Es wird seine letzte Saison Top-Schiedsrichter Deniz Aytekin kündigt Karriereende an

Deniz Aytekin zählt zu den bekanntesten Schiedsrichtern Deutschlands. Doch die kommende Saison wird für ihn die letzte an der Pfeife.
Top-Schiedsrichter Deniz Aytekin wird seine aktive Karriere als Unparteiischer nach der kommenden Saison beenden. Das gab der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Mittwoch bekannt. Zusammen mit Aytekin werden auch Tobias Welz und Frank Willenborg ihre Karrieren beenden.
"Ich bin Teil der Fußballfamilie, und der Fußball hat mir sehr viel gegeben", wird der 47-jährige Aytekin in der Mitteilung des DFB zitiert. Vor wenigen Monaten sei er für seine 30-jährige Tätigkeit als Schiedsrichter geehrt worden und das habe bei ihm eine Reflexion ausgelöst. Viele junge Schiedsrichter warteten auf ihre Chance aufzusteigen. "Mir ist bewusst, dass irgendwann auch mal jemand für mich zur Seite getreten ist, wodurch ich aufsteigen konnte. Das hat in mir einen Prozess ausgelöst, an dessen Ende die Entscheidung stand, dass ich meine Karriere nach der neuen Saison beenden werde", so Aytekin.
"Nicht erst gehen, wenn die Zweifel beginnen"
"Bewusst loszulassen von etwas, das man liebt, ist keine einfache Entscheidung – aber eine sehr überlegte", teilt er mit. Er wolle aber in einer Phase aufhören, in der er noch mit "voller Überzeugung, Leidenschaft und Klarheit" auf dem Platz stehe. "Es ist mir wichtig, als Persönlichkeit wahrgenommen zu werden, die präsent und geschätzt ist – nicht erst dann zu gehen, wenn die Zweifel beginnen", erklärt Aytekin. "Deshalb ist mein Ziel, in der kommenden Saison noch einmal mit voller Konzentration und Freude zu pfeifen und danach auf eine lange, positive und erfüllte Karriere zurückzublicken."
Mit 241 Einsätzen in den vergangenen 17 Jahren zählt Aytekin zu den zehn Schiedsrichtern mit den meisten Bundesliga-Einsätzen. Zudem durfte er 2017 das DFB-Pokalfinale zwischen Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund leiten. Von 2011 bis 2022 war er zudem Fifa-Schiedsrichter und leitete in diesem Zeitraum 21 Champions-League-Spiele, zehn WM-Qualifikationsspiele und 22 internationale Freundschaftsspiele. Bei einem großen Turnier war Aytekin 2012 bei der EM als "Additional Assistant Referee" dabei. In Deutschland wurde er dreimal zum Schiedsrichter des Jahres gewählt.
Welz kam 2010 in die Bundesliga und leitete unter anderem das Pokalfinale 2020. In der Vorsaison trug er als erster Schiri eine sogenannte RefCam. Er habe bereits zu Beginn der vergangenen Saison "für mich entschieden, dass die Spielzeit 2025/26 – meine 27. Saison als Unparteiischer im Profifußball – meine letzte auf dem Platz sein wird", sagte Welz, der bislang 143 Spiele in der höchsten Spielklasse pfiff: "Alles hat seine Zeit, und für mich ist nach dieser Saison der richtige Zeitpunkt gekommen, diese sehr schöne, erfolgreiche und intensive Phase meines Lebens abzuschließen."
Willenborg leitete zum Ende der vergangenen Saison sein 100. Bundesliga-Spiel. Er war in allen drei Profiligen sowie im DFB-Pokal aktiv. "Ich durfte selbst über den Moment entscheiden, wann ich meine Karriere beenden möchte. Das war mir immer wichtig. Die 100-Spiele-Marke erreicht zu haben – und das als Spätberufener –, macht mich schon stolz. Das ist eine tolle Zahl", sagte Willenborg.