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Ostsee: Buckelwal vor Rügen gesichtet


Sensation vor Rügen
Buckelwal erneut in der Ostsee gesichtet

Von dpa, aj

Aktualisiert am 17.07.2025 - 00:43 UhrLesedauer: 3 Min.
BuckelwalVergrößern des Bildes
Buckelwale leben in allen Ozeanen der Welt. Normalerweise leben sie nicht in der Ostsee. (Quelle: Jose Jacome/epa efe/dpa/dpa-bilder)
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Vor Rügen ist ein Buckelwal gesichtet worden. Es ist nicht das erste Mal in diesem Jahr, dass sich große Wale in Nord- und Ostsee verirren.

Es ist ein faszinierendes Schauspiel: Der Wal schlägt mehrfach mit der Schwanzflosse, der sogenannten Fluke, auf die Wasseroberfläche. Wasser spritzt, den Kopf hat er dabei weit unter Wasser. Ein Video hält alles fest.

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In der Ostsee kommen Buckelwale normalerweise nicht vor. Nun wurde ein wohl männliches Jungtier vor der Nordspitze Rügens auf Höhe Nonnevitz gesichtet. Anhand von Aufnahmen könne man sicher sagen, dass es ein Buckelwal ist, sagte Judith Denkinger vom Deutschen Meeresmuseum in Stralsund am Mittwoch.

Sein Verhalten sei typisch für männliche Buckelwale. Sie kommunizieren mit dem Schlagen ihrer Schwanzflossen, etwa um Weibchen anzulocken. Weibliche Buckelwale schlagen nach Angaben Denkingers auch mit der Fluke, liegen dabei aber anders im Wasser.

Der Wal war vermutlich schon einmal aufgetaucht: Am Ostermontag nahe Hiddensee entstand ein ähnliches Video eines jungen Buckelwals. Almut Neumeister vom Deutschen Meeresmuseum sagte gegenüber "Bild": "Wir konnten feststellen, dass es sich bei der aktuellen Sichtung um das Tier handelt, das auch schon im Mai vor Hiddensee gesichtet wurde."

Experten waren dem Bericht zufolge davon ausgegangen, dass Wale höchstens drei Wochen in der Ostsee überleben können. "Wenn es tatsächlich dasselbe Tier ist, zeigt das, dass es bislang genug Nahrung in der Ostsee findet", so Neumeister.

Buckelwal sollte nicht gestört werden

Es handele sich um eine Fehlmigration, sagte Expertin Denkinger. Buckelwale sind im Sommer in arktischen Gewässern zum Fressen und ziehen im Herbst in Richtung Süden. Sie können am Tag bis zu 60 Kilometer zurücklegen. Wo das gesichtete Tier sich aktuell befindet, wisse sie nicht.

Denkinger hofft, dass das Tier den Weg zurück in die Nordsee findet und nicht weiter die Ostsee hoch schwimmt. Sie appelliert an Menschen, die den Wal sehen, auf jeden Fall Abstand zu halten und sich dem Tier nicht von Vorn zu nähern, um dessen Zugrichtung nicht zu stören.

Neumeister sagte zur "Bild", dass die Rückkehr in den Nordatlantik für den Wal schwierig werden könnte. "Dass der Buckelwal den Ausgang Richtung Nordsee und Nordatlantik findet, wäre ein glücklicher Zufall", so Neumeister. "Eine Strandung wäre ebenfalls denkbar."

Nicht die erste unübliche Walsichtung in der Ostsee in diesem Jahr

Seit Jahresbeginn wurden in der Ostsee wiederholt Buckelwale gesehen. So hatten Feuerwehrleute im Mai einen Buckelwal nur etwa 800 Meter vor Ahrenshoop in Mecklenburg-Vorpommern entdeckt. Experten des Deutschen Meeresmuseums, dem Kompetenzzentrum für Meeressäuger in der Region, bestätigten die Sichtung.

Bei Travemünde in Schleswig-Holstein war im Frühjahr ebenfalls ein Wal gesehen worden. Die Leiterin der Nabu-Landesstelle Ostseeschutz ging damals anhand von Videoaufnahmen davon aus, dass es sich wahrscheinlich um einen jungen Buckelwal handelt.

Mehrere Totfunde an der deutschen Nordseeküste

Allein in diesem Jahr wurden zudem mehrere Wal-Kadaver aus der Nordsee geborgen. So wurden etwa im Februar auf Sylt ein Pottwal-Kadaver und auf der unbewohnten Insel Minsener Oog südöstlich von Wangerooge ein toter Buckelwal entdeckt. Im Mai strandete in St. Peter-Ording ein toter Buckelwal und auf Minsener Oog ein toter Zwergwal. Im Juni wurde ein toter Zwergwal auf Sylt angespült.

Unter anderem kommen Strandungen von Zwergwal-Kadavern an den Nordseeküsten immer wieder vor. Laut Schutzstation Wattenmeer gab es etwa 2013, 2014, 2016 und 2021 Strandungen auf Sylt und 2018 vor St. Peter-Ording.

Verwendete Quellen
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