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DFB-Pokal: Spielabbruch in Osnabrück sorgt für Fassungslosigkeit


Spielabbruch in Osnabrück
"Kriminelle Aktion" - Täter wohl auszumachen

Von t-online, sid
Aktualisiert am 11.08.2015Lesedauer: 3 Min.
Martin Petersen verlässt das Stadion in Osnabrück.Vergrößern des BildesMartin Petersen verlässt das Stadion in Osnabrück. (Quelle: nph/imago-images-bilder)
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Kollektiver Schockzustand: Spieler, Anhänger und Funktionäre des VfL Osnabrück konnten nicht fassen, was sie bei der Erstrundenpartie des DFB-Pokals miterlebt hatten. 1:0 hatte der Drittligist gegen RB Leipzig geführt, die Sensation lag in der Luft. Doch der Feuerzeugwurf eines Unverbesserlichen gegen den Kopf von Schiedsrichter Martin Petersen beendete alle Träume jäh. Und wird aller Voraussicht nach dazu führen, dass die Niedersachsen vom DFB-Sportgericht zum Verlierer erklärt werden. Schließlich kam der Wurfgegenstand aus einem Block ihrer Fans.

Petersen wurde nach dem Abbruch zur weiteren Untersuchung ins Krankenhaus gebracht, eine Diagnose steht noch aus. Zumindest konnte der Unparteiische aus eigener Kraft den Rettungswagen besteigen. "Es ist eine fürchterliche Enttäuschung. Der ein oder andere in der Kabine war den Tränen nah. Die Mannschaft und alle dahinter sind von einem einzelnen Chaoten um ihre Früchte gebracht worden", erklärte Präsident Hermann Queckenstedt, der sich per Stadionmikrofon bei Petersen entschuldigte.

"Eine kriminelle Aktion"

Auch Stunden nach Spielende war Queckenstedt noch fassungslos. "Wenn man so aufopferungsvoll kämpft und dann auf diese miserable Art und Weise, durch eine kriminelle Aktion, um die Früchte seiner Arbeit gebracht wird, dann ist das ganz traurig. Das hat mit Fußball nichts zu tun", sagte er: "Ich war in der Kabine und habe dort Spieler gesehen, die waren den Tränen nahe."

Der Funktionär dachte auch an die Konsequenzen, die seinem VfL nun blühen: "Es ist auch ein ökonomischer Schaden. Es wird auf jeden Fall eine Geldstrafe geben. Es wird möglicherweise auch das Aus im DFB-Pokal sein." Immerhin ist der Präsident guter Dinge, dass der Übeltäter gefunden wird: "Nach unseren Informationen ist er auf Fernsehaufzeichnungen auszumachen. Er müsste erkennungsdienstlich ermittelt werden. Wenn wir ihn finden, werden wir Konsequenzen ergreifen."

"Erschüttert und traurig"

Auch bei der Mannschaft herrschte Unverständnis über das, was da in der 71. Minute passiert war. "Wir sitzen alle in der Kabine und sind total erschüttert und traurig. So etwas habe ich noch nie erlebt. Wir sind uns sicher, dass wir das Spiel gewonnen hätten. Was jetzt passiert, weiß ich auch nicht", sagte Mittelfeldspieler Nicolas Feldhahn.

Fandel: "Spielabbruch war logische und notwendige Konsequenz"

Trainer Maik Walpurgis äußerte sich ähnlich: "Ich spüre Frust, Wut und Enttäuschung. Die Gesundheit des Schiedsrichters geht vor." Er habe zwar "im Sinne des Fußballs gehofft, dass der Vierte Offizielle übernehmen könnte." Doch das war wohl nur ein Wunschdenken.

"Bei dem Vorgang in Osnabrück handelt es sich um einen tätlichen Angriff auf den Schiedsrichter. Der Spielabbruch ist dann die logische und notwendige Konsequenz", erklärte Herbert Fandel, der Vorsitzende der Schiedsrichterkommission.

Leipzig winkt Sieg am "Grünen Tisch"

Der Kontrollausschuss hat nach den Worten von DFB-Mediendirektor Ralf Köttker die Ermittlungen bereits aufgenommen. "Über die Spielwertung wird dann das DFB-Sportgericht entscheiden." Alles andere als ein Sieg der Leipziger am Grünen Tisch wäre eine Überraschung.

Erinnerung an Bierbecherwurf von Stuttgart

2006 war das Zweitrundenspiel zwischen den Stuttgarter Kickers und Hertha BSC nach einem ähnlichen Vorfall abgebrochen worden. Beim Stand von 2:0 für die Hertha war ein Schiedsrichter-Assistent von einem gefüllten Bierbecher am Nacken getroffen worden. Die Partie wurde zugunsten der Berliner gewertet, die ja allerdings auch geführt hatten.

Zusätzlich droht den Osnabrückern noch eine empfindliche Strafe. Bei der Verhandlung vor dem Sportgericht geht es auch "um die sportrechtliche Sanktion gegen den Verein, dem der Vorfall zuzurechnen ist", so Köttker – und das dürfte nun einmal der VfL sein.

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