Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr fĂŒr Sie ĂŒber das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Die aussichtsreichsten Kandidaten fĂŒr die Eberl-Nachfolge
Emotional hat sich Max Eberl als Sportdirektor in Gladbach verabschiedet. Auf die Bosse wartet nun eine schwere Aufgabe. Sie mĂŒssen einen Nachfolger finden â und das möglichst schnell. Doch wer kommt dafĂŒr ĂŒberhaupt infrage?
Die Lage bei Borussia Mönchengladbach ist so unruhig, wie seit Jahren nicht mehr. Zur sportlichen Krise (nur Platz 12 nach 20 Spieltagen) gesellt sich nun ein echtes Beben in der FĂŒhrungsebene. Sportdirektor Max Eberl, ĂŒber ein Jahrzehnt die Konstante schlechthin am Niederrhein, gab seinen sofortigen Abschied in einer bewegenden Pressekonferenz bekannt.
In dieser schwierigen Gemengelage haben die Vereinsoberen um PrĂ€sident Rolf Königs und GeschĂ€ftsfĂŒhrer Stephan Schippers nun die schwierige Aufgabe, rasch einen Nachfolger fĂŒr Klub-Ikone Eberl zu finden.
Doch wer kommt jetzt â mitten in einer laufenden Saison â ĂŒberhaupt so schnell fĂŒr den Sportdirektor-Posten bei den Fohlen in Frage?
Das sind die aussichtsreichsten Kandidaten:
Kehrt Hecking zurĂŒck?
Aus dem Gladbacher Umfeld ist zu hören, dass ein alter Bekannter fĂŒr die Eberl-Nachfolge favorisiert wird. Dieter Hecking. Der arbeitete unter Eberl zweieinhalb Jahre als Trainer in Gladbach. Problem: Aktuell fungiert Hecking als Sportdirektor bei Zweitligist 1. FC NĂŒrnberg, besitzt dort noch einen Kontrakt bis Sommer 2023. Ihn dort loszueisen, dĂŒrfte schwierig werden, zumal sich die NĂŒrnberger mit nur vier Punkten RĂŒckstand auf Platz zwei noch berechtigte Hoffnungen auf den Bundesliga-Aufstieg machen dĂŒrfen.
Ein weiterer Kandidat: Ex-Bundesliga-Profi Christoph Spycher. Der Schweizer verantwortet derzeit erfolgreich die sportlichen Belange beim amtierenden Meister in seiner Heimat, den Young Boys Bern. Dort genieĂt er hohes Ansehen, ist bereits seit 2016 im Amt und wurde schon fĂŒr die Bobic-Nachfolge bei seinem Ex-Klub Eintracht Frankfurt im vergangenen Jahr gehandelt. Bisher lehnte Spycher alle Anfragen ab. Möglich aber, dass fĂŒr ihn nun die Zeit reif ist fĂŒr einen Wechsel â trotz noch laufenden Vertrages bis Ende 2022.
Rouven Schröder machte sich in der Rolle des Sportdirektors in Mainz einen Namen. Dort war er zwischen 2016 und 2020 im Amt. Seit Saisonbeginn arbeitet er in gleicher Funktion beim FC Schalke an der RĂŒckkehr in die Bundesliga. Dort hat Ex-Profi Schröder jedoch nicht das alleinige Sagen, ist Sportvorstand Peter KnĂ€bel unterstellt. In Gladbach könnte er mehr Kompetenzen bekommen.
Der wohl am wenigsten bekannte Name in der Verlosung ist Samir Arabi. Dabei leistet der bald 43-JĂ€hrige seit Jahren erfolgreiche Arbeit bei Arminia Bielefeld. Die Ostwestfalen ĂŒbernahm er schon 2013 als Sportlicher Leiter und fĂŒhrte sie aus der 3. Liga in die Bundesliga. Seit 2016 ist er GeschĂ€ftsfĂŒhrer der Arminia. Gladbach wĂ€re ein logischer Schritt zu einem gröĂeren Klub. Die Frage ist nur: Schon zum jetzigen Zeitpunkt?
Stranzl dementiert: "Ăberhaupt nichts dran"
Fakt ist: Die Borussia brĂ€uchte eine Persönlichkeit, die keine groĂe Eingewöhnung benötigt, sondern sofort anpackt. Einen wie Jörg Schmadtke? Der steht aktuell bei Gladbachs Ligakonkurrent Wolfsburg in der Kritik. Sein Vertrag dort lĂ€uft im Sommer aus. Zur Borussia hat er insofern eine Verbindung, als dass er hier seine Profi-Karriere beendete. Er wĂ€re von der Vertragskonstellation sicher am einfachsten zu bekommen und bringt auch die nötige Erfahrung mit. Doch ob der streitbare Manager der richtige ist, um bei der Borussia wieder etwas Ruhe einkehren zu lassen, ist fraglich.
Martin Stranzl, der fĂŒr eine Doppellösung mit Hecking ins Spiel gebracht wurde, sagte hingegen ab. Der Ex-Profi der Borussia im Interview mit "ran": "Da ist ĂŒberhaupt nichts dran. Mit mir hat keiner gesprochen. Ich bin mitten in der Trainerausbildung, da ist ein Job aktuell noch meilenweit entfernt."