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Ex-Liverpool-Star Jordan Henderson von England-Fans ausgebuht


Wegen Saudi-Arabien-Wechsel
England-Star von eigenen Fans ausgebuht

Von t-online, wl

14.10.2023Lesedauer: 3 Min.
Jordan Henderson war lange Zeit Kapitän des FC Liverpool.Vergrößern des BildesJordan Henderson war lange Zeit Kapitän des FC Liverpool. (Quelle: IMAGO/David Rawcliffe)
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Seit diesem Sommer spielt Jordan Henderson in Saudi-Arabien. Den englischen Fans gefällt das nicht. Nun buhten sie Henderson bei einem Länderspiel aus.

Schwere Zeiten für Englands Nationalspieler Jordan Henderson: Der langjährige Profi des FC Liverpool wurde am Freitag beim 1:0-Testspielsieg der "Three Lions" gegen Australien vom Publikum im Wembley Stadium ausgebuht. Grund dafür dürfte sein Wechsel nach Saudi-Arabien sein. Nach zwölf Jahren in Liverpool hatte es Henderson im Sommer zum Klub al-Ettifaq in die Saudi Pro League gezogen.

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Besonders in der LGBTQ+-Community kam dieser Schritt nicht gut an. Denn: Henderson hatte sich als Kapitän der "Reds" immer wieder gegen Homophobie ausgesprochen, trug auch die Regenbogenbinde als Zeichen der Solidarität. In Saudi-Arabien steht Homosexualität aber unter Strafe. Auch Deutschlands offen homosexueller Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger hatte Henderson deshalb für seinen Wechsel in den Wüstenstaat kritisiert.

England-Trainer: "Wie soll das ihm oder dem Team helfen?"

Englands Nationaltrainer Gareth Southgate konnte die Buhrufe der Fans bei Hendersons Auswechslung in der 62. Minute derweil nicht nachvollziehen. "Ich verstehe das nicht", sagte er nach der Partie. Es sei für ihn nicht zu begreifen, warum man einen Spieler, der "sein Herz und seine Seele für England gebe", nicht unterstütze. "Wie soll das ihm oder dem Team helfen?"

Im Anschluss sprach Southgate dem Mittelfeldspieler noch Mut zu. "Sein Einsatz und was er für England leistet, ist außergewöhnlich", sagte der Trainer über den 33-Jährigen. "Seine Rolle innerhalb des Teams und auf dem Platz ist phänomenal wichtig." Henderson hatte das Team aufgrund des Fehlens von Harry Kane an dessen Stelle als Kapitän aufs Feld geführt. Die Partie gegen Australien war das erste Länderspiel für den Saudi-Arabien-Legionär seit seinem Wechsel.

Henderson im September: "Ich kann die Wut verstehen"

Noch im September hatte Henderson übrigens selbst Stellung zu seinem umstrittenen Transfer in die Wüste bezogen. In einem Interview mit "The Athletic" hatte er versucht, den Wechsel zu erklären.

"Ich befinde mich in der letzten Phase meiner Karriere und möchte Spaß am Fußballspielen haben. Ich möchte spielen", sagte er damals. "Ich will nicht nur auf der Bank sitzen und dann zehn Minuten spielen. Und ich wusste, dass sich das auf meine Chancen, für England zu spielen, auswirken würde."

Auch auf die Kritik, er würde seine Werte verkaufen, reagierte Henderson in dem Gespräch. "Ich kann die Frustration verstehen. Ich kann die Wut verstehen", so der Profi. "Alles, was ich dazu sagen kann, ist, dass es mir leidtut, dass sie sich so fühlen. Es war nie meine Absicht, jemanden zu verletzen." Später schob er nach, dass seine Werte und Überzeugungen weiter gelten würden.

Dass er die Regenbogenbinde auch in Saudi-Arabien tragen würde, konnte er aber nicht versprechen. "Ich würde das nicht ausschließen", sagte Henderson zwar, doch: "Gleichzeitig würde ich die Religion und Kultur in Saudi-Arabien nicht missachten. Wenn wir alle sagen, dass jeder so sein kann, wie er will, und dass alle dazugehören, dann müssen wir das respektieren. Wir müssen jeden respektieren. Und wenn ich damit die Religion nicht respektiere, dann werde ich das auch nicht tun."

Henderson läuft seit 2010 für die englische Nationalmannschaft auf. Zwischen 2011 und 2023 spielte er für den FC Liverpool. Unter dem deutschen Trainer Jürgen Klopp gewann er unter anderem 2019 die Champions League, 2020 die englische Meisterschaft sowie 2022 den FA Cup.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • kicker.de: "Henderson stellt sich: "Geld war für mich nie eine Motivation""
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