"10.000 Euro Umsatz pro Frau und Woche" Großrazzia gegen chinesischen Prostitutions-Ring in Deutschland
In mehreren Städten rücken vermummte Beamte gleichzeitig zu Razzien aus. Im Visier: Menschenhändler, die in Deutschland chinesische Frauen ausbeuten sollen.
Unter Federführung der Staatsanwaltschaft Hannover sind am Mittwoch in mehreren Bundesländern Dutzende Polizisten zu einer Großrazzia ausgerückt. Wie der für Organisierte Kriminalität zuständige Staatsanwalt Oliver Eisenhauer t-online sagte, wurden in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Hessen rund 20 Objekte durchsucht.
Schwerpunkt der Durchsuchungen ist Hannover. Weitere Razzien gab es in Hildesheim, Kiel, Paderborn, Salzgitter und Wiesbaden. Zwei Haftbefehle wurden vollstreckt.
Ermittler: Frauen haben bis zu 15 Kunden pro Tag
Staatsanwalt Eisenhauer erklärte, es gehe um "banden- und gewerbsmäßige Einschleusung von chinesischen Staatsbürgern zum Zwecke der Prostitution". Überwiegend chinesische Verdächtige sollen demnach Chinesinnen nach Deutschland eingeschleust haben, um sie hier auszubeuten.
Laut "Bild"-Zeitung gehen die Frauen in Deutschland der Prostitution nach. Der gekaufte Sex finde in Tages-Termin-Wohnungen statt. Eine Prostituierte habe bis zu 15 Kunden pro Tag. Die Frauen würden im Wochenrhythmus durch ganz Deutschland transferiert, um behördliche Kontrollen zu erschweren.
"Der Umsatz liegt bei bis zu 10.000 Euro pro Frau und Woche", zitierte die "Bild" einen Ermittler. Ein Großteil des Geldes fließe nach China. Rund die Hälfte der Einnahmen bleibe vermutlich bei den Frauen, angeblich sei dies einvernehmlich. Die Frauen seien allerdings abhängig von der Organisation, die ihnen den Aufenthalt ohne gültige Papiere ermögliche.
- Telefonat mit einem Sprecher der Staatsanwaltschaft
- bild.de: "Großrazzia gegen China-Mafia in ganz Deutschland"
- haz.de: "Großrazzia mit Schwerpunkt Hannover: Schlag gegen bundesweit agierende Schleuserbande aus China"