Rauball stellt sich gegen FIFA DFL-Präsident spricht sich gegen eine WM 2022 im Winter aus

DLF-Präsident Reinhard Rauball hat sich indirekt für den Sommer als Termin für die Weltmeisterschaft 2022 in Katar ausgesprochen. Gleichzeitig übte er erneut harsche Kritik an der Entscheidung für den Wüstenstaat als Ausrichter des Großereignisses. Der Weltverband FIFA "kann nicht einfach eine Entscheidung treffen und die Folgen davon andere ausbaden lassen", sagte Rauball gegenüber der "Sport Bild".
Aufgrund der befürchteten Gesundheitsgefährdung der Spieler durch die Hitze überlegt die FIFA, die WM in acht Jahren in die Wintermonate zu verlegen. Dies würde allerdings eine Anpassung des Ligabetriebs nach sich ziehen.
"Das Fifa-Exekutivkomitee hat 2010 erst die WM nach Katar vergeben und dann festgestellt, dass es dort viel zu heiß ist", sagte Rauball: "Und nun sollen wir von uns aus den gesamten Terminplan umwerfen? Das geht nicht in meinen Kopf."
"Im Notfall bleibt es beim Sommer"
Der deutsche Ligapräsident könne nicht nachvollziehen, dass "die europäischen Ligen aus vorauseilendem Gehorsam ihren von allen Seiten akzeptierten Terminkalender überhaupt ändern" sollen. Den Start der Bundesliga vorziehen, die Rückrunde nach hinten verschieben - dieses Vorschlag von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach sieht Rauball kritisch.
Er bezweifle, dass es eine "Lösung, die auch nur annähernd gleichwertig ist mit dem Spielplan, den wir derzeit haben" geben kann. "Im Notfall müssten wir uns darauf einigen, dass es doch beim Sommer bleibt", sagte der 67-Jährige. Dies sei zwar mit Blick auf die Gesundheit der Spieler nicht sein Wunsch. "Aber Reparaturbetrieb für eine falsche Entscheidung? Das kann man der Bundesliga mit Millionen Fans weltweit nicht zumuten."
Wirtschaftliche Argumente gegen den Winter
Auch aus wirtschaftlicher Sicht spreche vieles gegen eine WM im Winter. Sollte die Bundesliga aufgrund des Großereignisses aus den reichweitenstarken Wintermonaten verschoben werden, könnten Fernsehsender Schadensersatz einfordern. "Rechte-Erwerber könnten natürlich auf Kompensationen drängen und ihre Angebote deutlich reduzieren", sagte Rauball.
Dies sei nicht nur hierzulande und kein ausschließlich auf den Fußball bezogenes Problem. "In den USA findet im November und Dezember die heiße Phase auf dem Weg zum Super Bowl im Football statt", erklärte Rauball. Ob die übertragenen Sender hierbei eine Winter-WM als Konkurrenz akzeptieren, sei fraglich.