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FC Bayern: Der Ursprung des Streits zwischen Uli Hoeneß und Lothar Matthäus


"Das macht er seit 20, 25 Jahren"
Das meint Matthäus mit seiner Aussage zu Hoeneß


Aktualisiert am 30.06.2025 - 13:35 UhrLesedauer: 3 Min.
Bayern-Manager Uli Hoeneß und Lothar Matthäus (r.) im Jahr 1997: Das Tagebuch des Rekordnationalspielers löste Diskussionen aus und hatte Konsequenzen.Vergrößern des Bildes
Bayern-Manager Uli Hoeneß und Lothar Matthäus (r.) im Jahr 1997: Sie kennen sich aus gemeinsamer Zeit beim FC Bayern. (Quelle: IMAGO/imago-images-bilder)
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Er sagt als Experte ehrlich seine Meinung: Lothar Matthäus. Das gefällt jedoch nicht jedem. Uli Hoeneß übte nun erneut Kritik – die Fehde geht bis zurück ins Jahr 1997.

Lothar Matthäus hat als Spieler des FC Bayern 410 Partien absolviert und 100 Tore erzielt. Der Weltmeister von 1990 wurde mit den Münchnern sieben Mal Deutscher Meister und drei Mal Pokalsieger. Trotz der Erfolge, der jahrelangen Präsenz im Verein und des ständigen Austauschs mit dem damaligen Manager Uli Hoeneß hat Matthäus nicht den besten Draht zum heutigen Ehrenpräsidenten. Das haben die vergangenen verbalen Angriffe des früheren Bayern-Präsidenten auf den Rekordnationalspieler gezeigt.

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So sagte Hoeneß im "Kicker": "Lothar Matthäus hat nicht alle Tassen im Schrank." Der frühere Aufsichtsratsvorsitzende des FC Bayern ärgerte sich darüber, dass Matthäus meinte, Stuttgarts Stürmer Nick Woltemade sei 80 bis 100 Millionen Euro wert. Hoeneß ergänzte: "Diese Experten sind mir schon lange ein Dorn im Auge." Laut dem Fachmagazin meinte er damit nicht nur Matthäus, sondern auch Fredi Bobic und Dietmar Hamann. Matthäus konterte in der "Bild": "Zunächst muss ich sagen: Ich bin die Beleidigungen von Uli Hoeneß gewohnt und nehme sie nicht mehr ernst. Das macht er seit 20, 25 Jahren."

Das Tagebuch von Matthäus 1997

In den vergangenen Jahren gab es tatsächlich mehrfach Auseinandersetzungen zwischen den beiden. Doch was war eigentlich der Auslöser?

Dafür lohnt sich ein Blick zurück in das Jahr 1997 und einer in das Jahr 2002. Was genau passierte, als Matthäus noch Kapitän des FC Bayern war? Es drangen 1997 interne Informationen an die Presse – und die Teamkollegen hatten Matthäus unter Verdacht. Hoeneß bestätigte in einem Interview damals, dass das Team ihren Kapitän absetzen wollte. Franz Beckenbauer habe die Mannschaft daraufhin als "Scheiß-Mannschaft" betitelt. Matthäus behielt die Binde aber zunächst.

Er veröffentlichte kurz danach sein Tagebuch, das von einem Reporter der "Bild"-Zeitung geschrieben wurde. Darin ging er auch auf die vorherige Saison der Mannschaft ein und gewährte Einblicke in das Geschehen in der Kabine. Teamkollege Jürgen Klinsmann kam dabei nicht gut weg und es entbrannte ein Streit. Auch über Magenschmerzen von Thomas Helmer schrieb Matthäus damals. Markus Babbel brachte es in der ZDF-Doku "FC Hollywood" so auf den Punkt: "Da hat er Kredit verspielt gehabt. Da hat er auch Kredit oben verspielt gehabt." Hoeneß sagte damals im "Blickpunkt Sport": "Das ist nicht das, was wir uns vorstellen von der Führungsqualität eines Kapitäns." Er wurde als Kapitän abgesetzt, sein Verhältnis zu den Verantwortlichen des FC Bayern blieb angespannt.

Die Kritik im Jahr 2002 am FC Bayern

Weitere Streitigkeiten folgten im späten Herbst des Jahres 2002, als Matthäus seine Karriere bereits beendet hatte. Nach dem Aus des FC Bayern in der Gruppenphase der Champions League beim spanischen Klub Deportivo La Coruña äußerte sich Matthäus kritisch über die Leistung seines Ex-Vereins. Die Reaktion von Uli Hoeneß folgte prompt – und hatte es in sich. Der damalige Bayern-Manager polterte im "Doppelpass": Matthäus habe sich aufgeführt, als hätte er "alles gewonnen und nie ein Spiel verloren". Und weiter: "Solange Rummenigge und ich beim FC Bayern etwas zu sagen haben, wird Matthäus nicht einmal Greenkeeper im neuen Stadion." Eine Spitze, die sich tief einbrannte.

Matthäus sagte damals schon der "Bild": "Ich lasse mich von Uli Hoeneß nicht vor aller Öffentlichkeit beleidigen und mir nicht den Namen kaputt machen." Er beteuerte, dass er nicht verstehe, warum "auf meine sachliche Kritik am Zustand der Mannschaft eine von Hoeneß mehr als persönlich beleidigende Reaktion vor einem Millionenpublikum erfolgte".

"Uli war schon zu meiner aktiven Zeit nie mein Freund"

Die Vermutung, seine Medienäußerungen seien der Auslöser gewesen, wollte er nicht gelten lassen. Stattdessen zog er Konsequenzen: Geschenke, die er vom Klub zum Abschied erhalten hatte, schickte er zurück – darunter eine Uhr im Wert von 25.000 Euro. Auch auf seine Ehrenmitgliedschaft bei den Bayern wollte er künftig verzichten. Matthäus erklärte der "Bild" zudem in Bezug auf Hoeneß: "Uli war schon zu meiner aktiven Zeit nie mein Freund. Er hat mich weniger geschützt als Mehmet Scholl oder Stefan Effenberg."

Die Greenkeeper-Attacke wurde zum Symbol eines zerrütteten Verhältnisses. In den Jahren danach flammte der Streit immer wieder auf – oft dann, wenn Matthäus öffentlich Kritik am FC Bayern oder an Hoeneß äußerte. Oder eben nun, als sich Hoeneß über die Äußerungen zu Nick Woltemade von Matthäus ärgerte.

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