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DFB-Pokal: Das Protokoll der Randale in Rostock


Ausschreitungen in Rostock
Die Pokal-Randale im Protokoll

Von t-online, BZU

15.08.2017Lesedauer: 3 Min.
Im Hertha-Block blieb es nicht nur bei Bengalischen Feuern.Vergrößern des BildesIm Hertha-Block blieb es nicht nur bei Bengalischen Feuern. (Quelle: Axel Heimken/dpa-bilder)
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Dass Hertha BSC mit einem 2:0-Sieg gegen Hansa Rostock in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezog, ist nur eine Randerscheinung. Die Ausschreitungen zwischen den Fanlagern überschatteten das Spiel auf dem Rasen. Das Protokoll der Pokal-Randale.

Montagabend, Flutlicht, Derby. Für Hansa und Hertha war es die große Chance, vor großem TV-Publikum einen spannenden Pokalfight abzuliefern. Von Beginn an war die Atmosphäre bestens. Das Ostseestadion war ein Hexenkessel. Doch zu Beginn der zweiten Hälfte kippte die Stimmung – und brachte das Spiel fast zum Abbruch.

Vor dem Spiel

Lange war der Gästeblock fast komplett leer. Als die Hertha-Profis sich warm machten, applaudierte unter anderem Niklas Stark in die falsche Fankurve. Die Fans von Hertha standen zu dem Zeitpunkt noch vor dem Block. Kurz danach gab es dann das Zeichen und die gesamte Gästekurve füllte sich. Was auffiel: Beide Fanblöcke waren komplett in weiß gekleidet. Dazu hatten die Ultras beider Klubs aufgerufen.

1. Halbzeit

Pokal-Atmosphäre in Rostock. Immer wieder steht das gesamte Stadion und feuert die Gastgeber an. Auch der Gästeblock ist kontinuierlich zu hören. Jede Aktion auf dem Rasen wird begleitet. Zwischen den Fankurven passiert nicht viel. Herthas Anhänger provozieren immer wieder mit leichten Schmähgesängen. Die "Suptras" von Rostock reagieren kaum. Wahrscheinlich, weil sie wissen, was sie noch "in petto" haben.

Halbzeit

Nachdem der Hertha-Block ursprünglich komplett in weiß gekleidet war, tragen einige Anhänger plötzlich schwarz. Von außerhalb des Stadions versuchen Hansa-Fans, den Gästeblock mit Pyrotechnik zu beschießen. In den Fanblöcken bahnt sich etwas an.

2. Halbzeit

Kurz nach Anpfiff brennt es im Hertha-Block lichterloh. Mehrere Bengalische Feuer und Böller werden gezündet, Rauchschwaden entstehen. Mit einzelnen Leuchtkugeln wird die Südkurve von Hansa beschossen, wo die "Suptras" stehen.

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Die Hansa-Kurve bleibt überraschend ruhig, reagiert nicht unmittelbar nach den Provokationen von Hertha. Warum das so ist, klärt sich kurz danach. Um die 70. Minute herum wird im Rostocker Block eine riesige Fahne hochgezogen. Unter dem Schutz dieser Fahne vermummen sich einige Anhänger von Hansa und bereiten die Antwort vor.

Die vermummten "Fans" der Rostocker präsentieren ein Spruchband mit dem Schriftzug "Kein Angriff auf Hansafans bleibt ungesühnt!" Kurz danach drängen die Anhänger in den – aus Sicherheitsgründen – leergebliebenen Block zwischen den Kurven und präsentieren ein großes Banner mit der Aufschrift "Ostkurve Hertha BSC". Dieses Banner zierte jahrelang das Olympiastadion Berlin und wurde 2014 aus dem Lagerraum des "Förderkreis Ostkurve" geklaut. Bisher war noch unklar, wer für den Diebstahl verantwortlich war...

Nach der Präsentation brannten die Hansa-"Fans" das Banner ab – und gleich ein paar Sitzschalen des Fanblocks dazu. In der Folge wurde das Spiel für fast zwanzig Minuten unterbrochen. Wenn sich die Situation nicht beruhigt hätte, wäre ein Abbruch wahrscheinlich gewesen.

Was positiv zu erwähnen ist: Die Hansa-Fans aus den anderen Fan-Blöcken pfiffen ihre eigenen Fans aus und sangen "Und ihr wollt Hansa Rostock sein?". Auch in der Folge wurde jede Aktion, jeder Fangesang aus der Südkurve mit Pfiffen aus den anderen Bereichen des Ostseestadions begleitet.

Nachdem Robert Hartmann das Spiel wieder anpfiff flogen erneut einige Leuchtkugeln umher, doch dabei blieb es letztendlich auch. Die Hertha-Kurve hatte den lautstarken Support nach dem Verbrennen des Banners ohnehin eingestellt.

Hertha-Manager verurteilt Ausschreitungen

Lediglich die Tore von Mitchell Weiser (86.) und Vedad Ibisevic (90.+2) wurden noch kurz bejubelt, doch wirkliche Freude wollte nicht aufkommen. Auch nicht bei den Verantwortlichen der Vereine, die entsetzt waren über die grausamen Szenen in der zweiten Halbzeit.

"Das sind Handlungen, die niemand in einem Fußballstadion haben will. Deshalb wird es ein Thema sein, das Vereine, Verbände und die Fanlager in den nächsten Wochen beschäftigen wird", erklärte Hertha-Manager Michael Preetz. Was für Strafen auf die Vereine zukommen werden, bleibt noch abzuwarten.

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