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Frauen-Fußball-WM: Studie belegt Unterschiede zum Männer-Sport


Frauen im Sport?
Studie liefert alarmierende Erkenntnisse


Aktualisiert am 25.06.2023Lesedauer: 2 Min.
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DFB-Frauen: Die WM in Australien und Neuseeland steht kurz bevor.Vergrößern des Bildes
DFB-Frauen: Die WM in Australien und Neuseeland steht kurz bevor. (Quelle: IMAGO/Ines Hähnel)

Im Juli startet die Fußball-WM der Frauen. Doch noch immer werden solche Veranstaltungen weniger angesehen, als die der Männer. Das belegt auch eine neue Studie.

Am 20. Juli startet die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen in Australien und Neuseeland. Lange schien es in Deutschland nach einem TV-Blackout auszusehen. Doch kürzlich sicherten sich ARD und ZDF die Rechte. Nach t-online-Informationen bemüht sich auch der Streamingsender DAZN um eine Sublizenz für Spiele des Turniers (mehr dazu lesen Sie hier). Der Weg dahin war jedoch kein leichter, verglichen damit, dass eine Übertragung der Herren-WM 2022 in Katar quasi gar nicht infrage gestellt wurde.

Auch eine aktuelle national repräsentative Studie namens "Hype Train" der globalen Marktforschungsplattform "Appinio", die t-online exklusiv vorab vorliegt, zeigt die noch bestehenden Ungleichheiten in der Wahrnehmung zwischen Frauen und Männern im Sport. 1.001 Personen haben an der Studie teilgenommen, das Durchschnittsalter liegt bei 41 Jahren.

Nur zwei Prozent schauen ausschließlich Frauensportarten

Auf die Frage: "Im Vergleich zu Männer-Sportarten, welche Sportarten verfolgst du am häufigsten?", gaben nur rund neun Prozent an, hauptsächlich Frauensportarten zu schauen. 39 Prozent der Befragten hingegen schauen hauptsächlich Männersportarten. Nur knapp zwei Prozent der Studienteilnehmer schauen ausschließlich Frauensportarten.

Auf die Frage, warum Männer-Sportarten bevorzugt werden würden, beziehungsweise Frauen-Sportarten abgelehnt werden würden, antworteten 34 Prozent der Befragten mit dem Stichwort "Interesse". Bei einem individuellen Antwortenfeld schrieb eine Person beispielsweise dazu: "Frauensport ist langweilig. Frauen sind im Allgemeinen schlechter als Männer im jeweiligen Sport." Jemand anderes meint: "Weil ich es anschaulicher finde, Männer-Sportarten zu verfolgen. Ich finde, das Leistungsniveau ist höher."

Tatsächlich sind Männer und Jungs bei körperlichen Sportarten im Durchschnitt leistungsfähiger als Frauen und Mädchen. Dies liegt daran, dass Männer mehr Testosteron haben und dieses für eine höhere Produktion von roten Blutkörperchen verantwortlich ist.

"Im Fußball für Gleichheit und Diversität einsetzen"

World Athletics (damals noch die IAAF) gab im Jahr 2017 und 2018 mehrere Studien in Auftrag, die Beweise dafür liefern sollten, dass ein erhöhter körpereigener Testosteronspiegel einen unfairen Vorteil in Wettkämpfen bringt. In einer der Hauptstudien kam heraus, dass erhöhte Testosteronwerte bei bestimmten Disziplinen Vorteile zwischen 1,8 und 5,5 Prozent bringen können.

Die Studie von "Appinio" zeigt zudem, dass Personen, die Frauensportarten verfolgen, sich am ehesten Fußball anschauen (60 Prozent), gefolgt von Tennis (41 Prozent) und Schwimmen (30 Prozent). Die Auswahl von mehreren Antwortmöglichkeiten war bei der Frage möglich.

Wenn sich die Befragten für Frauen-Sportveranstaltungen interessieren, dann hauptsächlich für die Olympischen Spiele (48 Prozent) oder die Frauen-Weltmeisterschaft (44 Prozent). Alarmierend ist die Wahrnehmung, wie Frauen-Sport in den Medien abdeckt wird. Hier glauben knapp 62 Prozent, dass dies nicht ausreichend ist.

"Die Studie von Appinio zeigt auf, dass beim Thema Geschlechtergerechtigkeit im Sport noch ein weiter Weg vor uns liegt – und das von der Gesellschaft auch so wahrgenommen wird", kommentiert die frühere Fußball-Nationalspielerin Katja Kraus die Ergebnisse der Studie. "Gerade im Fußball müssen wir uns für Gleichheit und Diversität einsetzen, er hat die Kraft, gesellschaftliche Impulse zu setzen. Es braucht eine konsequente Zielsetzung und konkrete Maßnahmen, allem voran aber die Offenheit für neue Entscheidungsträgerinnen und -träger."

Verwendete Quellen
  • Studie: Frauen im Sport (Hype Train Report von Appinio)
  • dak.de: "Der männliche Zyklus – die "Tage" des Mannes"
  • quarks.de: "So fragwürdig ist die Testosteron-Regel"
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