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RB Leipzig-Stürmer Timo Werner: Ein Schatten seiner selbst


Timo Werner
Ein Schatten seiner selbst

  • Melanie Muschong
Von Melanie Muschong, Leipzig

Aktualisiert am 23.02.2023Lesedauer: 3 Min.
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Timo Werner: Der Stürmer stand 90 Minuten gegen Manchester City auf dem Platz.Vergrößern des Bildes
Timo Werner: Der Stürmer stand 90 Minuten gegen Manchester City auf dem Platz. (Quelle: IMAGO/KH)

Vor drei Jahren schoss Timo Werner ein Tor nach dem anderen. Inzwischen wirkt der Leipziger Stürmer wie ausgewechselt. Doch der Trainer steht hinter ihm.

Timo Werner stand beim Champions-League-Hinspiel des Achtelfinales gegen Manchester City die kompletten 90 Minuten für RB Leipzig auf dem Feld – trotz missglückten Situationen in der ersten Halbzeit. Zwar versuchte er den ersten Torschuss seines Teams, doch dieser blieb ungefährlich – so wie der Stürmer auch über die komplette Partie hinweg. In den ersten 45 Minuten hatte Werner laut "Opta" nur zehn Ballkontakte. Ein Tor gelang ihm gegen City nicht, wenn er auch in der zweiten Hälfte des Spiels deutlich aktiver wurde.

Und dennoch gab es von Trainer Marco Rose nach dem 1:1 versöhnliche Töne. "Timo ist einfach wichtig für uns und diese Qualität, die er hat, ist wichtig für uns und deswegen spielt er auch immer wieder", sagte Leipzigs Trainer auf Nachfrage von t-online.

Werners schlechte Leistung beim Spiel gegen Manchester City ist keine Ausnahme, sondern inzwischen eher die Regel. Gerade einmal fünf Treffer gelangen ihm in den bisherigen 15 Liga-Partien. Dabei schoss der Stürmer vor drei Jahren noch ein Tor nach dem anderen.

Allein in der Saison 19/20, als Werner vor seinem Wechsel von RB Leipzig zum FC Chelsea stand, machte er noch 28 Tore in 34 Liga-Spielen. Nach dem 21. Spieltag hatte der Stürmer damals bereits 20 Tore auf dem Konto. Im Vergleich dazu wirkt er heute wie ausgewechselt. Viele fragen sich inzwischen: Ist er noch derselbe?

"Timo gibt dem Kader was, was wir so nicht hatten"

Rose beschrieb Werners Leistung am Mittwochabend auf t-online-Nachfrage so: "Er hat heute aufopferungsvoll gegen den Ball gearbeitet, jeden Meter gemacht nach hinten. In der zweiten Halbzeit hat er auf der linken Seite viele Angriffe mit angeschoben." Angeschoben: ja. Vollendet: nein.

Auffällig ist, dass Werner die Spritzigkeit und Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor fehlt. Er nutzt Chancen nicht, wagt zu wenig. So erklärt sich, dass er seit 366 Minuten nicht mehr getroffen hat. Auch in der Liga wirkt Werner seit seiner Rückkehr zu den Sachsen im vergangenen August noch nicht gefestigt.

Und dennoch schenkt ihm Rose das Vertrauen: "Der Timo gibt einfach dem Kader was, was wir so nicht hatten. Wenn Timo Werner heute nicht gespielt hätte, dann wäre es ganz schwer geworden, Tiefe in die Partie zu bekommen."

Der Trainer stärkt seinen Spieler. Versucht ihn aufzubauen und ihm Halt zu geben. Jenen Halt, den Werner offenbar irgendwo auf seinem Weg beim FC Chelsea verloren hat. Er selbst sagte kürzlich der "Sun" in Bezug auf seinen Wechsel im vergangenen Jahr zurück zu RB: "Das war auch ein Grund, warum ich zurück nach Leipzig gehen musste, um wieder Spaß zu haben. Am Ende wollte ich nur noch weg." Werner hatte unter Thomas Tuchel zuletzt immer weniger Einsatzzeit und mit Romelu Lukaku einen Stürmer vorgesetzt bekommen, den Chelsea für 113 Millionen Euro verpflichtet hatte.

Die Worte verdeutlichen, was in Werner zu diesem Zeitpunkt vorgegangen sein muss. Er selbst sagte zudem: "Man konnte sehen, wie mein Selbstvertrauen gesunken ist." Seine bisherige Bilanz zeigt: Angekratzt scheint es noch immer zu sein. Rose setzt offenbar genau hier an und gibt ihm die Spielzeit, die er benötigt, um sich selbst wiederzufinden.

"Jedem Spieler auf dem Feld ein gutes Gefühl geben"

Zwölfmal durfte Werner in der Bundesliga von Beginn an mitspielen. Sechsmal in insgesamt sieben Champions-League-Duellen der Sachsen. "Er wird gefordert, auch vom Trainer. Ich verlange dann auch irgendwann Assists, ich verlange Tore", so Rose.

Aber zugleich verlangt er Verständnis. Auch von den Fans, die Werner bereits nach dem DFB-Pokal-Achtelfinale gegen die TSG Hoffenheim (3:1) kritisierten. Denn ähnlich wie gegen Manchester City am Mittwochabend hatte Werner auch in dem Spiel zu Beginn des Monats teilweise neben sich gestanden. Werner lief – so wie gegen die "Citizens" – auch gegen Hoffenheim öfters ins Abseits. Seine Pässe fanden keine Abnehmer und seine Dribblings waren erfolglos. Doch Rose fand auch danach deutliche Worte: "Alle sollen sich Mühe geben, jedem Spieler auf dem Feld ein gutes Gefühl zu geben. Das hilft uns enorm."

Rose versucht Werner offenbar ein gutes Gefühl zu geben. Der Stürmer muss es jetzt noch in Toren zurückzahlen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen aus Leipzig
  • Fragen an Marco Rose auf der Pressekonferenz in Leipzig
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