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Darum ist der AS Rom für den FC Liverpool und Klopp gefährlich


Halbfinale in der Champions League
Ex-Bundesliga-Stürmer macht den AS Rom so gefährlich

Die Kolumne von Valeria Meta bei t-online.de

Aktualisiert am 24.04.2018Lesedauer: 3 Min.
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Cengiz Ünder (l.) und Edin Džeko jubeln: Die Roma strotzt vor neuem Selbstbewusstsein.Vergrößern des Bildes
Cengiz Ünder (l.) und Edin Džeko jubeln: Die Roma strotzt vor neuem Selbstbewusstsein. (Quelle: Gribaudi/ImagePhoto/imago-images-bilder)

Der Trainer? Ein Fuchs. Das Selbstbewusstsein? Plötzlich riesig. Der AS Rom ist heute für den FC Liverpool im Halbfinale der Champions League ein harter Gegner. Das sind die Gründe.

Für die meisten Fußball-Experten ist der FC Liverpool der große Favorit im Halbfinal-Duell gegen den AS Rom. Aber t-online.de-Kolumnistin Valeria Meta traut der Roma den großen Coup gegen die Reds zu. Hier erklärt die Römerin, wie der Serie-A-Klub die Reds knacken kann.

Unter den letzten vier Teams ist der AS Rom wohl die größte Überraschung. Zum ersten Mal seit 34 Jahren hat der Klub das Halbfinale der Champions League erreicht. Genau wie Gegner Liverpool (gegen Manchester City) schaltete auch das Team von Eusebio Di Francesco im Viertelfinale einen Top-Favoriten aus – und wie. Gegen den FC Barcelona holte die Roma ein 1:4 aus dem Hinspiel auf.

Der Erfolg ist kein Wunder

Zufall? Glück? Im Gegenteil. Die hervorragende Leistung gegen Barcelona war kein Einzelfall: Schon in beiden Begegnungen mit dem FC Chelsea in der Gruppenphase (3:3 in London, 3:0 in Rom) hatte sich die Roma technisch stark und taktisch gut strukturiert präsentiert.

Zudem bewiesen sie im Rückspiel des Achtelfinales gegen Schachtar Donezk (1:0) eiserne Nerven und Geduld, bis das Tor von Edin Džeko das Weiterkommen sicherte. Nein, Roms Erfolg ist kein Wunder, sondern das Resultat verschiedener Stärken, die komischerweise in der Champions League besser funktionieren als in der Meisterschaft. Hier sind die wichtigsten:

Der Trainer. „Mister, sind Sie ein Dogmatiker?“ Das wurde Eusebio Di Francesco während seiner ersten Pressekonferenz in Rom gefragt. Der Grund: Als Lieblingsschüler von Zdenek Zeman wurde er für einen Fanatiker des 4-3-3-Systems gehalten. In der Tat ist der Trainer nicht nur flexibel, sondern ständig offen für Neues – wie das 3-4-3-System, das er erst ein paar Tage vor dem Rückspiel gegen Barcelona den Spielern beigebracht hatte.

Der frühere Mittelfeldspieler der Roma hat die Karriere als Trainer vor weniger als zehn Jahren begonnen: Schon bei Pescara und Sassuolo, das er zum erstmaligen Aufstieg in die Serie A führte, erklärte er im Training alles bis ins Detail. Von seinen Spielern verlangt er absolute Konzentration, was Roma in einigen Serie A-Spielen allerdings fehlte. Wenn die Mannschaft aber fokussiert bleibt, gelingen ihr hochklassige Spielzüge.

Das Pressing. Genauso wie Klopp legt Di Francesco auf das Pressing besonderen Wert. Roma ist eine der wenigen italienischen Mannschaften, die den Gegner schon an dessen Strafraum systematisch unter Druck setzen. Entscheidend ist diesbezüglich die hohe Positionierung der Defensivreihe: Einerseits vereinfacht es das Gegenpressing, andererseits ermöglicht es die Abseitsfalle. Beim Konter rücken vier, manchmal sogar fünf Spieler innerhalb kürzester Zeit in den gegnerischen Strafraum: Die Stürmer werden von den Mittelfeldmännern Kevin Strootman und Radja Nainggolan so wie den Außenverteidigern Aleksandar Kolarov und Alessandro Florenzi unterstützt.

Edin Džeko. Mit dem Bosnier verfügt Roma über einen einzigartigen Stürmer, der viele verschiedene Rollen zugleich ausfüllt. Der Ex-Wolfsburger kann selbst treffen, Vorlagen geben, das Pressing anführen und den Ball mit dem Rücken zum Tor kontrollieren und weiterleiten. Unter Trainer Luciano Spalletti wurde Džeko im Vorjahr mit 29 Toren zum besten Serie A-Torjäger. Jetzt ist er viel mehr als das.

Da er sich gerne ins Mittelfeld fallen lässt, ist der Gegner gezwungen eine Entscheidung zu treffen: Entweder folgt der ihm oder nicht. Seine Mitspieler nutzen die Verwirrung und stürzen sich in die freien Räume. Paradoxerweise stand Džeko erst im Januar kurz vor dem Wechsel zu Chelsea: Die Vereine hatten sich bereits geeinigt, Džeko wollte aber letztlich nicht auf die Einsätze in der Champions League verzichten.

Das neue Selbstbewusstsein. Ereignisse wie das furiose Aufholen gegen Barcelona sind neu für die Roma. Träume verwirklichen sich nur selten in Rom: Drei Meisterschaftstitel und neun italienische Pokale in neunzig Jahren und außerdem jenes Europapokalfinale 1984, als Roma ausgerechnet vom heutigen Gegner Liverpool im Elfmeterschießen geschlagen wurde.

Dass die Mannschaft das 1:4 im Camp Nou umkehren konnte, wird in der Stadt als Befreiung gesehen. Zumal es ein völlig verdienter Sieg war. In Rom ist plötzlich der Glaube gewachsen, dass alles möglich ist, wenn die Mannschaft alles gibt. Das sollte eine Warnung an den FC Liverpool sein.

Verwendete Quellen
  • eigene Recherche
  • Statistiken via transfermarkt.de
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