Sensation verpasst: DEB-Team verliert knapp gegen die USA

Die Anfangseuphorie ist dahin. Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat bei der WM das dritte Spiel in Folge verloren. Gegen die USA wurde es am Ende allerdings dramatisch.
Auch HoffnungstrΓ€ger Dominik Kahun hat die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft bei der WM in Riga nicht zurΓΌck auf die Erfolgsspur gefΓΌhrt. Beim ersten Einsatz des eingeflogenen NHL-StΓΌrmers unterlag das Team von Bundestrainer Toni SΓΆderholm den USA mit 0:2 (0:0, 0:1, 0:1) und muss nach drei Niederlagen in Folge um den Einzug ins Viertelfinale bangen. Der Traum von der ersten WM-Medaille seit 68 Jahren droht zu platzen.
Showdown gegen Lettland
Das letzte Vorrundenspiel am Dienstag (ab 19.15 Uhr im Liveticker von t-online) gegen Gastgeber Lettland wird somit zum Endspiel: Die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) benΓΆtigt zwingend einen Sieg zum Weiterkommen β und starke Nerven, denn erstmals sind Zuschauer auf den RΓ€ngen zugelassen.
Auch mit Olympia-Silbermedaillengewinner Kahun und dem genesenen Jungstar Lukas Reichel blieb die deutsche Mannschaft in der Offensive ohne Durchschlagskraft β trotz grΓΆΓerer Spielanteile. Jason Robertson (39.) und schlieΓlich Colin Blackwell (59.) ins leere Tor besiegelten die 29. Niederlage im 45. WM-Duell mit dem zweimaligen Weltmeister.
Reichel direkt auffΓ€llig
Am Mittag hatte Kahun nach sechs Tagen Corona-QuarantΓ€ne grΓΌnes Licht fΓΌr seinen ersten WM-Einsatz in Riga erhalten, auch der letzte PCR-Test war negativ. Der 25-JΓ€hrige, der nach dem Play-off-Aus mit den Edmonton Oilers nachgereist war, sollte laut SΓΆderholm "offensiv mehr Schwung" bringen, nachdem in den letzten beiden Spielen nur noch drei Tore gelungen waren.
Kahun war anzumerken, dass die Abstimmung mit den Mannheimern Matthias Plachta und Markus Eisenschmid fehlte. "Das Timing ist ein bisschen anders", gab er bei Sport1 zu, "aber da komme ich rein."
Auch Reichel, der nach einem Check gegen den Kopf hatte pausieren mΓΌssen, stand wieder zur VerfΓΌgung und kehrte in die Berliner Reihe mit seinen Klubkollegen Marcel Noebels und Leo PfΓΆderl zurΓΌck. Der 19-JΓ€hrige knΓΌpfte an seine starken Leistungen der ersten Spiele an und war einer der auffΓ€lligsten Spieler.
Bittners WM-DebΓΌt
Sein WM-DebΓΌt gab der Wolfsburger Dominik Bittner in der Verteidigung, auf die TribΓΌne mussten die StΓΌrmer Frederik Tiffels (KΓΆln), Andreas Eder (Straubing) und Daniel Fischbuch (DΓΌsseldorf). Eine Pause vor dem Vorrundenfinale gegen Lettland bekam der Berliner TorhΓΌter Mathias Niederberger, fΓΌr ihn rΓΌckte der Mannheimer Felix BrΓΌckmann zwischen die Pfosten.
Kaum war Reichel wieder fit, kassierte Maximilian Kastner den nΓ€chsten Kopftreffer β den insgesamt vierten im Turnier gegen einen deutschen Spieler. Doch auch US-Verteidiger Matt Hellickson, der den MΓΌnchner mit dem Ellbogen traf, musste nicht auf die Strafbank. Kammerer konnte aber weiterspielen.
Die beste MΓΆglichkeit zur FΓΌhrung hatte die DEB-Auswahl, als sie zu Beginn des zweiten Drittels zweimal in Γberzahl spielte, nutzte sie aber nicht. Auf der Gegenseite lieΓ sie nur wenige TorschΓΌsse der Amerikaner zu. Das US-Team traf dagegen gleich im ersten Powerplay. Pech hatte PfΓΆderl, der das Tor nur um wenige Zentimeter verfehlte (53.).
- Nachrichtenagentur SID
- Eigene Beobachtung