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WM 2022: "One Love"-Verbot – Hansi Flick kritisiert Fifa auf Pressekonferenz scharf


Abschluss-PK vor Japan-Spiel
Wegen "One Love"-Binde: Flick kritisiert Fifa scharf

Von Julian Buhl

Aktualisiert am 22.11.2022Lesedauer: 5 Min.
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Hansi Flick: Der Bundestrainer äußert sich auf der Abschlusspressekonferenz vor dem WM-Auftaktspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Japan.Vergrößern des Bildes
Hansi Flick: Der Bundestrainer äußert sich auf der Abschlusspressekonferenz vor dem WM-Auftaktspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Japan. (Quelle: IMAGO/ULMER/Markus Ulmer)

Bundestrainer Hansi Flick hat sich vor dem Auftaktspiel der Nationalelf bei der WM gegen Japan geäußert. Die "One Love"-Debatte war ein großes Thema.

Die deutschen Nationalspieler haben laut Hansi Flick "sehr, sehr unzufrieden" und "geschockt" auf das Fifa-Verbot der "One Love"-Kapitänsbinde reagiert. "Weil es ein Zeichen ist für Menschenrechte, für Vielfalt, das sind die Werte, die wir vertreten und leben", sagte der Bundestrainer am Dienstag im WM-Medienzentrum in Al-Rajjan. "Ich finde es schade, dass man für Menschenrechte nicht mehr geradestehen darf."

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Der Weltverband Fifa hatte am Montag sieben europäischen Nationen das Tragen der mehrfarbigen Binde während der WM untersagt und mit sportlichen Sanktionen gedroht. DFB-Kapitän ist Torwart Manuel Neuer. "Wenn es eine Gelbe Karte ist, ist alles okay. Dann ist Jo Kimmich Kapitän, Thomas Müller für das dritte Spiel. Das wäre gar kein Problem gewesen", sagte Flick. Die FIFA hatte aber die genaue Art der Sanktion offen gelassen.

"Die Verbände haben gesagt, wir wollen die Spieler da nicht reinjagen, wir nehmen den Druck raus, was auch vernünftig ist", sagte Flick. Eine persönliche Aktion plane er für sich nicht. Das bringe nichts, sagte Flick, weil es die gemeinsame Entscheidung der Verbände gewesen sei. Dann "sollte man auch gemeinsam zu den Entscheidungen stehen", äußerte der Bundestrainer.

Klartext von Kimmich

Führungsspieler Kimmich sagte, er sei über die Entscheidung "verwundert" gewesen. Auch, weil die Binde vor einem Monat auch kritisch beäugt und "madig geredet" worden sei. "Jetzt habe ich das Gefühl es ist doch ein starkes Zeichen für alle Menschen. Ich glaube, generell ist es so, dass wir immer wieder die Missstände angesprochen haben." Der Fokus sollte auch auf den Sport gelenkt werden.

Den Ausfall von Offensivspieler Leroy Sané für das deutsche WM-Auftaktspiel gegen Japan bedauert Flick sehr.

Es bestehe aber die "Hoffnung", dass der 26-Jährige vom FC Bayern am kommenden Sonntag im zweiten Spiel gegen Spanien dabei sein könne, sagte der Bundestrainer. Sané fehlt gegen Japan wegen Problemen am rechten Knie.

Die PK im Minutenprotokoll:

16.49 Uhr: Abschließend sagt Kimmich zum morgigen Gegner Japan noch: "Wir müssen Obacht geben." Anschließend verlässt er das Podium und damit verabschieden auch wir uns von der Pressekonferenz.

16.45 Uhr: Kimmich zu Thomas Müller: "Ich habe nicht das Gefühl, dass er nicht fit ist. Er hat enorme Qualität. Die wird er morgen auch zeigen. Dass Leroy ausfällt, ist extrem bitter. Mit seinem Speed und seiner Torgefahr ist er jemand, der jedem Gegner wehtun kann. Ich hoffe, dass er uns schnell wieder helfen kann."

16.42 Uhr: "Die Motivation ist riesig. Wir wissen alle, dass das vor viereinhalb Jahren nix war. Das erste Spiel ist sehr wichtig. Es ist die WM, der größte Wettbewerb, den es gibt, ein Kindheitstraum. Ich möchte mich schon auch auf eine WM freuen dürfen. Dieses Gefühl hat man zu Hause nicht so. Wir alle können nichts dafür, wo die WM stattfindet."

Jetzt ist Kimmich da

16.40 Uhr: Auch an ihn geht direkt eine Frage: "Generell war ich ein wenig verwundert. Als man vor ein paar Wochen über die "One Love"-Binde gesprochen hat, wurde sie ein bisschen madig geredet. Jetzt habe ich schon das Gefühl, dass es doch ein starkes Zeichen ist für alle Menschen da draußen. Ich weiß nicht, wie die Strafe gewesen wäre. Es wurde bei uns in der Mannschaft diskutiert. Es ist wichtig für uns, die Chance zu nutzen, auf Missstände hinzuweisen. Wir müssen uns aber auch auf das Sportliche konzentrieren. Es wird einem immer eingeredet, dass man sich nicht so richtig darauf freuen kann. Ich möchte mich auch auf eine WM freuen, auch wenn sie hier stattfindet. Wir alle brennen und können nichts dafür, wo die WM stattfindet."

