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Wuppertal-Kolumne "Scheuges Talfahrt": "Welt wissen" und die Treuewelt


Kolumne "Scheuges Talfahrt"
"Welt wissen" und die Treuewelt der Sparkasse


05.11.2020Lesedauer: 3 Min.
Meinung
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Jürgen Scheugenpflug lehnt sich gegen eine Statue: Der Kabarettist kennt die Gepflogenheiten von Wuppertal in- und auswendig.Vergrößern des Bildes
Jürgen Scheugenpflug lehnt sich gegen eine Statue: Der Kabarettist kennt die Gepflogenheiten von Wuppertal in- und auswendig. (Quelle: Uli Kopka)

Für t-online schreibt der Wuppertaler Kabarettist Jürgen Scheugenpflug exklusiv die Kolumne "Scheuges Talfahrt". Diesmalige Themen: Die Dummheit Wuppertals und die Treuewelt der Sparkasse.

Dieser Tage habe ich mir, Corona-gerecht verkleidet, trotz akuter Ebbe im Portemonnaie, etwas geleistet. Im heimischen Einzelhandel erstand ich, einer alten Gewohnheit folgend, einen Terminkalender für 2021. Das klingt bei der wirtschaftlichen Lage meines Berufsstandes geradezu unverschämt zuversichtlich. Ja, einige wollten mich sogar ins Heim bringen, weil ich den Boden der Realität gänzlich verlassen habe und wohl in einer völlig anderen Welt lebe. Optimismus in Ehren, aber das? Welche beruflichen Termine würde ich denn in den Kalender schreiben, war die drängende Frage besorgter Anverwandter.

Verständlich, wenn man die Sorgen und Nöte der Kulturschaffenden derzeit betrachtet. Aber darüber habe ich mich erstaunlich leicht hinweggesetzt und bei einem guten Glas Wein Geburtstage und Jubiläen mit einem Kugelschreiber in den Kalender eingepflegt. Das hat schon sehr viel Spaß gemacht. Der Rest kommt dann, erst mal mit Bleistift, vielleicht später. Ob das sehr schlau war, zeigt dann die Zukunft.

Wuppertal ist die zweitdümmste Stadt – vor Cottbus

Sehr interessant deshalb die folgende Information. Die Plattform "Welt wissen" ermittelte nämlich kürzlich, wie klug man in welchen deutschen Städten ist. Für uns Wessis kaum überraschend: Auf dem letzten Platz liegt Cottbus. Das haben wir Schlauberger im Tal zumindest geahnt. Dass wir Wuppertaler aber nur hauchdünn vor Cottbus auf dem vorletzten Platz landen, überrascht dann doch zunächst.

Denkt man allerdings an die Sachen, die nun in der jüngsten Vergangenheit hier so "schiefgelaufen" sind, fragt man sich, was Cottbus falsch gemacht haben muss, um noch hinter uns zu landen? Das Chaos um die Schwebebahn, der zweistellige Millionenbetrag an Mehrkosten beim Neubau des AWG-Gebäudes am Klingelholl, das marode Schauspielhaus und die Abstandszahlungen diverser gekündigter "Mitarbeiter" sind nur die Spitze des Eisberges. Aber das, das muss man auch sagen, belastet ja am Ende nicht die Stadt, sondern nur den nachweislich dummen Bürger.

Was die etwas unglückliche Erhebung von "Welt wissen" angeht, könnten wir uns das leichter machen. Wir sollten, ähnlich wie Donald Trump, dieses Ranking als Fake-News anfechten und durch den CDU-Rechtsanwalt Dr. Rolf Köster juristisch überprüfen lassen. Obwohl das wahrscheinlich noch dümmer ist.

Derzeit gibt es auch viel wichtigere Dinge. Zum Beispiel tief im Osten der Stadt, in Heckinghausen. Das ist eine winzige Hofschaft kurz vor Cottbus. Dort streiten sich die Kernbündnispartner CDU und Grüne um die goldene Ananas. Weil nämlich die unverwüstliche Frau Warnecke von der SPD nach monatelanger Auszählung mehr Stimmen bekommen hatte, als Christoph Brüssermann von der CDU, gibt’s jetzt Streit.

Denn Brüssermann wäre liebend gerne Bezirksbürgermeister geblieben, aber selbst die eigenen Mitstreiter und die Grünen haben ihm das nicht gegönnt. Jetzt wird es nach den 1980er und 1990er Jahren mal wieder Renate Warnecke. Genau das gilt in Kreisen der Greisen bereits als Erneuerung im Osten. Ein Tipp für Herrn Brüssermann: zur Beruhigung einfach mal ein Spaziergang mit einem Alpaka durch die Kohlfurt. Das macht Spaß und verlangsamt den Puls.

Wie Sie in ein paar Hundert Jahren das Café Grimm kaufen können

Zum Abschluss noch etwas Positives. Unsere beliebte Sparkasse unterstützt durch die Treuewelt diverse Partner des Handels durch atemberaubende Rabatte mit Cashback-regional. Zum Beispiel in der jüngsten Ausgabe das Café Grimm. Immerhin mit 2 Prozent des Rechnungspreises. Das wären bei einem Kännchen Kaffee und einem Stück Bienenstich zum Endpreis von 6,30 Euro (ohne Trinkgeld) sagenhafte 13 Cent. Wenn man das Ersparte bei der Sparkasse wieder in einem Bausparvertrag anlegt, kann man in ein paar Hundert Jahren das Café Grimm kaufen. Endlich mal eine Investition, die lohnt. Und genau solche Dinge sind es, die einem in diesen schweren Tagen Hoffnung machen, Ehrenwort.

Jürgen Scheugenpflug ist seit 1989 als Kabarettist, Moderator, Autor, Sänger und Kolumnist tätig. 2007 rief er die "Bergische Akademie für Kabarett & Comedy" ins Leben. Aktuell ist er Leiter der bundesweiten Comedy-Serie "Comedy im Bett" und als künstlerischer Leiter der Kleinkunstbühne "Schatzkiste" in Wuppertals Nachbarstadt Remscheid tätig.

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