HSV-Coach Walter: "Stehe hinterher immer wieder auf"
Hamburg (dpa) - Tim Walter war heiser, niedergeschlagen und gar nicht mehr in Plauderlaune. Der verpasste Aufstieg in die FuΓball-Bundesliga nach vier Jahren Zweitklassigkeit setzte dem Trainer des Hamburger SV arg zu.
Wenige Minuten zuvor hatte er seine paralysierten Spieler vor die treuen Fans in der Nordkurve gefΓΌhrt und sich mehrmals verneigt. "Ich bin sehr, sehr stolz auf meine Mannschaft. Was wir hier abgeliefert haben mit Hilfe unserer Zuschauer, mit dem Verein - ich glaube, dass wir es geschafft haben, ΓΌber die Saison etwas entstehen zu lassen", sagte der Coach ergriffen.
Die Anerkennung der HSV-AnhΓ€nger in der wohl bittersten Stunde dieser Saison, vielleicht der vergangenen vier Jahre, rΓΌhrte den Trainer. "Ich habe schon mitbekommen die SprechchΓΆre fΓΌr unsere Mannschaft und unser Team", sagte der Coach und gestand: "Momentan empfindet jeder im Verein nur Leere."
Das 0:2 im RelegationsrΓΌckspiel gegen Hertha BSC hatte dem FuΓballlehrer und der Mannschaft die KrΓΆnung und den Triumphzug durch die Stadt vermasselt. Seine bei MΓΌnchen wohnende Familie hatte der 46-JΓ€hrige extra ins Volksparkstadion eingeladen, um sie an seinem vielleicht grΓΆΓten Erfolg teilhaben zu lassen. Aber am Ende des Abends musste er nicht nur seine Spieler, sondern auch seine drei Kinder trΓΆsten.
Am Morgen nach dem letzten Spiel der Saison wollen sich Mannschaft und Trainerteam noch einmal treffen, um vor dem Urlaub beim gemeinsamen FrΓΌhstΓΌck die Wunden zu lecken. "Ich stehe hinterher immer wieder auf", versicherte Walter und deutete an, was in der nΓ€chsten Saison folgen soll: "Wir haben was angestoΓen, aber sind noch lange nicht am Ende. Wir sind einfach noch nicht fertig."