Kritik an DFB-Präsident Rettig: Keller-Auftritt in Causa Hopp "nicht zielführend"

Hamburg (dpa) - Der frühere Fußball-Funktionär Andreas Rettig hat die Aussagen von DFB-Präsident Fritz Keller zu den Fan-Anfeindungen gegen Dietmar Hopp im "Sportstudio" des ZDF als "nicht zielführend" bezeichnet.
In einem Gastbeitrag für mehrere deutsche Tageszeitungen schrieb der ehemalige Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL) und kaufmännische Geschäftsleiter des Zweitligisten FC St. Pauli, dass der Keller-Auftritt die "fehlende Tiefe im Umgang mit diesem Problem" gezeigt habe.
Rettig kritisierte die Fadenkreuz-Plakate gegen den von ihm geschätzten Dietmar Hopp aufs Schärfste, sagte aber auch: "Die Ereignisse sind der (vorläufige) Höhepunkt sich immer weiter voneinander entfernenden Protagonisten, hier die Fanszene, dort die Verbände. Sie sind das Ergebnis eines fehlenden Dialoges, einer ungeklärten Verbandsstrategie, der es an tauglichen Argumenten, Formen der Ansprache und Empathie für die Fanszene fehlt."
Beteiligt seien beide Seiten. So habe die Fluktuation an der DFB-Spitze mit vier Präsidenten seit 2006 eine kontinuierliche Sportpolitik erschwert. Auf der anderen Seite werde beispielsweise der Börsengang von Borussia Dortmund "in schwarz-gelben Gedanken oft romantisch verklärt", sagte der 56-Jährige. Beide Seiten sollten nun schleunigst den Gesprächsfaden wieder aufnehmen.