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U21-EM: Welche DFB-Spieler haben vielleicht sogar eine WM-Chance?


Nach starkem Turnier
Ein U21-Talent hat beste Chancen auf die WM


29.06.2025 - 09:22 UhrLesedauer: 4 Min.
Nick Woltemade (l.) und Paul Nebel: Sieht man sie bald regelmäßig für die A-Nationalelf spielen?Vergrößern des Bildes
Nick Woltemade (l.) und Paul Nebel: Sieht man sie bald regelmäßig für die A-Nationalelf spielen? (Quelle: IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Meusel)
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Auch wenn das Finale der U21-EM verloren ging, konnten sich einige Deutsche beim Turnier empfehlen. Geht vielleicht sogar die Tür zur WM auf?

Wenige Zentimeter fehlten Deutschland zum U21-EM-Titel. In der Nachspielzeit der regulären Spielzeit traf Paul Nebel nur die Latte. Kurz nach dem Beginn der Verlängerung schlug dann Englands Jonathan Rowe zu – und erzielte das entscheidende Tor. Mit 3:2 gewannen die "Young Lions" gegen Deutschland und feierten den zweiten Titel in Serie. U21-Bundestrainer Antonio Di Salvo war trotz der Niederlage stolz auf seine Spieler. "Die Mannschaft ist traurig, aber ich kann ihr keinen Vorwurf machen", sagte er bei Sat.1.

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Für den Großteil des Teams war es das letzte Länderspiel für eine deutsche Junioren-Nationalmannschaft. Lediglich Nelson Weiper, Nicolò Tresoldi, Elias Baum, Brajan Gruda, Lukas Ullrich, Nnamdi Collins und Paul Wanner dürften aus dem aktuellen Kader bei der nächsten U21-EM in zwei Jahren wieder dabei sein.

Die meisten aber hoffen darauf, bald in der A-Nationalmannschaft aufzulaufen, einige träumen sogar von einer Teilnahme an der WM in den USA, Mexiko und Kanada in einem Jahr. Doch wer könnte dafür realistische Chancen haben – und warum? t-online wagt eine Einschätzung.

Die erwartete Lösung im Sturm

Die am wenigsten überraschende Antwort heißt Nick Woltemade. Der Stürmer vom VfB Stuttgart war bereits im Juni im Final Four der Nations League mit dabei, kam zu zwei Einsätzen. Der 23-Jährige hat aufgrund seiner einzigartigen Fähigkeiten gute Chancen, eine Rolle zu spielen. Mittelstürmer Niclas Füllkrug ist zum Zeitpunkt der WM 33 Jahre alt, Alternative Tim Kleindienst fast 31. Beide hatten zuletzt mit Verletzungen zu kämpfen.

Woltemade hingegen hat einen riesigen Entwicklungssprung gemacht. Während Füllkrug und Kleindienst die besseren "klassischen" Stürmer sind mit gutem Torabschluss, hat ihnen Woltemade technisch einiges voraus. Sollte er auch in der kommenden Saison auf gutem Niveau Spielpraxis sammeln und seine Entwicklung bestätigen, sollte er dabei sein.

Ein Blick in die Abwehr

Bei anderen DFB-Talenten spielt vor allem das Thema Konkurrenz eine große Rolle. In der Innenverteidigung ist Deutschland beispielsweise breit besetzt, hat in Antonio Rüdiger, Jonathan Tah und Nico Schlotterbeck gestandene Spieler auf hohem Niveau, in Yann Aurel Bisseck einen vergleichsweise jungen Verteidiger (24 Jahre) mit großem Potenzial, der bei Inter Mailand auf Top-Level unterwegs ist.

Bei den Außenverteidigern ist Deutschland jedoch dünner aufgestellt: Eine Chance für Nnamdi Collins und Nathaniel Brown von Eintracht Frankfurt. Rechts hinten setzt Bundestrainer Julian Nagelsmann auf Kapitän Joshua Kimmich. Dahinter ist es jedoch etwas unklarer. Benjamin Henrichs ist meist der Back-up, doch der schnelle Verteidiger von Rasenballsport Leipzig kommt aus einer langen Verletzung (Achillessehnenriss) und muss sich unter dem neuen Trainer Ole Werner erst einmal behaupten.

