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VfL Wolfsburg wird zum FC-Bayern-Jäger: Sechs Gründe für den Erfolg


Die neue Macht aus Niedersachsen
Sechs Gründe, warum Wolfsburg der neue Bayern-Jäger ist

Von t-online
Aktualisiert am 03.02.2015Lesedauer: 3 Min.
Kevin de Bruyne erzielte gegen den FC Bayern zwei Tore. Aktuell beträgt sein Marktwert 20 Millionen Euro. Tendenz stark steigend.Vergrößern des BildesKevin de Bruyne erzielte gegen den FC Bayern zwei Tore. Aktuell beträgt sein Marktwert 20 Millionen Euro. Tendenz stark steigend. (Quelle: Revierfoto/imago-images-bilder)
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Still und leise arbeiteten Manager Klaus Allofs und Trainer Dieter Hecking im ohnehin unaufgeregten Wolfsburg am großen Wurf. Trotz des zweiten Platzes nach der Hinrunde fand der ortsansässige Bundesligist in den Stammtischgesprächen kaum Erwähnung. Das ist nach dem spektakulären 4:1-Erfolg gegen den FC Bayern anders. Und jetzt ist in André Schürrle auch noch ein Weltmeister verpflichtet worden.

Plötzlich ist ganz Fußball-Deutschland klar geworden: Die Wölfe sind der neuer Bayern-Jäger. Und selbst wenn es in dieser Saison nicht klappen sollte, die Münchner ernsthaft unter Druck zu setzen. Ab der kommenden Spielzeit muss der Branchenprimus den VfL auf der Rechnung haben. Die Wolfsburger Stärke ist nämlich kein Zufall und schon gar keine Eintagsfliege. Die Gründe sind vielfältig.

Die finanziellen Mittel: Ohne Moos nix los. Der aktuelle Erfolg wäre ohne die VW-Millionen natürlich nicht möglich. 200 Milliarden Euro setzt der global agierende Großkonzern im Jahr um. Da fallen ein paar Millionen für die Fußballprofis nicht wirklich ins Gewicht. Hohes Investitionsvermögen ist heutzutage die Grundlage, um überhaupt in die Nähe des FC Bayern zu gelangen. Allerdings könnte das Financial Fairplay der UEFA gefährlich für Wolfsburg werden. "Drohen zukünftig Beschränkungen, dann ist die Münchner Vormachtstellung zementiert", sagte Allofs. In diesem Fall wäre Wolfsburg an gewisse Auflagen gebunden und könnte die Sponsor-Millionen nicht unbegrenzt ausgeben. Allofs ist daher mit der UEFA im Gespräch.

Das Umfeld: Im 120.000 Einwohner kleinen Wolfsburg kann man in Ruhe etwas entwickeln. Hier gibt es keine aufgeregte Boulevard-Presse, die die Verantwortlichen vor sich her treibt. Außerdem gibt es auch keine Klub-Opposition. Der VW-Konzern hat die Zügel in der Hand. Interne Machtspielchen wird es bei den Niedersachsen nicht geben.

Management und Trainer: Haben sich früher Manager und Trainer die Klinke in die Hand gegeben, hat man in Wolfsburg mit Klaus Allofs und Dieter Hecking endlich ein funktionierendes Gespann installiert. Ein bisschen erinnert das Modell an Allofs‘ frühere Station in Bremen, als er mit Thomas Schaaf jahrelang zum Bayern-Jäger Nummer eins avanciert war. Der Manager hat mit Hecking ebenfalls einen Trainer an seiner Seite, der unaufgeregt seine Arbeit macht und fachlich top ist. Hecking hat im Fußball noch keine Titel gewonnen. Er ist heiß. Der erfahrene Allofs dagegen - Ex-Profi, Ex-Nationalspieler, Europameister 1980 und seit 1999 als Bundesliga-Manager tätig - kennt wie kaum ein anderer das Geschäft.

Jugendarbeit: Angesichts der Tatsache, dass unter Felix Magath und Co. jahrelang jede Menge Geld in Wolfsburg für alternde Stars verbrannt wurde, kann man es kaum glauben: Aber die Jugendarbeit in Wolfsburg ist seit Jahren top. 2011 und 2013 wurde die A-Jugend Deutscher Meister. In der vergangenen Saison schied sie unglücklich im Halbfinale nach Elfmeterschießen gegen Schalke 04 aus. Mittlerweile hat sich die gute Arbeit herumgesprochen. Hochgehandelte Talente wie Sidnei Djalo geben dem FC Bayern mittlerweile einen Korb und wechseln lieber zum VfL. Dass Maximilian Arnold und Robin Knoche den Sprung zu den Profis geschafft haben, zeigt auch die neue Wertschätzung der eigenen Talente.

Perfekter Kader: Obwohl einige Spieler noch aus der Magath-Ära stammen, haben Allofs und Hecking im Schnelldurchlauf einen homogenen Kader zusammengebaut. Musste der Manager zum Amtsantritt im Winter 2012 noch rund 15 Spieler verkaufen, um den aufgeblähten Kader auf Normalgröße zu reduzieren, wurde die Mannschaft anschließend punktuell verstärkt. Jetzt stimmt die Mischung aus Jung und Alt. Alte Hasen wie Naldo (32 Jahre) und Kapitän Diego Benaglio (31) spielen Seite an Seite mit Kevin De Bruyne (23), Ricardo Rodríguez (22), Arnold (20) oder Knoche (22). Nun kommt auch noch Weltmeister Schürrle dazu.

Der Star: Doch auch das beste Kollektiv braucht wenigstens einen Akteur, der für die besonderen Momente zuständig ist. Mit Kevin der Bruyne haben die Wölfe ein Juwel in den eigenen Reihen. "Er hasst es zu verlieren, hat eine Winner-Mentalität. Damit ist er absolut ein Bayern-Kandidat", weiß Allofs, dass der offensive Mittelfeldspieler irgendwann auch für den Rekordmeister ein Thema sein könnte. Doch der Belgier besitzt einen Vertrag bis 2019 und Allofs hofft: "Er ist klug genug, diesen Schritt nicht zu schnell zu machen." Fünf Tore und elf Torvorlagen hat er nach 18 Bundesligaeinsätzen bereits auf seinem Konto. Eine bärenstarke Quote.

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