Neuer Aufsichtsrat beim Absteiger Denkzettel für 96-Boss Martin Kind

Klubchef Martin Kind vom bereits feststehenden Bundesliga-Absteiger Hannover 96 hat bei der Jahreshauptversammlung des Traditionsklubs einen Denkzettel verpasst bekommen.
Zwei Tage nach dem endgültigen Abstieg in die 2. Liga wählten die Mitglieder einen neuen Aufsichtsrat, wobei sie dem Vorstandsvorsitzenden teilweise die Gefolgschaft verweigerten. Nur drei der bisherigen fünf Mitglieder wurden wiedergewählt. Die Initiative "Pro Verein 1896", die vielen Positionen von Kind kritisch gegenübersteht, bekam im neuen Aufsichtsrat zwei von fünf Mandaten.
Bei der spannenden Wahl folgte die Mehrheit aber dem fast 72-jährigen Unternehmer, der den Verein umgehend zurück in die höchste Liga führen möchte. "Wir haben jetzt für drei Jahre Planungssicherheit. Eine außerparlamentarische Opposition geht leichter als konkrete Arbeit in einem Gremium", erklärte Kind nach Auszählung der 753 gültigen Stimmen. "Ich setze auf die Vernunft", betonte er mit Blick auf die neuen Mitstreiter.
Keine Frontalopposition
Die neuen Aufsichtsratsmitglieder Sebastian Kramer und Ralf Nestler verzichteten auf Frontalopposition, punkteten aber mit kritischen Anmerkungen zur 50+1-Regel, die Kind im Jahr 2018 bei Hannover 96 abschaffen möchte. Dann ist er 20 Jahre lang als Geldgeber für die Niedersachsen tätig. Seine Gefolgsleute Valentin Schmidt, Michael Beck und Veronika von Lintel schafften erneut den Sprung in den Aufsichtsrat, der nun Kind als Vorstandsvorsitzenden bestellen muss.
Zeitnahe Entscheidung bei Trainerfrage
Der 96-Boss kündigte eine zeitnahe Entscheidung in der Trainerfrage an. An Spekulationen über Namen wie Mirko Slomka oder Kosta Runjaic wollte sich Kind nicht beteiligen. Der derzeitige Coach Daniel Stendel steht zwar bei den Fans hoch im Kurs, ist aber als Dauerlösung für die 2. Liga ein Außenseiter. Gegen Schalke will Stendel am Samstag zum vierten Mal unbesiegt bleiben. "Trotz des Abstiegs ist das Spiel ausverkauft", stellte Kind unter dem großem Beifall aller Versammlungsteilnehmer fest.