Kurioser Grund Wirte klagen – Gäste essen immer weniger

Ein bedenklicher Trend scheint durch die Gastronomie zu schwappen: Die Gäste wollen immer weniger essen. Das behauptet jedenfalls ein Schweizer Experte.
Die Probleme in der Gastronomie sind nicht neu – und sie sind vielfältig. Die Inflation lässt die Preise für Produkte steigen, hohe Energiekosten treiben die Ausgaben für Unternehmer ebenfalls, dazu kommt der chronische Fachkräftemangel im Gastronomiegewerbe. Doch damit nicht genug.
Nun klagen einige Wirte auch noch darüber, dass ihre Gäste immer weniger Essen bestellen. Demnach würden es immer mehr Kunden im Restaurant bei einer Vorspeise belassen, so der Schweizer Gastroplaner Daniel Marbot. Wie das Portal "20 Minuten.ch" berichtet, soll der Grund für die Bescheidenheit in dem aktuellen Trend zum Abnehmen liegen. So griffen immer mehr Gäste zu Abnehmmedikamenten wie Ozempic.
"Früher waren die Hauptkritikpunkte der Preis oder dass es zu wenig Platz gehabt habe im Restaurant. Heute hören wir immer öfter, dass die Portionen zu groß seien", sagte Marbot dem Schweizer Nachrichtenportal. Der Gastro-Berater sieht darin allerdings nicht nur einen kurzweiligen Trend, sondern eine langfristige Entwicklung.
Experte rät zu "Mini-Portionen"
"Ich höre immer wieder in Gesprächen, dass die Gäste offen damit umgehen und dem Personal sagen, dass sie gerade mit diesen Medikamenten am Abnehmen seien und darum nur eine Vorspeise bestellten oder die Hälfte des Hauptgangs nicht äßen. Und ich glaube, dass das in den kommenden Jahren noch einmal deutlich zunehmen wird."
In den sozialen Medien wird diese Entwicklung unter anderem durch zahlreiche Videos verstärkt, die von den Erfahrungen mit Abnehmmitteln während des Restaurantbesuchs berichten. So berichten Nutzer auf TikTok etwa, dass sie am Tisch keinen Appetit verspürten und daher die üblichen Portionen auf den Tellern nicht bewältigen konnten. Viele von ihnen plädieren daher für kleinere Menüs und kleinere Portionen.
Sollte sich die Entwicklung tatsächlich fortsetzen oder sogar verstärken, könnte dies den ohnehin unter Druck stehenden Wirten zusätzlich zusetzen. Marbot rät den Gastronomen daher, in Zukunft stärker auf "Mini-Portionen" im Angebot zu setzen. So könnte etwa verhindert werden, dass die Gäste bei der Bestellung einen Gang komplett auslassen.