Collins hingegen spielt mit Frankfurt im kommenden Jahr in der Champions League und hat sich unter Dino Toppmöller einen Namen gemacht, kam in der abgelaufenen Saison auf 24 Bundesliga-Einsätze, die meisten davon von Beginn an. Aber: Die U21-EM zeigte, was ihm noch fehlt – Konstanz. War Collins gegen Tschechien oder Frankreich einer der besten deutschen Spieler, fiel er im Finale ab. Da er aber in Frankfurt seinen Platz im Kader hat und kommendes Jahr Champions League spielt, könnte sein Name bei einer erfolgreichen Saison zumindest in der Verlosung sein.

Brown hat auf der linken Seite vielleicht noch bessere Chancen. Auch, weil er schlichtweg mehr Profi-Erfahrung hat. Vor seinem Wechsel nach Frankfurt war er Stammspieler bei Zweitligist Nürnberg. In Frankfurt bestätigte er seine starke Entwicklung, überzeugte durch hohe Spielintelligenz und ein gutes Spiel mit dem Ball am Fuß. In der vergangenen Bundesliga-Saison war er an zehn Toren beteiligt. Aber: Defensiv ist Brown noch alles andere als reif für die Nationalmannschaft. Macht er hier keinen großen Schritt, hat er gegen Maximilian Mittelstädt und David Raum wohl noch das Nachsehen.

Der offensive Flügel bietet eine Chance

Auf der linken und rechten Offensivseite hat Deutschlands A-Nationalelf Probleme. Die einst gesetzten Leroy Sané und Serge Gnabry sind zu oft ein Schatten ihrer selbst. Chris Führich und Jamie Leweling, die zeitweise eine Rolle spielten, haben auch eher eine durchwachsene Rückrunde hinter sich. Die Dortmunder Maximilian Beier und Karim Adeyemi spielen zwar unter Trainer Niko Kovač eine wichtige Rolle, müssen sich in der DFB-Auswahl aber noch beweisen.

Das gibt beispielsweise Brajan Gruda von Brighton & Hove Albion die Chance. Schon vor der Heim-EM im vergangenen Sommer nahm Nagelsmann Gruda als Trainingsgast mit in den DFB-Kader, nannte ihn einen "sehr feinen Fußballer" und "extrem kreativ im letzten Drittel". Der damalige Mainzer wechselte jedoch nach England zu Brighton, wo er zunächst nur eine kleine Rolle spielte. Zum Ende der Rückrunde wurde er jedoch immer wichtiger. Wenn er sich in der kommenden Saison durchsetzen kann und die Konkurrenz ihre Form nicht wiederfindet, hätte Gruda eine Chance auf die WM.

Vielleicht gilt das sogar für Paul Nebel, einen der besten deutschen Spieler bei der U21-EM. Der 22-Jährige ist verhältnismäßig erfahren, hat mehr als 50 Zweitliga-Spiele für den Karlsruher SC gemacht, vergangenes Jahr war er Stammspieler bei Mainz 05 in der Bundesliga. Und er spielte eine Schlüsselrolle in der erfolgreichen Saison des selbst ernannten "Karnevalsvereins". In 31 Spielen war er an 16 Toren beteiligt und wird auch kommendes Jahr gesetzt sein. Das ergäbe, im Falle einer weiteren guten Saison, wenigstens eine Außenseiterchance.

Der Vergleich mit vorherigen Jahrgängen

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass ein Sprung aus der U21-EM zur A-WM möglich ist. 2009 gewannen Sami Khedira, Manuel Neuer, Mesut Özil und Dennis Aogo den Juniorentitel und fuhren ein Jahr später mit nach Südafrika. Neuer, Khedira und Özil spielten sogar eine zentrale Rolle im deutschen Team unter Bundestrainer Joachim Löw.

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Aber auch dieser besondere Jahrgang zeigte, dass der wirklich große Einfluss erst später kommt. Bei der WM 2014 waren die U21-Europameister Mats Hummels und Benedikt Höwedes neben Neuer, Khedira und Özil dabei und wurden zu Säulen des Weltmeistertitels.

Und so wird vielleicht auch für die aktuellen U21-Nationalspieler die WM 2030 noch relevanter. Ein Ticket für den Kader für das kommende Jahr würden sie aber wohl dennoch gerne mitnehmen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • TV-Übertragung bei Sat1
  • Material der Nachrichtenagenturen SID, dpa

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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