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Orban nach Fan-Hass: "Klub-Verantwortlichen fehlen die Eier"


Nach Fan-Hass beim FCK
Orban: "Den Klub-Verantwortlichen fehlen die Eier"

Von sid, t-online
Aktualisiert am 27.04.2016Lesedauer: 3 Min.
Willi Orban (li.) von RB Leipzig sieht im Spiel gegen seinen Ex-Klub FCK die Gelb-Rote Karte.Vergrößern des BildesWilli Orban (li.) von RB Leipzig sieht im Spiel gegen seinen Ex-Klub FCK die Gelb-Rote Karte. (Quelle: Picture Point LE/imago-images-bilder)
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Willi Orban von RB Leipzig wird keine Anzeige erstatten, hat aber den Vereins-Bossen mangelndes Eingreifen vorgeworfen. "Generell glaube ich, dass Ultras in ein paar Vereinen zu viel Einfluss haben. Den Klub-Verantwortlichen fehlen dann teilweise die Eier, um auch mal Stopp zu sagen, Regeln aufzustellen und einzuhalten", sagte der U21-Nationalspieler der "Bild"-Zeitung.

"Sich hinter der Tradition zu verstecken, ist sicher der falsche Weg. Verantwortung für ein Miteinander zu tragen wäre definitiv besser", so Orban weiter. Der 23-Jährige war am vergangenen Spieltag während der Partie gegen den 1. FC Kaiserslautern (1:1) von den Fans seines Ex-Klubs FCK aufs übelste verunglimpft und angefeindet worden.

Plakate mit Orban im Fadenkreuz

Es habe sich noch kein Verantwortlicher des FCK bei ihm entschuldigt, sagte Orban, der im Sommer nach 18 Jahren beim pfälzischen Traditionsklub zum neureichen Emporkömmling nach Sachsen dank einer Ausstiegsklausel gewechselt war.

Der Verein müsse zudem klären, wie die Plakate, von denen eines Orban sogar im Fadenkreuz zeigte, ins Stadion gekommen seien.

Kontrollausschuss des DFB ermittelt

Anzeige zu erstatten sei aber "nicht mein Anliegen", versicherte der Abwehrspieler: "Der Kontrollausschuss des DFB ermittelt. Das sollte Zeichen genug sein." Orban selbst sei erst "im Nachhinein bewusst geworden, was da alles los war. Ich war enttäuscht. So kannte ich die FCK-Fans noch nicht. Da sind von den 100 bis 150 Personen eindeutig Grenzen überschritten worden."

Leipzigs Trainer Ralf Rangnick stärkte Orban den Rücken und sprach von "einer neuen Dimension der Geschmacklosigkeit". Tradition sei nicht der Deckmantel für Diskriminierung und Fehlverhalten.

Orban schlägt blanker Hass entgegen

Dem früheren FCK-Kapitän war bei seiner erstmaligen Rückkehr auf den Betzenberg der blanke Hass entgegengeschlagen. In der 63. Minute hatte Orban, der bei jedem Ballkontakt lautstark ausgepfiffen und mit Schmähgesängen bedacht wurde, zudem noch die Gelb-Rote Karte gesehen. Leipzig führte zu diesem Zeitpunkt 1:0, das Spiel endete 1:1.

FCK entschuldigt sich per Stellungnahme

Mittlerweile hat der FCK auf die Anfeindungen reagiert. "Der FCK distanziert sich in aller Deutlichkeit von jeglichen Transparenten, auf denen Personen beleidigt, herabgewürdigt oder auf irgendeine Art und Weise diffamiert werden und möchte sich bei den betroffenen Personen in aller Form entschuldigen", hieß es in einer Stellungnahme des Zweitligisten.

FCK-Legende schämt sich für Fans

Andreas Buck, 1998 mit Lautern Deutscher Meister, äußerte sich unterdessen bei Facebook zu den Vorfällen. "Was sich heute im Stadion abgespielt hat, geht gar nicht. Da wird ein 23-jähriger Spieler aufs Schlimmste niedergemacht, der seine ganze Jugend die Knochen für den FCK hingehalten hat", schrieb Buck.

Buck wies darauf hin, dass Orban seinen Vertrag nicht gebrochen habe, sondern schlicht einen Arbeitgeberwechsel vorgenommen habe: "Alle beim FCK (Führungsetage, Mitarbeiter, Fans) hatten heute Abend die Wahl: Entweder man zeigt Größe und empfängt einen ehemaligen Spieler und echten Lauterer, wie es sich gehört, oder man gibt ein solches Bild ab, wie es heute Abend vor Abertausenden von Zuschauern live im Fernsehen zu sehen war. Das war echt beschämend!"

Klubführung soll sich im TV bei Orban entschuldigen

Für Buck habe sich im Nachhinein vor allem die Klubführung mitschuldig gemacht: "Als FCK-Verantwortlicher sollte man sich schnellstens ins Fernsehen stellen und sich bei Willi Orban öffentlich entschuldigen, auch wenn man dann vielleicht von den sogenannten 'Fans' eins auf die Mütze bekommt. Vielleicht ist es aber auch ein generelles gesellschaftliches Problem, dass man lieber der Meute einen 23-Jährigen zum Fraß vorwirft, als im Vorfeld schon deeskalierend zu wirken."

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