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SV 98 - Werder Bremen: Sandro Wagner kickt sich in die Lilien-Herzen


Matchwinner gegen Ex-Klub
Wagner spielt sich in die Herzen der Lilien-Fans

Von t-online
Aktualisiert am 23.09.2015Lesedauer: 3 Min.
Gegen seinen Ex-Klub drehte Darmstadts Sandro Wagner richtig auf.Vergrößern des BildesGegen seinen Ex-Klub drehte Darmstadts Sandro Wagner richtig auf. (Quelle: nph/imago-images-bilder)
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Aus Darmstadt berichtet Michael Glang

Erschöpft, aber sichtlich zufrieden marschierte Sandro Wagner nach dem Schlusspfiff durch die Mixed Zone in Richtung der Kabine des SV Darmstadt 98. Große Reden wollte der Angreifer nach dem 2:1 (1:1) gegen Werder Bremen nicht mehr schwingen. Doch das war auch gar nicht nötig. Denn Wagner hatte zuvor über die komplette Spielzeit Taten sprechen lassen – und sich in nur 90 Minuten in die Herzen der Lilien-Fans gespielt.

Mit seinem Doppelpack (30./84. Minute) drehte er das Spiel gegen seinen Ex-Klub und bescherte den Darmstädtern den ersten Bundesliga-Heimsieg seit 34 Jahren.

Zunächst verwandelte er einen von Jan Rosenthal rausgeholten Foulelfmeter. Werders Aron Johansson hatte Werder zuvor mit der ersten Gelegenheit in Führung gebracht (19.). Kurz vor dem Abpfiff köpfte Wagner dann eine Flanke von Marcel Heller zum Siegtreffer in die Maschen und versetzte die Anhänger am Böllenfalltor in Ekstase.

Skripnik erkennt den Willen der Lilien an

Fast genauso gut wie die beiden Tore dürfte den Fans das Auftreten des 27-Jährigen gefallen haben. Denn Wagner ackerte über 90 Minuten und warf sich in jeden noch so aussichtslosen Ball. Darmstadts Trainer Dirk Schuster freute sich auf der Pressekonferenz dann auch, dass sich "Sandro und die Mannschaft für den enormen Aufwand belohnt haben". Und auch Gästetrainer Viktor Skripnik sagte anerkennend, die Lilien hätten sich "in jeden Zweikampf geworfen, als wäre es der letzte ihrer Karriere".

Der unbedingte Wille sei letztlich spielentscheidend gewesen, so der Ukrainer. Und er hatte Recht. In einer alles andere als hochklassigen Bundesliga-Partie hatte Darmstadt am Ende die Nase vorne, weil der Sieg erzwungen wurde.

Enttäuschende Leistung der Bremer

Werder enttäuschte über weite Strecken, daran konnte auch der spät eingewechselte Claudio Pizarro nichts ändern. Die Darmstädter setzten auf der anderen Seite auf die bekannten Tugenden und machten dem Gegner durch kompromissloses Zweikampfverhalten das Leben schwer.

Wagner stach dabei aus dem Kollektiv noch hinaus. Und nach dem Siegtreffer schien der Mittelstürmer erst richtig heiß zu laufen. In den letzten Minuten schuftete er, als habe er noch keine 85 Minuten in den Knochen. Auch als Werders Fin Bartels nach einem Schubser gegen Junior Diaz mit Gelb-Rot vom Feld musste, war der Angreifer bei der anschließenden Mini-Rudelbildung vorne dabei (88.).

Immer mittendrin

Immer wieder animierte er über die komplette Spieldauer mit rudernden Armbewegungen die Zuschauer. In der 90. Minute war er beim nächsten und letzten Aufreger des Spiels erneut einer der Hauptdarsteller. Nach einem Zweikampf trat Assani Lukimya auf den Arm des Stürmers, ganz unabsichtlich sah das nicht aus.

Der guten Stimmung tat das keinen Abbruch mehr, denn kurz danach war Schluss. Und Wagner sah sich nach seinem ersten Einsatz von Beginn an bestätigt. "Ich habe immer gesagt, dass ich kein Einwechselspieler bin. Ich brauche Spiele von Anfang an", sagte er bei "Sky". Selbstvertrauen gehörte schließlich schon immer zu den Stärken des U19-Europameisters von 2009.

Schuster: Wagner "passt perfekt ins Beuteschema“

Bei Hertha BSC war Wagner vor der Saison ausgemustert worden, durfte laut Schuster dort nur noch "Flankenbälle spielen und aufs leere Tor schießen". Seit über einem Jahr hatte er bis zum Bremen-Spiel nicht mehr in der Bundesliga getroffen. Doch bei den Lilien könnte er sein Glück finden. Für Schuster "passt er perfekt ins Beuteschema". Genauso einen Wandstürmer wie ihn habe man im Sommer gesucht.

Und vielleicht noch wichtiger: Typen wie Wagner lieben sie in Darmstadt. Am Böllenfalltor werden Einwürfe und gelungene Befreiungsschläge lauter bejubelt als in manch anderem Stadion der entscheidende Treffer. Beweis dafür war gegen Werder eine Szene aus der Schlussphase. Als Wagner Torhüter Felix Wiedwald mit einem 30-Meter-Sprint zu einem Pass ins Seitenaus genötigt hatte, ballte Schuster an der Seitenlinie die Fäuste, als sei gerade das 3:1 gefallen.

Nach einem "Scheiß-Jahr" (Wagner in der ARD) könnte der lang aufgeschossene Angreifer in Darmstadt nochmal durchstarten. In dieser Form können sie ihn bei den Lilien für die Mission Klassenerhalt jedenfalls gut gebrauchen.

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