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Bundesliga-Abstiegskampf: Hertha BSC jubelt – aber ohne die eigenen Fans


Hertha jubelt – und verärgert trotzdem einige Fans

Von Andreas Becker

25.04.2022Lesedauer: 3 Min.
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Kevin-Prince Boateng: Der Anführer der Hertha kämpft mit seinem Team gegen den Abstieg.Vergrößern des Bildes
Kevin-Prince Boateng: Der Anführer der Hertha kämpft mit seinem Team gegen den Abstieg. (Quelle: Matthias Koch/imago-images-bilder)

Friede, Freude, Eierkuchen? Mitnichten. Trotz des wichtigen Sieges von Hertha BSC im Abstiegskampf gegen Stuttgart rumort es bei den Berlinern. Grund ist die Beziehung zu den eigenen Fans.

Die Bilder nach dem verlorenen Derby gegen Union (1:4) vor zwei Wochen sorgten für Diskussion. Einige Fans von Hertha BSC forderten die eigenen Spieler, die sich auf den Weg in die Kurve gemacht hatten, auf, ihre Trikots auszuziehen. Das Credo der Anhänger: Ihr seid es nicht würdig, das Hertha-Trikot zu tragen.

Ein Vorgang, den es vorher so bei den Berlinern noch nie gegeben hatte. Die Konsequenz danach: Hertha fand sportlich zurück in die Spur, sammelte mit den Siegen gegen Augsburg (1:0) und Stuttgart (2:0) 'Big Points' im Abstiegskampf. Doch statt Party herrscht eher so etwas wie Katerstimmung in Berlin.

Fans und Mannschaft feierten die Erfolge für sich – aber nicht miteinander. "Die Mannschaft ist schon letzte Woche in Augsburg nicht zu den Fans gegangen, weil sie mit der Aktion nach dem Derby nicht einverstanden war. Das haben sie letzte Woche und heute demonstriert. Das ist in Ordnung, dass sie sich gegen die damalige Maßnahme wehren", sagte Trainer Felix Magath auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Und auch Torwart Marcel Lotka sagte bei DAZN: "Wir haben uns als Mannschaft entschieden, erst mal nicht in die Kurve zu den Fans zu gehen. Gegen Union war das nicht okay."

Die Reaktion der Fans? Unverständnis, ein paar Pfiffe und "Wir woll'n die Spieler sehen"-Rufe. Doch abgesehen von den Akteuren, die noch Medieninterviews geben mussten, betrat keiner mehr den Innenraum im Stadion.

Gemeinsam gegen den Abstieg

Magath hofft auf eine Beruhigung der Situation im Schlussspurt der Saison. In den nächsten Tagen solle es dazu kommen, "dass sich beide Gruppen annähern". Man müsse sich "gemeinsam gegen den Abstieg stemmen", betonte der Trainer. Die Hertha hat nach dem Sieg gegen Stuttgart als Tabellenfünfzehnter vier Punkte Vorsprung auf die Schwaben auf dem Relegationsrang 16 und sechs Punkte auf den direkten Abstiegsplatz und Arminia Bielefeld. Eine gute Basis, aber drei Spieltage vor dem Schluss reicht es eben noch nicht.

Am nächsten Wochenende muss Hertha in Bielefeld antreten, erneut bei einem direkten Konkurrenten. Hoffnung, dass ein dritter Sieg in Folge eingefahren werden kann, machen da die letzten zwei Auftritte der Mannschaft. Felix Magath hat es verstanden, dem Team neues Selbstvertrauen einzuhauchen, die Spieler, die ihm zur Verfügung stehen, richtig einzusetzen und besser zu machen.

Magath macht die Spieler besser

Wie ausgewechselt treten zum Beispiel 25-Millionen-Einkauf Lucas Tousart und Santiago Ascacibar (zehn Millionen Euro Ablöse) auf, die so langsam beide zeigen, warum Hertha einst so viel Geld in ihre fußballerischen Künste investiert hat. Oder auch Marvin Plattenhardt, der Tor um Tor vorbereitet, und Kevin-Prince Boateng, der in den letzten Spielen gezeigt hat, dass er doch noch wichtig sein kann für die Mannschaft. Einige Experten hatten Boateng schon abgeschrieben und ihm durch die Blume ein Karriereende nahegelegt.

"Prince übernimmt Verantwortung, hat Selbstvertrauen, redet mit den Spielern, organisiert die Mannschaft auf dem Spielfeld. So eine Figur haben wir gebraucht", hatte Magath seine Rolle beschrieben.

Und auch Magath selbst trotzte der anfänglichen Kritik, er wäre schon zu lange aus dem eigentlichen Geschäft raus. In dieser schwierigen Phasen entpuppt er sich als der ideale Trainer dieser bisher unsicheren Mannschaft.

Entscheidung gegen Bielefeld?

Schon in den letzten Wochen waren die Spieler voll des Lobes. So auch nach dem Stuttgart-Spiel. Torschütze Davie Selke: "Felix Magath hat eine riesige Erfahrung. Ich weiß gar nicht, wie oft er solche Situationen schon durchgemacht hat. Dementsprechend tut uns das gut."

Der Sieg gegen den VfB sei "ein Riesenschritt in einer entscheidenden Phase", so Selke. "Wir müssen so weitermachen. Jetzt haben wir uns Selbstvertrauen geholt und wollen auch gegen Bielefeld drei Punkte." Es könnten schon die entscheidenden Punkte (bei einer gleichzeitigen Niederlage der Stuttgarter gegen Wolfsburg) für den Klassenerhalt sein.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagentur SID
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