl eines Wohnhauses in Vollbrand gesetzt hatte. Die Feuerwehr hatte während des Starkregens und Sturms Probleme, die Flammen unter Kontrolle zu bekommen. Verletzt wurde von den Bewohnern niemand, jedoch erlitt ein Feuerwehrmann einen Kreislaufzusammenbruch während der Arbeiten.

In Steinheim (Kreis Ludwigsburg) geriet ein Wohnhaus in Brand, die Bewohner konnten sich in Sicherheit bringen, das Gebäude ist nach erster Einschätzung allerdings nicht mehr bewohnbar. Der Schaden wird auf rund 300 000 Euro geschätzt.

Entwarnung gegen 24 Uhr

Gegen 24 Uhr gab es nach DWD-Angaben weitgehend Entwarnung für Baden-Württemberg und die Gewitter zogen weiter in Richtung Bayern. Auch dort sorgte die Unwetterfront vor allem für unzählige umgestürzte Bäume. Meldungen über Verletzte gab es auch in Bayern zunächst nicht.

Im Saarland war bereits am frühen Abend der kleine Ort Asweiler besonders getroffen worden. Dort wütete ein Sturm und hinterließ eine Schneise von etwa 100 Metern. Rund 30 Gebäude wurden beschädigt. "Ich bin mir sicher, dass es ein Tornado war", sagte Dirk Schäfer, Leiter des Katastrophenschutzamtes im Landkreis St. Wendel am Mittwochmorgen. Das Unwetter am Dienstag habe rund 50 Häuser beschädigt, einige darunter schwer.

Das Schadensbild deute auf einen Tornado hin, sagte Schäfer. Die Dächer mehrerer Gebäude wurden abgedeckt, in zwei Fällen seien ganze Dächer inklusive Dachstuhl weggeflogen, sagte Schäfer. Nach bisherigen Erkenntnissen seien keine Menschen verletzt worden. Wie ein Tornado entsteht, lesen Sie hier.

Video | So entstehen "die gefährlichsten Winde der Welt"
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Quelle: t-online

Sturmböen mit über 100 Kilometern pro Stunde

In Frankreich hatte das Unwetter zuvor gewütet. In Dijon stürzte die Decke eines Supermarktes ein, in Vichy wurden 30 Bäume entwurzelt. Aus verschiedenen Orten der Region verbreiteten Einwohner Fotos großer Hagelkörner, die mit den Sturmböen herunterkamen, berichteten der Sender BFMTV und die Zeitung "Le Parisien". Menschen kamen zunächst nicht zu Schaden. In Dijon und Mulhouse wurden Sturmböen mit einer Geschwindigkeit von über 100 Kilometern pro Stunde registriert. Die französische Bahn stellte auf einigen Strecken aus Sicherheitsgründen den Verkehr ein.

In Bayern und Baden-Württemberg war es vor den Unwettern zuvor am heißesten in Deutschland gewesen. Meteorologin Ursula Papassimeon vom Deutschen Wetterdienst (DWD) sagte, mit 37,2 Grad sei in Möhrendorf-Kleinseebach (Bayern) die Spitzentemperatur gemessen worden. Im Kitzingen (Bayern) sowie in Lahr/Schwarzwald und Notzingen (beide Baden-Württemberg) zeigten die Thermometer laut DWD 37,0 Grad.

Verwendete Quellen
  • Beiträge bei Twitter
  • Informationen des Portals störungsauskunft.de
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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