Deutscher Nachwuchstrainer U20-Coach Baum kritisiert: "Wir scouten unsere Talente tot"
In der Bundesliga trainierte er den FC Augsburg, mittlerweile ist Manuel Baum für den Nachwuchs der Nationalmannschaft verantwortlich. Nun kritisierte er die Art des Talentscoutings und fordert eine andere Sichtweise.
U-20-Nationaltrainer Manuel Baum hat das Scouting im deutschen Nachwuchs kritistert. "Unsere Nachwuchsspieler werden überscoutet. Wir scouten unsere Talente tot", wird Baum in einer Kolumne der "GQ" zitiert. Im deutschen Nachwuchsfußball werde, so der Nachwuchstrainer in der Kolumne, lange gescoutet, „bis etwas Negatives gefunden wird."
Baum: "Müssen dieses Wort 'Schwächen' rauskriegen"
Der ehemalige Augsburg-Coach Baum stört sich dabei insbesondere an der Herangehens- sowie Betrachtungsweise der Arbeit vieler Scouts. Er glaube, dass "oft der Fehler gemacht wird, die Arbeit von Scouts als gut zu bewerten, wenn sie möglichst viele Schwächen bei Talenten aufzeigen.
An einem Begriff stört sich Baum dabei besonders. "Ich fände es gut, wenn wir dieses Wort "Schwächen" rauskriegen. Wir müssen uns alle darauf besinnen, unsere Besessenheit, Fehler zu finden, abzustellen", moniert der 40-Jährige.
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"Die Kunst eines guten Scouts ist es, Potenziale zu erkennen. Und zwar die dynamischen, also veränderbaren Potenziale. Mit welchem Trainer arbeitet der Spieler? Mit welchen Mitspielern spielt er zusammen? Welche Rolle hat er im Verein? Das wirkt sich alles aufs Potenzial aus."
- Kolumne in der "GQ" (Print)
- Eigene Recherche
- Profil von Manuel Baum auf transfermarkt.de