16.35 Uhr: Die Fragerunde mit Flick ist beendet. Jetzt kommt gleich noch Joshua Kimmich auf das Podium.

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"Schade, dass man nicht für Menschenrechte geradestehen darf."

16.35 Uhr: Flick zum Verlgleich mit dem 2014er-Weltmeisterteam: "Ich habe 2014 auch mitgemacht. Die Generation damals war genauso. Die 2014er-Generation war damals auch so. Auch sie hatten noch nicht viel mit der Nationalmannschaft gewonnen. Beide Mannschaften waren bzw. sind sehr fokussiert und versuchen immer an ihre Grenzen zu gehen, immer besser zu werden. Ich weiß aber auch um die Konkurrenz, die wir hier haben. Man hat heute bei Saudi-Arabien gegen Argentinien gesehen, dass man keinen Gegner unterschätzen darf."

16.33 Uhr: "Ich muss mich als Fan des japanischen Fußballs outen. Gerade die Spieler, die wir in der Bundesliga sehen, sind topausgebildet. Kamada spielt eine herausragende Saison, Endo ist einer der besten Mittelfeldspieler der Bundesliga. Es ist eine große Aufgabe, aber wir gehen gut vorbereitet rein.“ Es ist eine große Aufgabe. Wir gehen da aber gut vorbereitet rein und freuen uns, dass es jetzt endlich beginnt."

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16.32 Uhr: "Ich fokussiere mich darauf, die Mannschaft auf dieses Turnier vorzubereiten. Auch Jogi hat mir in einem Gespräch gesagt: "Schau, dass du möglichst wenig liest." Das versuche ich zu tun. Ich habe Topmitarbeiter beim DFB, die mich auf diese Dinge hinweisen."

16.26 Uhr: Flick berichtet von Gedankenspielen, aufgrund der angedrohten gelben Karten wegen der "One Love"-Binde, die Kapitänsbinde in jedem Spiel zu wechseln. Es ist alles okay, wir haben darüber gesprochen. Eine Gelbe Karte wäre überhaupt kein Problem gewesen. Dann ist Jo Kimmich Kapitän, Thomas Müller für das dritte Spiel. Aber die Art und Weise, dass man (gemeint ist die Fifa, Anm. d. Red.) das offen lässt, war für eine Sache, warum die Verbände gesagt haben: "Wir nehmen den Druck raus. Es ist jetzt wie es ist. Ich finde es schade, dass man nicht mehr für Menschenrechte geradestehen darf. Die Nationalmannschaft steht eigentlich genau dafür, was die Binde auch zum Ausdruck bringt."

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16.24 Uhr: Zur möglichen Startaufstellung sagt Flick: "Im Tor wird Manuel Neuer spielen und Jo Kimmich wird auch seinen Weg in die Startelf finden. Dass Leroy Sané ausfällt, ist bitter. Er ist ein Spieler, der den Unterschied ausmachen kann. Wir sind aber optimistisch, dass wir ihn bald wieder zur Verfügung haben."

16.22 Uhr: Jetzt geht es um die "One Love"-Binde. "Ich bin froh, dass diese Frage gleich als erstes gestellt wird. Die Mannschaft wollte gemeinsam mit DFB und anderen Nationen ein Zeichen setzen, die FIFA hat dem einen Riegel vorgeschoben. Wir wussten nicht, um welche Strafen es geht. Wenn man eine Aktion gemeinsam macht, sollte man da gemeinsam zu stehen. Es bringt nichts, wenn ich jetzt noch etwas machen würde. Die Mannschaft ist geschockt, dass so etwas nicht machbar ist."

Flick ist da, es geht los

16.21 Uhr: Die erste Frage an Flick geht darum, ob die deutsche Nationalelf nach dem Vorrundenaus 2018 nun bereit für den Titel ist. "Das ist zumindest unser Ziel", sagt Flick: "Wir können sehr positiv auf das Auftaktspiel aber auch auf das Turnier als ganzes schauen."

16.20 Uhr: Flick ist da und betritt das Podium. Jetzt geht es los.

16.15 Uhr: Verrät Hansi Flick auch schon etwas zur Startelf? Im Mittelfeld ist spannend, ob er sich für Ilkay Gündogan von Manchester City oder Bayern-Spieler Leon Goretzka als Nebenmann des Münchners Joshua Kimmich entscheidet.

16:13 Uhr: Die Medienvertreter haben sich bereits im Presseraum versammelt. Gleich kommt der Bundestraner und dann geht's los.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen der Pressekonferenz von Hansi Flick
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