Kritik am DFB Gräfe motzt über Schiedsrichter: "Leider nur noch zweitklassig"

Manuel Gräfe hat die Leistungen deutscher Schiedsrichter erneut harsch kritisiert. Dabei nahm er die gesamte Saison genauer unter die Lupe.
Der ehemalige Schiedsrichter Manuel Gräfe hat ein Qualitätsproblem der Offiziellen in der Bundesliga festgestellt. Auf Twitter schrieb der 49-Jährige: "Das Saisonfinale war Werbung für den Fußball. Die Schiedsrichter können nicht zufrieden sein". Die Vielzahl der Eingriffe des Videobeweises verdeutlichten seiner Meinung nach die "Qualitätsprobleme".
Gräfe analysierte den letzten Spieltag der Liga und erlaubte sich ein Fazit der gesamten Saison 2022/23. "Das deutsche Schiedsrichterwesen war mal Weltspitze, dann europäisches Mittelmaß und nun leider nur noch zweitklassig", schrieb er weiter.
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Seine Beurteilung begründete er mit dem Fakt, dass deutsche Schiedsrichter in der Europa League gerade mal bis zum Halbfinale zum Einsatz kamen und in der Champions League sogar nach dem Achtelfinale schon keine Rolle mehr spielten.
"Das finde ich bedauerlich"
Auch die Frage um den Nachwuchs kritisiert er: "Aus 80.000 deutschen Schiedsrichtern wurden weniger als 50.000." Die Schuld gibt er dabei dem DFB – und legt mit weiterer Kritik nach: Statt Personen anzugehen, die den Verlust "fachlich und sachlich" ansprechen würden, solle der Verband die Probleme angehen. Gräfe spielt dabei wohl auch auf sich selbst an. Denn: Zuletzt rückte er in die Öffentlichkeit, als er Kollege Deniz Aytekin scharf kritisierte.
Und Gräfe ist mit seiner Analyse noch nicht fertig: "Wer es nicht sehen möchte, soll weiter wegschauen: Die Saison 2022/23 war seit der Einführung des VAR die schwächste und damit ein weiterer trauriger Höhepunkt einer Fehlentwicklung. Leider", schrieb er weiter.
Die Saisons 2015/16 und 2016/17 waren seiner Meinung nach ähnlich schwach, aber eben noch ohne den Videobeweis. Seine Analyse beendet er mit den Worten: "Das ist weder persönlich motiviert, noch freue ich mich darüber, sondern finde ich es sehr bedauerlich. Aber es wird durch Schweigen sicher nicht besser."
- twitter.com: Profil @graefe_manuel