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Unruhe im DFB | Koch über Fritz Keller: Habe Entschuldigung entgegengenommen


Unruhe im DFB
Koch über Keller: Habe Entschuldigung entgegengenommen

Von dpa
Aktualisiert am 09.05.2021Lesedauer: 3 Min.
Hat die Entschuldigung von Fritz Keller entgegengenommen: DFB-Vize Rainer Koch.Vergrößern des BildesHat die Entschuldigung von Fritz Keller entgegengenommen: DFB-Vize Rainer Koch. (Quelle: Andreas Gora/dpa./dpa)
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Noch ist der Eklat um den Nazivergleich von DFB-Präsident Fritz Keller nicht abschließend aufgearbeitet. Der attackierte Verbandsvize Rainer Koch hat nun zumindest eine Entschuldigung entgegengenommen.

DFB-Vizepräsident Rainer Koch hat die Entschuldigung von Verbandschef Fritz Keller nach dessen Vergleich mit einem berüchtigten Nazi-Richter entgegengenommen, angenommen hat er sie aber anscheinend nicht.

"Das ist doch eine sehr persönliche Situation", sagte Koch im "Aktuellen Sportstudio" des ZDF. Er habe sich überhaupt nicht zu dem Vorgang geäußert und ihn auch nicht angezeigt.

Der 62-Jährige war im April bei einer Präsidiumssitzung von Keller mit dem früheren Nazi-Richter Roland Freisler verglichen worden, was bei vielen für Empörung sorgte. Die DFB-Landeschefs entzogen Keller am vergangenen Sonntag das Vertrauen. Am Freitagabend wiederholten die Chefs der Regional- und Landesverbände des DFB ihren Rücktrittsaufruf an Keller und forderten den DFB-Vorstand zur Amtsenthebung des Präsidenten auf. Zuvor hatte Keller in seiner ersten offiziellen Stellungnahme nach dem Misstrauensvotum des Amateurlagers erneut um Verzeihung gebeten, war aber nicht zurückgetreten.

Koch zeigt sich weiterhin betroffen

Er sei seit 32 Jahren Berufsrichter, sagte Kellers Stellvertreter weiter, "und ich habe eine ganz persönliche Betroffenheit. Herr Freisler, Roland Freisler, war ein Blutrichter, Henker in Robe. Er hat viele tausend Menschen in den Tod geführt", sagte Koch. "Und wenn eine solche Äußerung gegenüber jemand, der sein Leben lang dem Recht gewidmet hat, fällt, dann glaube ich, ist so eine Betroffenheit nachvollziehbar. Deswegen habe ich die Entschuldigung entgegengenommen, aber es ist nicht meine Aufgabe, darüber zu befinden, wie das insgesamt mit Blick auf den DFB zu sehen ist", meinte Koch dazu.

Rainer Koch wirft Vorwürfe zurück, er habe die verbale Entgleisung von Verbandschef Fritz Keller provoziert. "Wir haben ihn weder in die Ecke gedrängt, noch ist der Nazi-Vergleich durch irgendeine Provokation meinerseits ausgelöst worden", sagte Koch in einem Interview der "Welt am Sonntag".

Auf die Frage, ob er nun den Rücktritt Kellers erwarte, antwortete Koch in dem Interview der "WamS": "Da habe ich keine Erwartungshaltung." Er verwies auf das Votum der Landes- und Regionalverbände und forderte eine Reaktion von "Herrn Keller und auch der DFL-Vertreter im Präsidium und Vorstand".

Koch nimmt Keller-Entschuldigung nicht an

Den Vorwurf, er sei angesichts der zahlreichen Präsidenten-Rücktritte der vergangenen Jahre der Königsmörder des deutschen Fußballs, wies der seit 2007 als Verbandsvize amtierende Koch zurück. "Wenn ich der Königsmörder des deutschen Fußballs bin, dann sind es Christian Seifert, Peter Peters und Hannelore Ratzeburg auch, weil sie mindestens genauso lange oder noch länger im Präsidium sind wie ich."

Die Anzeige Kellers bei der DFB-Ethikkommission sei "ohne mein Wissen und Zutun" durch Generalsekretär Friedrich Curtius hinterlegt worden, sagte Koch. Erneut verwies er darauf, dass er Kellers Entschuldigung entgegengenommen, ihm aber auch gesagt habe, "dass ich sie nicht akzeptieren kann". Als Berufsrichter empfinde er "den Vergleich mit Freisler, der wahlweise als "Blutrichter" oder "Henker in Robe" bezeichnet wird, persönlich als unglaublich verletzend".

Karl-Heinz Rummenigge hatte Koch zuvor aufgefordert, Kellers Entschuldigung anzunehmen. "Ich habe grundsätzlich Fritz Keller als integeren, seriösen und auch liebevollen Menschen kennengelernt", sagte der Vorstandschef des FC Bayern München gestern Abend im TV-Sender Sky. "Er weiß selber, dass das, was da passiert ist, eine schwere Entgleisung war. Er hat sich dafür entschuldigt, und ich fände es, das muss ich ganz klar und deutlich sagen, eine nicht nur schöne Geste, sondern eine Geste, diese Entschuldigung nicht nur entgegenzunehmen, sondern auch anzunehmen."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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