Bundesliga: Die neuen Trainer der Erstligisten
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Bei Borussia Dortmund setzt man wieder auf Kontinuität. Seit 2008 ist Jürgen Klopp im Amt und hat den BVB zum Meister geformt. Kein Grund also, den Trainer zu wechseln.
Anders sieht das bei Bayer Leverkusen aus - teils erzwungen, weil Jupp Heynckes den Verein nach der letzten Saison verlassen hat, teils erwünscht, weil ein Trainer der jungen Garde das Zepter übernehmen sollte. Robin Dutt ist der Auserwählte, der nach seiner überzeugenden Arbeit in Freiburg nun das Glück auf der internationalen Bühne mit der Werkself sucht.
Jupp Heynckes hat es indes wieder nach München gezogen. Beim FC Bayern soll der erfahrene Coach endlich wieder Ruhe in den Verein bringen und den letzten Saison titellosen Klub auch international wieder in die Spur bringen. Nach der verkorksten letzten Spielzeit steht außer Frage: 2011/2012 zählt nur die Meisterschaft. Und gerne mehr.
Keinen Grund, etwas zu ändern, hat Hannover 96. Auch dank Mirko Slomka spielen die Niedersachen nun international. Und so setzt der Tabellen-Vierte der Vorsaison auf die bewährten Trainingsmethoden.
Gleiches gilt für den FSV Mainz 05. Wobei Thomas Tuchel noch einen Spezialauftrag an die Hand bekommen hat: Er soll mit seiner Mannschaft die Atmosphäre des legendären Bruchwegs in die neue Coface Arena überführen, die zukünftig auch die Europa League zu Gast haben wird.
Und noch ein Überraschungsteam der Vorsaison hält am Trainer fest: Der 1. FC Nürnberg und Dieter Hecking blicken auf eine erfolgreiche Spielzeit zurück. Es bleibt aber abzuwarten, wie der Club die schwerwiegenden Abgänge verkraften wird. Nicht wenige Experten sehen den FCN vor einer harten Prüfung.
Stabilität wünscht sich auch der 1. FC Kaiserslautern und setzt daher weiter auf Marco Kurz.
Eine kleine Sensation ist es, dass Michael Oenning weiter Trainer des Hamburger SV sein darf. Fast zu lange brauchte der Klub, um dem bisherigen Mann an der Seitenlinie weiter das Vertrauen zu schenken. Nicht nur deswegen steht der HSV vor einer schweren Saison.
Ein gänzlich frisches Gesicht präsentiert der SC Freiburg: Nach dem Abgang von Erfolgstrainer Dutt übernimmt Nachwuchscoach Markus Sorg den Profibereich. Die Breisgauer hatten bereits nach dem Abgang von Volker Finke ein gutes Händchen bewiesen und sind überzeugt, dass Sorg die Arbeit Dutts nahtlos fortsetzen kann.
Ein weiteres neues Gesicht steht im Rheinland im Blickpunkt: Der 1. FC Köln hat sich die Verpflichtung des Norwegers Stale Solbakken immerhin 750.000 Euro kosten lassen, der zuvor bereits beim HSV und in Leverkusen gehandelt worden war. Der eingeleitete Umbruch am Geißbockheim soll mit ihm auch sportlich vollzogen werden.
Sportlich mit dem FC St. Pauli abgestiegen, als Trainer aber seine Duftmarke hinterlassen hat Holger Stanislawski. Die Belohnung war ein Vertrag bei 1899 Hoffenheim. Stani soll die TSG wieder voranbringen und mit einem jungen Kader wieder oben heranrücken. Der emotionale Trainer war der Wunschkandidat von Dietmar Hopp und Ernst Tanner.
Nach der Rettung des VfB Stuttgart vor der Zweitklassigkeit ist Bruno Labbadia nun gefordert: Er soll den in der Hinrunde fast schon traditionell schwachen Schwaben endlich wieder Konstanz einhauchen.
Die Ehe zwischen Werder Bremen und Thomas Schaaf dauert fast schon ewig. Seit 1999 ist der Ur-Bremer im Amt, sein Vertrag jedoch läuft 2012 aus. Die internen Querelen haben ihm zu denken gegeben. Ein Ende der erfolgreichen Liaison ist nicht mehr ausgeschlossen. Doch diese Saison wollen Verein und Trainer noch mal versuchen, das Ruder herumzureißen.
Aufbruchsstimmung will auch Ralf Rangnick in seiner zweiten Amtszeit beim FC Schalke 04 verbreiten. Der Trainer, der in einer Nacht- und Nebelaktion Felix Magath beerbte, will und muss mit den ebenso ambitionierten wie verschuldeten Schalkern national wie international Erfolg haben.
Das will sein Vorgänger und jetziger Trainer des VfL Wolfsburg ebenso: Felix Magath ist zu seiner Meistermannschaft zurückgekehrt und baut eifrig an einem neuen Erfolgskader - Leiden und harte Vorbereitungswochen traditionell inklusive.
Auch er ist eigentlich noch ein neues Gesicht bei seinem Verein: Dabei hat Lucien Favre bei Borussia Mönchengladbach schon schier Unglaubliches geleistet und die Fohlen vor dem Abstieg gerettet. Diese Saison will er beweisen, dass die Rettung kein Zufall war und sein Konzept am Niederrhein auch mittelfristig Wirkung zeigt.
Auf seinen linken Arm schaut die ganze Bundesliga: Markus Babbel hat sich nach dem Aufstieg mit Hertha BSC ein entsprechendes Andenken auf den Arm tätowieren lassen - eine in dieser Form einzigartige Liebeserklärung eines Trainers an seinen Verein.
Eigentlich könnte Jos Luhukay ganz entspannt drein schauen. Schließlich hat der FC Augsburg seinem Aufstiegstrainer eine außergewöhnliche Jobgarantie ausgestellt: "Luhukay kann 34 Spiele verlieren, und wir werden ihn nicht entlassen", sagte FCA-Präsident Walther Seinsch in der "Welt".
