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WM 2018: Die irre Hysterie um Nationaltorwart Manuel Neuer


Einsatz bei WM 2018?
Die irre Hysterie um Nationaltorwart Manuel Neuer

Aus Eppan berichtet Luis Reiß

Aktualisiert am 30.05.2018Lesedauer: 3 Min.
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Manuel Neuer (r.) mit Rivale Kevin Trapp: Ist der Bayern-Keeper fit, wird Trapp wohl aus dem Kader gestrichen.Vergrößern des Bildes
Manuel Neuer (r.) mit Rivale Kevin Trapp: Ist der Bayern-Keeper fit, wird Trapp wohl aus dem Kader gestrichen. (Quelle: Christian Charisius/dpa)

Manuel Neuer kann im Testspiel der deutschen Nationalelf gegen Österreich auflaufen – nach wochenlangen Spekulationen um seine Gesundheit. Im Trainingslager spielen sich skurrile Szenen ab.

Wahrscheinlich könnten mitten auf dem Trainingsplatz der deutschen Nationalmannschaft in Eppan (Südtirol) Außerirdische landen – es gäbe nur eine Frage: Wie geht es Manuel Neuer?

Jeder Blick, jede Geste wird derzeit aufgeregt diskutiert. Kein Wunder: Neuer ist Kapitän der Nationalmannschaft, er war der vielleicht größte Held beim WM-Titel 2014. Die ganze Welt beneidete Deutschland um diesen Torhüter, der seine Position völlig neu definiert hat. Er war der Erste seiner Art, der über den halben Platz sprintete, um Angriffe abzufangen und mit präzisen Pässen über 60 oder 70 Meter selbst Torchancen einleiten konnte.

Spione in der Baumkrone

Nach seinem erneuten Mittelfußbruch, der ihn acht Monate zur Pause zwang, droht ausgerechnet Neuer, der ganze Stolz des deutschen Fußballs, für das Projekt Titelverteidigung bei der WM in Russland auszufallen. Oder etwa doch nicht?

Auf der Suche nach Antworten klettern Fans wie Reporter am Rande des Trainingslagers in Südtirol auf Bäume, sie helfen sich gegenseitig über Planen und Bauzäune hinweg, um einen Blick auf Neuers Trainingseinheiten zu erhaschen. Kassiert Neuer ein Gegentor, wird geraunt. Zeigt er eine Parade, gilt seine WM-Teilnahme als sicher. Die Fans warten stundenlang am verschlossenen Tor des Trainingsplatzes auf Neuer, rufen immer wieder „Manuel“ wenn sie ihn dahinter vermuten. So kurz vor dem Turnierbeginn ist verständlicherweise jede Kleinigkeit spannend.

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Köpke lobt: "Als wäre er nie weg gewesen"

Und Neuer selbst? Der schweigt. Ein kurzes Video-Interview gab er dem Sender des Deutschen Fußball-Bundes. Dort verkündete er, dass er sich fit fühle und alles nach Plan verlaufe. Sonst nichts. Mit demonstrativer Ruhe und Gelassenheit schützt er sich gegen Millionen neugierige Fans. Denn während der Torwart um sein Comeback kämpft, lasten die Blicke von mehr als 80 Millionen vermeintlichen Bundestrainern auf ihm.

Torwart-Trainer Andreas Köpke, der jeden Tag mit Neuer arbeitet, sagte: „Bei Sprungkraft und Beweglichkeit ist es als wäre er nie weg gewesen. Es ist kein Unterschied zu sehen, er nimmt auch keine Schonhaltung ein.“ Nur das Selbstverständnis im Spiel mit dem Ball am Fuß müsse Neuer in den kommenden Tagen bis zum WM-Start noch wiederfinden.

Zeitplan für Comeback von Manuel Neuer steht

Beim Trainingsspiel auf kleinem Feld ist auch ohne große Spielpraxis zu sehen, warum Manuel Neuer und sein potenzieller Ersatz Marc-André ter Stegen (FC Barcelona) deutlich vor ihren Konkurrenten Bernd Leno und Kevin Trapp liegen. Neuer und ter Stegen spielen eher wie ein zusätzlicher Feldspieler, sie verschaffen ihren Teams auch unter Druck und auf engstem Raum Vorteile, während Leno und Trapp öfter auf Nummer sicher gehen.

Wenn er fit ist, wird Neuer trotz seiner langen Zwangspause den Vorzug vor ter Stegen bekommen. Teammanager Oliver Bierhoff sagte: "Marc wusste von Anfang an Bescheid, wie die Situation ist. Er ist Profi genug. Er war ein Super-Ersatz in der Zeit, in der Manuel nicht da war. Aber mit der Klasse, die Manuel hat, versteht er auch, dass Manuel die Nummer eins ist, wenn er fit ist."

Am Mittwoch soll Neuer erneut eine Halbzeit im zweiten geheimen Testspiel gegen die U20-Nationalmannschaft spielen. Anschließend kommt am Samstag der echte Härtetest beim Länderspiel gegen Österreich. Macht Neuer einen sicheren Eindruck und treten keine Beschwerden an seinem linken Fuß auf, wird er als deutscher Stammtorwart in die WM gehen, das hat Bundestrainer Jogi Löw bereits klargestellt.

Und die ganze Aufregung wäre umsonst gewesen.

Verwendete Quellen
  • eigene Beobachtungen vor Ort
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