Oliver Kahn spricht über FC-Bayern-Aus: Überrascht von "kurzer Dauer"

Oliver Kahn war zwei Jahre als Vorstandschef beim FC Bayern tätig. Dann folgte der Rauswurf. Nun äußerte sich der Ex-Torhüter erstmals darüber.

Vor knapp vier Monaten kam es kurz vor dem letzten Saisonspiel des FC Bayern in Köln zum Eklat: Bayern-Vorstandschef Oliver Kahn wurde von seinen Aufgaben entbunden, durfte im Anschluss auch nicht mit zur Partie ins Rheinenergiestadion reisen, wo die Münchener letztendlich in einem Herzschlagfinale den Titel holten.

Nun äußerte sich der frühere Torwart der deutschen Nationalmannschaft erstmals über seine Zeit als Bayern-Boss. Kahn sprach bei der Münchener Start-up-Konferenz "Bits & Pretzels". Auf die Frage, was ihn in zwei Jahren in der Führungsebene beim deutschen Rekordmeister am meisten überrascht habe, antwortete der 54-Jährige laut "Abendezeitung" trocken: "Die kurze Dauer".

Kahn über letzte Bayern-Wochen: "Wilder Mai"

Zudem bezeichnete er seine letzten Wochen bei seinem Herzensklub als "wilden Mai". Die "Bild"-Zeitung schreibt, dass Kahn auch über die Gründe seines Scheiterns beim FC Bayern sprach: "Wenn du in den Köpfen der Leute als Torwart und verankert bist, ist es schwer, etwas anders zu machen als damals", so der Ex-Keeper. "Sie realisieren nicht, dass du dich weiterentwickelt hast und wollen den Torhüter Kahn." Seine Ernennung zum Vorstandsvorsitzenden scheint also im Nachhinein auch aus Kahns Perspektive ein Missverständnis gewesen zu sein.

Ausgebrannt fühlt er sich derweil nicht. Trotzdem gab er zu: "Ein Unterschied zu meiner Zeit als Profi ist, dass ich nicht die mentalen Signale und die meines Körpers ignoriere. Wenn ich das erkenne, dass ich Grenzen überschreite, nehme ich mir eine Auszeit. Egal, was andere sagen."

Wie es mit Kahn in Zukunft weitergeht, ist noch unklar. Zuletzt sorgte der Ex-Bayern-CEO mit einem Besuch in Saudi-Arabien für Aufsehen. Medien im Wüstenstaat berichteten von einem Angebot des Klubs Al-Hilal für Kahn.