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FC Bayern: "Manuel Neuer kann seine Ziele nur im Ausland erreichen"


Ärger beim FC Bayern
"Neuer kann seine Ziele nur im Ausland erreichen"

Pro & KontraVon Robert Hiersemann und Florian Wichert

13.01.2020Lesedauer: 2 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Manuel Neuer ist in Topform. Trotzdem wird über ihn diskutiert, weil der FC Bayern noch einen weiteren Spitzentorwart für die kommende Saison verpflichtet hat.Vergrößern des Bildes
Manuel Neuer ist in Topform. Trotzdem wird über ihn diskutiert, weil der FC Bayern noch einen weiteren Spitzentorwart für die kommende Saison verpflichtet hat. (Quelle: PA Images/imago-images-bilder)

Diskussionen und Indiskretionen: Manuel Neuer ist einer der Leidtragenden der Unruhen beim FC Bayern. Sollte er deshalb gehen? Der "Zweikampf der Woche" mit R. Hiersemann und F. Wichert.

Viele Verletzte, Diskussionen um mögliche Wintertransfers, die peinliche Testspielpleite bei Zweitligist Nürnberg oder der Aufruhr rund um die Verpflichtung von Schalke-Torwart Alexander Nübel zur neuen Saison: Der FC Bayern kommt vor Beginn der Rückserie nicht zur Ruhe.

Einer der Leidtragenden ist Kapitän Manuel Neuer, der eigentlich seinen Vertrag bei Bayern über 2021 hinaus bis 2023 verlängern soll. Sein Berater Thomas Kroth hatte schon vor der Saison in der "Süddeutschen Zeitung" Alarm geschlagen und mit einem Wechsel seines Klienten kokettiert: "Manuel ist erfolgsorientiert. Mein Eindruck ist, dass der Abstand zu den vier englischen Top-Teams schon gravierend ist und der Münchner Kader aktuell noch nicht entsprechend – also konkurrenzfähig – aufgestellt ist, um auch die Ziele von Manuel ernsthaft anzugehen."

Zur Halbserie ist der Kader kein Stück besser. Stattdessen gibt es noch mehr Ärger für Neuer. Bayern hat zur neuen Saison Schalkes Alexander Nübel unter Vertrag genommen und den Plan ausgeheckt, dass Neuer Spiele an den 23-Jährigen abtritt. Der hielt wenig von der Idee ("Ich bin kein Statist, sondern Protagonist") und ärgerte sich dann noch über Indiskretionen, nachdem Inhalte aus Gesprächen mit Bayern-Sportdirektor Hasan Salihamidzic nach außen drangen.

Sollte Neuer ein neues Abenteuer wagen und den FC Bayern verlassen?

Pro
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Ja, Neuer kann seine Ziele nur im Ausland erreichen

Am Saisonende ist er 34, bei Vertragsende 2021 schon 35 Jahre alt. Manuel Neuer befindet sich im Spätherbst seiner Karriere, trotzdem hat er noch zwei Ziele. Erstens: Er will weiterhin jedes Spiel machen. Zweitens: Er will unbedingt noch mal die Champions League gewinnen. O-Ton von Berater Kroth im Sommer 2019: "Egal wo."

Das Problem ist nämlich: Beim FC Bayern wird Neuer beide Ziele in den nächsten Jahren nicht erreichen.

Zum einen, weil Zugang Alexander Nübel von Schalke mindestens 15 Einsätze pro Saison bekommen soll. Zum anderen, weil weder der Bayern-Kader noch Trainer Flick (bisher) das Format für den Titel in der Königsklasse haben.

Die Lösung ist simpel: Nach neun Jahren, sieben Deutschen Meisterschafen, vier DFB-Pokalsiegen und dem Champions-League-Titel mit Bayern sollte Neuer ein neues Abenteuer wagen, eine wertvolle Auslandserfahrung sammeln und seine Titeljagd anderswo fortsetzen. Bei Juventus Turin wechselt sich derzeit Wojciech Szczesny mit dem 41-jährigen Gianluigi Buffon ab, bei Paris St. Germain fehlt Keylor Navas das Weltklasse-Format. Beide Klubs könnten Neuer sehr gut gebrauchen. Er hätte einen Stammplatz und bessere Chancen auf einen Sieg in der Champions League als bei Bayern.

Kontra
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Nein, Bayern würde ihn ohnehin nie gehen lassen

Manuel Neuer ist einer der besten Torwarte der Welt und daran wird sich auch in den kommenden Jahren nichts ändern. Der FC Bayern wird alles dafür tun, ihn so lang wie möglich zu halten. Denn er ist viel mehr als nur ein Torwart.

Neuer ist Bayern-Kapitän, Weltmeister 2014, spielt seit neun Jahren für den Rekordmeister, absolvierte 233 Bundesligaspiele für den Klub und ist inzwischen selbst 33 Jahre alt. Für keinen – weder für den Verein noch für ihn selbst - wäre es gut, wenn er den Klub verlässt.

Und hat er nach der Verpflichtung von Torhüter Alexander Nübel beim FC Bayern nicht genug Abenteuer? Endlich wieder ein wenig Konkurrenz! In den letzten Jahren erlebte Neuer dies lediglich in der Nationalmannschaft. Beim FCB war er immer die unangefochtene Nummer eins.

Doch Abenteuer hin oder her, Neuer selbst sollte sich genau überlegen, ob ein Wechsel in seinem Alter für ihn überhaupt noch Sinn macht: Die meisten Torhüterpositionen europäischer Topvereine sind besetzt. Neuer bei einem Mittelklasseklub, das wird es nicht geben. Ein Wechsel in die USA käme wohl zu früh, auch in China kann man sich den ehrgeizigen Neuer nur schwer vorstellen.

Es gibt eben genau einen Klub, zu dem "Manu" auch im hohen Fußballeralter noch perfekt passt: und der trainiert an der Säbener Straße in München.

Wer hat Recht?

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Im "Zweikampf der Woche" kommentieren wöchentlich Florian Wichert (Stellvertretender Chefredakteur bei t-online.de) und Robert Hiersemann (Head of Fußball und Sport) aktuelle Fußballthemen. In dieser Woche geht es um den Wechsel von Alexander Nübel von Schalke zu Bayern auch als Podcast zum Hören und kostenlosen Abonnieren bei Apple, Spotify, Google, Deezer, Podigee und in jeder Podcast-App.

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Transparenzhinweis
  • Im „Zweikampf der Woche“ kommentieren wir wöchentlich ein aktuelles Fußballthema. Sehen Sie den Schlagabtausch regelmäßig auch im Video – am Montag und manchmal auch Dienstag ab 19.30 Uhr im Rahmen der „Sport1 News“ bei Sport1 oder ab Montagnachmittag hier oben im Artikel.
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