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FC Bayern: War Julian Nagelsmann etwa der Maulwurf? | Pro & Contra


Wirbel um Trainer
War Nagelsmann etwa der Bayern-Maulwurf?

Pro & KontraVon Robert Hiersemann und Florian Wichert

Aktualisiert am 04.07.2022Lesedauer: 1 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Julian Nagelsmann: Ist mit 34 Jahren bereits Cheftrainer des FC Bayern München.Vergrößern des Bildes
Julian Nagelsmann: Ist mit 34 Jahren bereits Cheftrainer des FC Bayern München. (Quelle: t-online/imago-images-bilder)

Bayerns Hoffnungsträger sorgt in der Sommerpause für Schlagzeilen, die nur indirekt mit seinem Job als Trainer zu tun haben. Und jetzt?

Auch wenn es nicht direkt mit Sport zu tun hat, war es eine der größten Bundesliga-Meldungen der vergangenen Woche. Julian Nagelsmann hat laut Berichten von "Bild" und "Sport1" eine neue Freundin (mehr dazu erfahren Sie hier). Die Frau an der Seite des Bayern-Trainers soll eine junge Sportreporterin der "Bild" sein, die bis zuletzt über den deutschen Rekordmeister berichtete. Ihr Arbeitgeber hat sie inzwischen aufgrund der Beziehung von der Berichterstattung über den Bundesligisten entbunden, wie ein Sprecher bestätigte. Nagelsmann selbst wollte sich auf Anfrage nicht äußern. Er lebt getrennt von seiner Frau und hat zwei Kinder.

Ob der 34-Jährige die Beziehung gegenüber seinem Arbeitgeber zuvor kommunizierte, ist nicht ganz klar. "Sport 1" berichtete zuletzt davon, dass der FC Bayern offiziell über die Liaison in Kenntnis gesetzt wurde. Öffentlich wurde das Verhältnis jedenfalls erst, als Urlaubsfotos von ihm mit seiner neuen Freundin auf einer Jacht auftauchten. Was zur Frage führt:

Ist Nagelsmann als Trainer des FC Bayern noch glaubwürdig?

Pro
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Ja, er steht für Gradlinigkeit, Ehrlichkeit und Offenheit

Können Sie sich an einen Skandal um Julian Nagelsmann erinnern? An einen Fall von Korrumpierbarkeit oder Illoyalität? Nicht?
Kein Wunder, es gibt keinen.

Nagelsmann ist der letzte, der im Verdacht steht, Dinge auszuplaudern oder in irgendeiner Form seinem Arbeitgeber zu schaden. Im Gegenteil. Er kommt aus Bayern, ist seit Kindestagen Fan des Klubs, steht für Gradlinigkeit, Ehrlichkeit, Offenheit.

Und er steht für einen gewissen Charme. Dem ist nun eine junge "Bild"-Reporterin erlegen. Auch er hat sich offensichtlich in sie verliebt. Na und?

So ist das Leben.

Ganz sicher ist Nagelsmann nicht so doof, Berufliches mit Privatem zu vermischen. Er würde seiner neuen Freundin keine Interna des FC Bayern erzählen. Und selbst wenn er das tun würde, wäre die klug genug, diese nicht an ihre "Bild"-Kollegen weiterzugeben. Zumal sie selbst nicht mehr über den Klub berichtet. Ihr Arbeitgeber hat sie davon abgezogen.

Nagelsmann hat nach einem Jahr bei Bayern bereits ein außergewöhnliches Vertrauensverhältnis zu Spielern und Bossen – dieses wird auch nicht darunter leiden, dass seine neue Freundin für "Bild" arbeitet. Der Trainer wird die Lehren aus seiner ersten Saison gezogen haben und den FC Bayern nun zu Titeln und Pokalen führen, mit oder ohne Freundin von der "Bild".

Kontra
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Nein, er hat das Vertrauensverhältnis aufs Spiel gesetzt

Die Spieler des FC Bayern müssen sich derzeit vollkommen verschaukelt vorkommen. Da fliegen sie nichtsahnend in den Urlaub und erfahren dort über die Medien, dass ihr Trainer eine Liebesbeziehung zu einer "Bild"-Reporterin pflegt. Zu einer Journalistin also, die täglich vom deutschen Rekordmeister berichtet. Die mit allen Spielern und Verantwortlichen dauernd Kontakt hat. Deren Job es ist, möglichst viele Details und Interna vom FC Bayern zu erfahren, um diese möglichst zugespitzt unters Volk zu bringen.

"Was hat mein Chef seiner neuen Freundin bloß über mich erzählt? Wie viel weiß die Reporterin über das Innenleben unserer Mannschaft? War es vielleicht sogar mein Trainer, der in der vergangenen Saison Infos auf diesem Wege an die 'Bild' durchgestochen hat? Wir haben uns ja immer gefragt, wer das war …"

Es wäre nur allzu verständlich, wenn sich die Fußballstars des FC Bayern aktuell diese Fragen stellen. Ähnlich könnte es auch den Klub-Bossen gehen. Und jetzt?

Am Montag steigen die ersten Profis wieder ins Training ein. Dann wird sicher auch über den Chef getuschelt. Für einige Fußballer wird es keine große Sache sein, andere werden ein Problem damit haben. Doch allein die Diskussion beschädigt das Ansehen von Nagelsmann.

Mehr noch: Nagelsmann hat seine Glaubwürdigkeit verloren. Die Arbeit als Bundesliga-Coach fußt auf dem Vertrauensverhältnis zu Vereinsbossen, Spielern und dem Trainerteam. Nagelsmann hat dieses aufs Spiel gesetzt und künftig einen schweren Stand.

Wer hat recht?

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Im "Zweikampf der Woche" kommentieren wöchentlich Florian Wichert (Stellvertretender Chefredakteur bei t-online) und Robert Hiersemann (Stellvertretender Redaktionsleiter bei t-online) aktuelle Fußballthemen.

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  • Im „Zweikampf der Woche“ kommentieren wir wöchentlich ein aktuelles Fußballthema. Sehen Sie den Schlagabtausch regelmäßig auch im Video – am Montag und manchmal auch Dienstag ab 19.30 Uhr im Rahmen der „Sport1 News“ bei Sport1 oder ab Montagnachmittag hier oben im Artikel.
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