F1-Wochenende in Monza: Sehen und gesehen werden
Fernando Alonso ist der neue Held der Tifosi. Der Spanier gibt für die Fans in Rot zwar nicht sein letztes Hemd, aber immerhin: Er zieht den Hut!
Alonso hier, Alonso dort. Der Asturier eilte von Pressekonferenz zu Pressekonferenz, wenn er nicht gerade im Auto saß.
Frauenschwarm Hugh Grant zog am Sonntag die Blicke auf sich. Der Brite war als Gast von Ferrari vor Ort. "Mein zweites Formel-1-Rennen. Vor ein paar Jahren war ich in Moncao", sagte der Schauspieler und blickte interessiert auf die Autos. "Ich werde langsam alt, interessiere mich mehr und mehr für Technik!"
Ein halber Brite auf Heimaturlaub in Italien. Der englische Fußball-Nationaltrainer Fabio Capello hatte bei seinem Besuch der Formel 1 viel Freude. Zumindest mehr als am englischen Fußball. Auf der Insel bekommt Capello nach vielen mäßigen Leistungen von Rooney und Co. gewaltigen Druck.
Rückblickend betrachtet war der Auftritt von Sebastian Vettel in Monza extrem stark. Trotz zwischenzeitlicher technischer Probleme schaffte es der Heppenheimer noch auf Platz vier. Noch viel wichtiger: Er besiegte seinen Red-Bull-Teamrivalen Mark Webber.
Im Zentrum des Interesses: Ferrari-Star Fernando Alonso steht den Medien am Donnerstag vor dem Rennen Rede und Antwort. Der Spanier bleibt im großen Rummel um seine Person absolut cool.
Monza by night: Das Fahrerlager wirkt in der Nacht nahezu ausgestorben. Der Eindruck täuscht jedoch: In den Boxen und in den kleinen Büros der Teamtrucks sitzen nach wie vor viele Fachleute und rätseln über Technik und Strategie. Viel Schlaf gibt es am Grand-Prix-Wochenende nicht.
Rauchen ist nicht nur schädlich: Dieser fröhliche und nette Anblick blieb allen Nichtrauchern vorenthalten. Kurios: In Monza ist alles auf Ferrari getrimmt, daher gibt es auch nur eine einzige Zigarettenmarke zu kaufen - die des Ferrari-Hauptsponsors.
Viel Arbeit im Medienzentrum. Die Journalisten schreiben eifrig während der Sessions. Auf vielen Monitoren sind das Geschehen auf der Strecke sowie Rundenzeiten und Wetterdaten abzulesen.
Aber nicht immer läuft alles nach Plan: Kleine, improvisierte Reparartur im Pressezentrum. Alle packen mit an, auch die Journalisten gehören fest zum Formel-1-Zirkus und sind Teil der großen Familie.
Die klinisch saubere Formel-1-Welt: Irgendwann muss auch der Müllberg der Königsklasse mal entsorgt werden...
Das Büro von Virgin-Teamchef John Booth. Der Brite legt keinen Wert auf Schnickschnack. Eine Sitzgelegenheit, ein Tisch und ein Laptop - das reicht. Aber Vorsicht mit dem Kaffee auf der Tastatur...
Die Virgin-Helfer haben ohnehin schon immer genug schmutzige Wäsche zu waschen. Die Rennoveralls der Virgin-Lenkradartisten Timo Glock und Lucas di Grassi trocknen unter der italienischen Sonne. Was hätten sie bei Regen gemacht?
Dies ist ein Teil des großen Imperiums von Bernie Ecclestone: Das Kommunikationszentrum der FOM (Formula One Management). Da kommt kaum einer hinein!
Regelrecht bescheiden wirken hingegen einige Motorhomes. Vor allem die Rückseite ist nicht so anhsehnlich, wie man es von der glänzenden Formel-1-Welt annehmen könnte.
Logistik spielt bei 19 Rennen im Formel-1-Kalender eine enorme Rolle. Hier sieht man die "Rennmaschinen" der vielen Helfer, die dafür sorgen, dass der Zirkus schon in zwei Wochen in Singapur auftreten kann.
Auch für die Kleinen gibt es in Italien nur Ferrari. Tretautos sind in Monza zwangsläufig rot. Wer Testfahrten will, muss tief in die Tasche greifen. Fahrten im Formel-1-Tretauto kosten 100 Euro! Für den Kinderspaß auf einem kleinen Motorrad im Valentino-Rossi-Design muss Papa 80 Euro locker machen - unbezahlbar!
Hier wird Tradition sichtbar: Der ehrwürdige Königliche Park zu Monza beherbergt immer noch Reste der ehemaligen Rennstrecke samt Steilkurve. Am Asphalt nagt der Zahn der Zeit, aber dennoch kann man das Rennbenzin von früher fast noch riechen.
Buchshop nahe dem Eingang zum Fahrerlager: In diesem Jahr war was der Renner? Natürlich das neue Ferrari-Buch über 20 Jahre "Vrooom" - eine jährliche Veranstaltung im Winter in Madonna di Campiglio.
Hier wird ein weiterer lächerlicher Streit in der Formel 1 sichtbar. An allen Anhängern der Teams fehlen die Trucks, die neuerdings außerhalb des Fahrerlagers geparkt werden müssen. Bernie Ecclestone mag es gar nicht, dass die Teams Werbung auf ihren Zugmaschinen haben...
Deutsche Kost beim italienischen Rennen: Der Red-Bull-Koch bereitet am Freitag im zweiten Stock der Hospitality Sauerkraut zu. In der Formel 1 wird man doch wohl eher Champagnerkraut essen?
Ein Blickfang, die jungen Damen mit den Tafeln der Startnummern ...
Prominenter Gast bei Renault: Der zweifache Indy-500-Sieger und IndyCar-Champion Dario Franchitti bekommt Minihelme von Vitaly Petrov und Robert Kubica geschenkt. Franchitti ist der Cousin von Force-India-Testfahrer Paul die Resta. Ihm drückte er am Freitag im Training die Daumen.
Die neuen Teams fangen erstmal ganz klein an: Ein Mini-Lotus kurz vor dem entscheidenden Boxenstopp...
Nach dem Ferrari-Abschied von Michael Schumacher versuchen einige italienische Fans ihren "Michele" immer noch ins Herz zu schließen. So kommt es zu dieser seltsamen Kombination auf dem Plakat.
Auch alte Besen kehren gut. Vor dem Start in den Großen Preis von Italien wird der Asphalt am Startplatz des Schweizers Sébastien Buemi mit einfachsten Mitteln gereinigt.
Aber nichts ging über Alonso. Der Spanier brachte die Fans in Monza in Extase, fuhr seinen dritten Saisonsieg ein. Für die vier Konkurrenten um den Weltmeistertitel 2010 wird Alonso langsam zum roten Tuch...