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Turnen: Geschlagen, beschimpft und gequält- Vorwürfe gegen Ex-Trainer


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Geschlagen, beschimpft und gequält - Vorwürfe gegen Ex-Trainer

Von sid
Aktualisiert am 09.09.2011Lesedauer: 2 Min.
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Schwere Vorwürfe gegen Ex-Trainer der niederländischen Turnerinnen: Vier nicht mehr aktive Weltklasseturnerinnen werfen Frank Louter und Gerrit Beltman Kindesmisshandlung und Machtmissbrauch vor.

In der Tageszeitung "Algemeen Dagblad" und in der Zeitschrift "Helden" berichten Renske Endel, Verona van de Leur, Suzanne Harmes und Gabriella Wammes wie sie ihre Freude am Hochleistungssport verloren haben. Das Quartett, das bei Europa- und Weltmeisterschaften Medaillen gewann, war 2001 und 2002 in den Niederlanden jeweils zur Sportmannschaft des Jahres gewählt worden.

Harmes: "Trainer Louter hat seine Macht missbraucht"

"Ich hatte so viel Angst vor dem Training, dass ich im Auto sass und dachte, Papa, fahr mal ins Wasser, dann muss ich nicht mehr zum Training", sagte Endel. "Trainer Louter hat seine Macht missbraucht. Von meinem achten Lebensjahr an wurde ich von ihm gequält. Frank hat mich auch geschlagen. Ich bekam immer zu hören, dass ich eine dicke Kuh oder eine Schlampe sei", erinnert sich Harmes.

Van de Leur, die wegen eines Erpressungsdeliktes einige Wochen in Untersuchungshaft verbringen musste, vergleicht das Turntraining mit dem Gefängnisleben. "Im Gefängnis wurde meine Zelle auf den Kopf gestellt und nach allerlei Dingen durchsucht. Beim Turnen wurde meine Sporttasche ausgeschüttet, um zu kontrollieren, ob ich auch keine Süssigkeiten bei mir hatte", sagte van de Leur.

Louter verteidigt seine Methoden

Ex-Bondscoach Louter hat die Kritik seiner Schützlinge zurückgewiesen. "Ich habe nicht den Eindruck, physisch oder mental eine Grenze überschritten zu haben. Es ist nicht einfach, mit pubertierenden Mädchen zu arbeiten. Wir betreiben Höchstleistungssport, und der ist knochenhart. Es war meine Aufgabe den Hochleistungssport im Trainingsprogramm umzusetzen. Ich habe immer hart gearbeitet, um die Mädchen in ihrer Leidenschaft optimal zu betreuen", sagte Louter.

Der niederländische Turnerbund KNGU hat den ehemaligen Athletinnen Gespräche angeboten. "Vor zehn Jahren hat schon einmal eine Untersuchung in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Olympischen Komitee stattgefunden. Sie hat nicht zu Sanktionen gegen die Trainer geführt. Ein Gespräch darüber erscheint mir nun sinnvoll", sagte KNGU-Sportdirektor Ad Roskam. Um die Vergangenheit zu verarbeiten, erhalten einige der Ex-Turnerinnen mittlerweile psychologische Hilfe.

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