"Haben beide Mist gebaut" Werder-Kapitän Fritz erklärt Trainingsprügelei
Zwei Tage nach seiner Trainingsprügelei mit Davie Selke hat sich Clemens Fritz zu Wort gemeldet. Der Kapitän des SV Werder Bremen hat seinen Ausraster gegenüber dem Nachwuchsprofi erklärt. "Es ging etwas zu hart zur Sache, was sich so nicht gehört", sagte der 33-Jährige der "Bild"-Zeitung. Zu diesem Zeitpunkt sei er ob des Verhaltens des 18-Jährigen bereits gereizt gewesen, so Fritz weiter: "Mir hatten zuvor schon ein paar Sachen nicht gepasst. Darauf hatte ich ihn bereits hingewiesen."
Dem als besonnen geltenden Kapitän des Bundesligisten war nach einem harten Zweikampf mit Selke die Hand ausgerutscht. Anschließend hatte er den Nachwuchsstürmer attackiert und das Trainings-Leibchen zerrissen, Mitspieler mussten den Streit schlichten.
Fritz gibt Fehler zu
Rückblickend kann Fritz es nicht fassen, dass ihm die Sicherungen durchgebrannt sind. "Selbst im Kindergarten oder in der Schule ist mir das nicht passiert", sagte der 22-fache Nationalspieler, der letztmals 2008 für die DFB-Elf im Einsatz war. Der Streit mit Selke sei schnell ausgeräumt gewesen, so Fritz weiter. "Wir haben gesprochen und es aus der Welt geschafft. Ich habe ihm auch gesagt, dass ich ein Stück weit überreagiert habe. Wir haben beide Mist gebaut."
Auch für Werder-Coach Robin Dutt ist die Prügelei abgehakt. "So etwas passiert, sollte aber nicht zu oft vorkommen", sagte Dutt. Er gewinnt der Rauferei sogar etwas positives ab: "Der Umgang damit ist auch eine Chance, Teamgeist zu zeigen und zu entwickeln."
Die Mitspieler haben jedenfalls von dem Thema die Nase voll. "Das braucht man jetzt nicht hochsterilisieren", kommentierte Abwehrspieler Sebastian Prödl unfreiwillig komisch.
Nervenkostüm liegt blank
Der Zoff zwischen Fritz und Selke war bereits die zweite Rangelei im Werder-Training in dieser Spielzeit. Im August waren sich bereits Aaron Hunt und Mehmet Ekici an die Wäsche gegangen.
Offensichtlich liegt bei den Bremer Profis das Nervenkostüm ob der sportlichen Talfahrt blank. Nach der 2:3-Pleite gegen Hertha BSC bat Trainer Robin Dutt seine Profis um vier Uhr nachts zum Auslaufen. In der Vorwoche hatte Bremen eine peinliche 0:7-Heimklatsche gegen den FC Bayern kassiert.