"Arroganzanfall": Schlotterbeck wehrt sich gegen Vorwurf
Sinsheim (dpa) - Den Vorwurf der Arroganz wies Nico Schlotterbeck nach seinem Aussetzer beim verschuldeten Elfmeter tief in der Nachspielzeit weit von sich.
"Arroganzanfall wΓΌrde ich nicht sagen. Das war einfach schlecht in der Situation", sagte der 22-jΓ€hrige Freiburger. Eher schlafmΓΌtzig verlor er im eigenen Strafraum den Ball an Gegenspieler Yonatan Cohen und traf diesen dann voll am FuΓ.
Mit der Aktion trΓΌbte Schlotterbeck sein DebΓΌt im Nationalteam beim 2:0 gegen Israel, das in Sinsheim bis zu dieser Szene absolut gelungen war. Nach dem Abpfiff umarmte er Torwart Kevin Trapp, der den Elfer von Cohen glΓ€nzend pariert hatte. "Ich muss mich bei Kevin bedanken. So ist es noch ganz glimpflich fΓΌr mich ausgegangen", sagte Schlotterbeck. Ex-Nationalspieler Per Mertesacker hatte ihm als ZDF-Experte einen "Arroganzanfall" unterstellt.
Zwischen "Selbstvertrauen und Arroganz" gebe es "eine ganz feine Linie", sagte der Weltmeister von 2014. Er sagte das Richtige, wΓ€hlte aber den falschen Begriff. Auch Hansi Flick fragte Mertesacker etwas verdutzt: "Per, wie meinst du das?" Flick urteilte gnΓ€diger. Er hatte noch auf dem Platz die Szene intensiv mit Schlotterbeck besprochen.
Die Aktion mΓΌsse eine "gute Lehre" sein fΓΌr den Verteidiger, der eine gute WM-Perspektive besitzt. "Bei einer WM kann so ein Ding in der 90. Minute tΓΆdlich sein", rΓΌgte der Bundestrainer. Ansonsten lobte er: "Nico war sehr prΓ€sent. Er war aktiv. Er hat mit Selbstvertrauen agiert in Ballbesitz. Er kann zufrieden sein mit seinem DebΓΌt."