"Wen hat er getötet?" Maradona kritisiert Suarez-Strafe: "Unglaubliches Mafia-Ding"

Der frühere Fußball-Weltstar Diego Maradona hat die WM-Rekordsperre für Luis Suarez mit deutlichen Worten kritisiert. "Was glauben sie, wer sie sind?", fragte der Argentinier rhetorisch in Richtung des Weltverbands FIFA im venezolanischen Fernsehen. "Warum schickt ihr ihn nicht gleich nach Guantanamo?"
Suarez war für seine Beißattacke gegen den Italiener Giorgio Chiellini für neun Pflicht-Länderspiele gesperrt und für vier Monate von allen Fußball-Aktivitäten verbannt worden. "Warum? Wen hat er getötet?", fragte Maradona, es sei "eine unfaire Strafe, ein unglaubliches Mafia-Ding".
"Es fehlt nur der elektrische Stuhl"
Unter seinen Kollegen stößt das Urteil des Weltverbands ebenfalls auf Unverständnis: "Empörung. Ohnmacht", schrieb Uruguays Kapitän Diego Lugano auf Facebook und kritisierte die FIFA weiter: "Die das Sagen haben, befehlen, die Starken sind die Starken ... und über uns richten sie nicht mit dem gleichen Gesetz."
In Uruguay tobt derweil ein Sturm der Entrüstung. Liliam Kechichian, Ministerin für Tourismus und Sport, bezeichnete das Urteil als "exzessive Strafe". Politiker aller Parteirichtungen nutzten ihren Twitter-Account. "Eine Lynchjustiz im 21. Jahrhundert", schrieb Horacio Yanes. "Es fehlt nur der elektrische Stuhl. Eine Sache ist eine Strafe, die andere eine Hinrichtung", meinte Sergio Abreu.
Selbst Stadionbesuch ist untersagt
Das Urteil habe alle Faktoren des Falles berücksichtigt, hieß es von Seiten der FIFA. "Ein solches Verhalten kann auf dem Fußballplatz nicht toleriert werden, und besonders nicht bei einer Weltmeisterschaft, wo Millionen Menschen auf die Stars auf dem Feld blicken", sagte Claudio Sulser, der Chef des FIFA-Disziplinar-Komitees. Selbst ein Stadionbesuch ist Suarez untersagt.