Stadtrivale zu gut: Herthas Finaltraum endet gegen Union
Hertha BSC wird auch 2022 nicht das Finale im DFB-Pokal erreichen. Im Stadtderby gegen Union Berlin unterlag die Alte Dame verdient. Der Gegner aus Köpenick darf dagegen weiter vom Endspiel trÀumen.
Aus der Traum. Hertha BSC hat das Achtelfinale gegen Union Berlin zuhause mit 2:3 verloren â und wird damit auch 2022 nicht am Finale im heimischen Olympiastadion teilnehmen.
Andreas Voglsammer hatte die GĂ€ste nach schöner Vorarbeit von Max Kruse in FĂŒhrung gebracht (11.), Niklas Stark erhöhte kurz nach der Pause per Eigentor (50.). Ein erneutes Eigentor, dieses Mal von Rani Khedira, brachte die Heimmannschaft zwar kurzzeitig zurĂŒck ins Spiel (54.), doch Unions Robin Knoche traf postwendend nach einem FreistoĂ zum 3:1 (55.). Herthas Suat Serdar konnte in letzter Sekunde nur noch verkĂŒrzen (90.+4).
So lief das Spiel
Echte Derby-AtmosphĂ€re kam vor nur 3000 Veranstaltungsteilnehmern im Olympiastadion â dazu zĂ€hlten rund 2200 Fans â nicht auf. Brisant war die Begegnung fĂŒr beide Mannschaften dennoch. "Das ist das, wofĂŒr du auf den BolzplĂ€tzen rumgekickt hast", hatte Herthas GeschĂ€ftsfĂŒhrer Fredi Bobic im Vorfeld gesagt. Union-KapitĂ€n Christopher Trimmel, der zunĂ€chst nur auf der Bank saĂ, meinte: "Das ist praktisch ein Finalspiel."
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Union lieĂ Taten folgen und begann mit viel Selbstvertrauen. Max Kruse und Voglsammer kamen nur Sekunden nach dem Anpfiff zu ersten AbschlĂŒssen. In der Folge zwangen die GĂ€ste Hertha mit frĂŒhem Pressing zu Fehlern, das Team von Trainer Tayfun Korkut hatte groĂe Probleme im Spielaufbau und war defensiv anfĂ€llig. Vor dem ersten Gegentor enteilte Kruse ĂŒber den linken FlĂŒgel, seine Flanke verwandelte Voglsammer sehenswert im Fallen.
Union blieb die bessere Mannschaft. Das Team von Coach Urs Fischer verschob diszipliniert, lieĂ kaum RĂ€ume zu und drĂ€ngte Hertha weit in die eigene HĂ€lfte. Das spielerische Ăbergewicht war deutlich - und ermunterte auch die 200 Union-Fans im GĂ€steblock. "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin", sangen sie.
Vor einem weiteren RĂŒckschlag bewahrte Hertha Videoassistent Robert Kampka, der eine Handelfmeter-Entscheidung von Referee Deniz Aytekin korrigierte (32.). Hertha gab dies Aufwind, bis zur Pause tauchten die Gastgeber mehrfach im gegnerischen Strafraum auf.
Nach dem Seitenwechsel wurde das Derby den Erwartungen zunehmend gerecht, auch, weil sich Hertha etwas freispielte und ĂŒber die AuĂen Chancen kreierte. Das groĂe Manko der Blau-WeiĂen blieb das Defensiv-Verhalten. Stark grĂ€tschte den Ball bei einem missglĂŒckten Abwehrversuch ins eigene Tor, bei Knoches Treffer stimmte die Zuordnung nicht.