FC Bayern in der Einzelkritik: Zwei Zweier und eine Fünf – die Noten gegen den BVB

Der FC Bayern München hat das Bundesliga-Topspiel bei Borussia Dortmund gewonnen. In einem hochklassigen Spiel hieß es am Ende 3:2. Münchens Robert Lewandowski wurde als Doppelpacker zum Matchwinner. Und auch andere Bayern überzeugten. Nur ein Star tauchte ab. Der FC Bayern in der t-online-Einzelkritik:

Manuel Neuer: Gefährlicher Fehlpass in die Füße von Jude Bellingham nach nur 90 Sekunden. 49 Sekunden später kam er glänzend gegen den nahenden Erling Haaland aus seinem Strafraum. Bei alle Gegentoren machtlos. Note 3

Benjamin Pavard: Forcierte den offenen Schlagabtausch in Dortmund. Stand teils wie ein Rechtsaußen im Handball stoisch am Sechzehner des BVB. Hinten mitunter zu zaghaft, unter anderem, als er beim 2:2 durch Haaland nicht rausrückte (48.). Klärte kurz darauf in höchster Not vor der Linie. Note 3

Dayot Upamecano: Bearbeitete unnachgiebig den acht Zentimeter größeren Superstürmer Haaland (1,94 m). Gewann selbst Kopfballduelle gegen den skandinavischen Hünen. Aber: Riesen-Bock vor dem 2:2, als der französische Innenverteidiger den Dortmundern mit der Brust regelrecht auflegte. Musste auf die Zähne beißen, als er Kopf an Kopf mit Julian Brandt zusammenstieß. Note 4

Lucas Hernández (bis 74. Minute): Ließ beim 0:1 (5.) BVB-Dribbler Brandt sträflich in seinem Rücken entschwinden. Strittige Szene, als er im Strafraum gegen Marco Reus den Arm draußen hatte (54.). Musste nach einem Block gegen Marius Wolf verletzt raus. Note 4

Corentin Tolisso: Der Franzose spielte viele Sicherheitsbälle in der Zentrale. Miserabler Pass auf Davies - der Ball ging ohne Not ins Seiten-Aus. Hatte Glück, dass er für sein überhartes Foul mit offener Sohle gegen Reus nicht die Gelbe Karte sah (42.). Note 4

Leon Goretzka (bis 65. Minute): Vor dem Spiel angeschlagen, auf dem Platz überall zu finden. Kam seiner Job-Beschreibung als Box-to-Box-Spieler zuverlässig nach. Weil Joshua Kimmich fehlte (Corona-Quarantäne), konnte der Nationalspieler seine Kopfballstärke bei Standards nicht einbringen. Note 3

Kingsley Coman (bis 88. Minute): Nahm einen kapitalen Fehlpass von Emre Can (23.) gedankenschnell auf, sah aber den viel besser positionierten Lewandowski in der Mitte nicht. Fand vor der Pause zuerst in BVB-Keeper Gregor Kobel seinen Meister. Schlug beim Ping-Pong-Tor zum 2:1 (44.) dann eiskalt zu. Note 2

Thomas Müller: Vor dem 1:1 doppelter Zweikampfsieger gegen Kumpel Mats Hummels (9.). Absolut Müller-like, wie er sich mit einer Kopfball-Bogenlampe durchsetzte und dabei auch noch für Lewandowski vorlegte. Setzte sich bei Angriffen seiner Kollegen hinter den Dortmunder Ketten ab - immer auf den Abpraller lauernd. Note 3

Alphonso Davies: Sollte sich bei Ballbesitz Dortmund in eine Fünferkette zurückfallen lassen. Sprintete nach fünf Minuten im sechsten Gang auch pflichtbewusst nach hinten, wurde aber von Torschütze Brandt getunnelt. Der Kanadier war in intensiven Laufduellen gegen Thomas Meunier gefordert. Rettete gegen Brandt in höchster Not in der Box (25.). Note 3

Leroy Sané (bis 65. Minute): Ließ auf Zuspiel von Coman die Riesen-Chance zum 2:1 liegen (36.). Verarbeitete den Ball wiederholt unsauber. Zur Pause hatte der 25-Jährige schon vier Fehlpässe und eine Passquote von nur 79 Prozent. Nach seiner Auswechslung lag er bei schwachen 77 Prozent. Note 5

Robert Lewandowski: Rüpelhaft von Meunier abgeräumt (7.). Rächte sich zwei Minuten später mit dem trockenen Abschluss zum Ausgleich. Der polnische Superstürmer diskutierte viel mit BVB-Mann Emre Can – und tauchte nach dem Seitenwechsel förmlich ab. Den Handelfmeter zum 3:2 machte der 33-Jährige dennoch trocken unten rechts rein (77.) – obwohl Gregor Kobel noch dran war. Note 2

Serge Gnabry (ab 65. Minute für Sané): Der Schwabe hatte anfangs kaum Zugriff zum Spiel seiner Kollegen. Streute später zeitraubende Doppelpass-Stafetten ein. So war der 26-Jährige diesmal nicht für die Luxus-Momente zuständig, sondern für cleveres Zeitmanagement bei knapper Führung. Note 3

Jamal Musiala (ab 65. Minute für Goretzka): Der 18-Jährige Youngster kreuzte nach seiner Einwechslung in einer hektischen Schlussphase zwischen den Halbpositionen und der Zehn. Offensive Momente hatte der junge Nationalspieler diesmal dennoch keine. Wieder was gelernt. Note 4

Niklas Süle (ab 74. Minute für Hernández): Ersetzte seinen verletzten Kollegen Hernández in der Abwehrmitte, als FCB-Coach Julian Nagelsmann von Dreier- auf Viererkette umstellte. Musste sich den wilden Angriffen der Dortmunder in der Nachspielzeit erwehren. Kam zu spät für eine Bewertung. Keine Note.

Tanguy Nianzou (ab 88. Minute für Coman). Der 19-jährige Franzose half in den unruhigen Schlussminuten mit, die knappe Führung über die Zeit zu bekommen. Kam zu spät für eine Bewertung. Keine Note.