Nach Schüssen auf Fußballprofi Naki-Anwalt: "Handeln der deutschen Polizei ist nicht legal"
Nachdem aus einem fahrenden Auto auf ihn geschlossen wurde, fürchtet Fußballer Deniz Naki um sein Leben. Die erste Reaktion der Polizei erzürnt seinen Anwalt.
Nach den nächtlichen Schüssen auf den deutsch-türkischen Fußballprofi Deniz Naki übt dessen Anwalt Kritik am Vorgehen der deutschen Behörden. "Das Handeln der deutschen Polizei ist nicht legal. Das Handy von Deniz wurde während des Gesprächs mit den Beamten konfisziert. Zudem stellt uns die Polizei die Protokolle der Befragung nicht zur Verfügung", sagte Soran Haldi Mizrak im Gespräch mit der Zeitung "Die Welt".
Neun Stunden habe der 28-Jährige der Polizei seit dem Anschlag für Befragungen zur Verfügung gestanden. Naki sei müde und befinde sich "im Haus eines Freundes in Deutschland. Er ging dort von sich aus hin", so Mizrak.
Naki sieht sich als Opfer eines politisch motivierten Mordanschlags
In der Nacht zu Montag war Naki nahe Düren auf der Autobahn A4 aus einem fahrenden Wagen beschossen worden. Der Fußballer mit kurdischen Wurzeln gilt als Kritiker der türkischen Regierung und sieht sich als Opfer eines politisch motivierten Anschlags. Naki wurde bei diesem Vorfall nicht verletzt.
Er mutmaßte, der türkische Geheimdienst könne hinter dem "Mordanschlag" stecken. Es gehe Naki "gut" nach dem Schock, sagte Mizrak. Aber er habe Angst um sein Leben. "Er ist nicht sicher in Deutschland momentan."
Mehrere Medien berichten über geheimes Versteck
Mizrak schilderte: "Deniz hält sich jetzt an einem geheimen Ort auf. Die Polizei schützt ihn." Mehrere Medien hatten zuvor ebenfalls berichtet, die Sicherheitsbehörden hätten Naki zu seinem Schutz an einen nicht genannten Ort gebracht.
Dem Anwalt zufolge will sich der ehemalige Stürmer des FC St. Pauli und SC Paderborn nicht unterkriegen lassen. "Er hat entschieden, mit seiner Familie wieder in die Türkei zurückzukehren", sagt Mizrak. Naki steht dort beim Drittligisten Amed SK in der Kurdenmetropole Diyarbakir unter Vertrag.
Quellen:
- dpa
- sid