Bayer Leverkusen | Reiner Calmund emotional: "Hab' schon so viel erlebt"

Bayer Leverkusen hat am Sonntag die Deutsche Meisterschaft gewonnen. Sichtlich davon bewegt war vor allem Ex-Manager Reiner Calmund.

Mit einem 5:0-Sieg gegen Werder Bremen hat Bayer Leverkusen am Sonntag den FC Bayern entthront. Nach elf Titeln in Serie hat der deutsche Rekordmeister das Nachsehen. Die Meisterschale geht ins Rheinland. Besonders emotional ist dieser Erfolg für Reiner Calmund, der 28 Jahre lang im Verein tätig war (1976 bis 2004).

Nach dem Leverkusener Triumph war der 75-Jährige bei DAZN im Interview. Moderator Alex Schlüter und Experte Michael Ballack, der selbst lange für Bayer 04 spielte, nahmen einen sichtlich bewegten Calmund in Empfang. "Calli" und Ballack nahmen sich in den Arm, während der Ex-Manager in Erinnerungen schwelgte.

"Ich habe bis heute gesagt: Ich möchte nicht darüber reden"

Er sprach über die "Vizekusen"-Zeiten, als der Klub dramatisch am letzten Spieltag noch die Meisterschaft verspielte (2000) oder die Champions League im Finale verlor (2002). Auch deshalb wollte er bis zuletzt nicht über die aktuelle Meisterschaft sprechen, wie Calmund erklärte: "Ich habe bis heute gesagt: Ich möchte nicht darüber reden. Dass ihr darüber sprecht, das ist klar, aber ich habe so viel Scheiße erlebt..."

Als Schlüsselfigur für den Titel bezeichnete er Xabi Alonso, den Trainer der "Werkself": "Alonso war in Spanien der Dreh- und Angelpunkt im zentralen Mittelfeld, die wurden zweimal Europameister und Weltmeister. Dann mit Liverpool, mit Real Madrid." Diese Erfahrungen und Titel mit der Nationalelf und den Klubs habe er auch in die Mannschaft übertragen.

Alonso selbst kam bei DAZN auch zu Wort: "Wir müssen das heute genießen für diesen Verein. Wir sind sehr froh für alle." Es sei eine große Ehre, die Bayern abgelöst zu haben. "Das ist ein super Moment. (...) Das ist eine top, top Mannschaft mit top, top Jungen."

Trotz des anstehenden Rückspiels im Europa-League-Viertelfinale am Donnerstag bei West Ham wollte Alonso kein Spaßverderber sein. "Heute dürfen wir genießen und feiern mit unseren Familien, mit den Fans. Nächste Woche geht es dann weiter."