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Schwimm-WM: Mychajlo Romantschuk macht Ansage an russische Athleten


"Habe keinerlei Respekt für sie"
Ukrainischer Schwimmstar macht Ansage an Russland

Von dpa
14.07.2023Lesedauer: 2 Min.
Mychajlo Romantschuk: Er hat über eine mögliche Wiederzulassung von russischen Athleten im Schwimmsport gesprochen.Vergrößern des BildesMychajlo Romantschuk: Er hat über eine mögliche Wiederzulassung von russischen Athleten im Schwimmsport gesprochen. (Quelle: IMAGO/MATHIAS BERGELD)
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Der Ukrainer Mychajlo Romantschuk ist erfolgreicher Schwimmer. Während der aktuellen WM hat er über russische Kontrahenten gesprochen und wurde deutlich.

Momentan findet in Japan die Schwimm-Weltmeisterschaft (14. bis 30. Juli) statt. Russische Sportlerinnen und Sportler sind wegen des Angriffskrieges in der Ukraine nicht zugelassen. Doch das könnte sich bei den Olympischen Spielen 2024 ändern. Der ukrainische Spitzenschwimmer Mychajlo Romantschuk würde im Falle einer Wiederzulassung russischer Sportler wohl auf einen Boykott verzichten und gegen sie antreten.

In Bezug auf Olympia sagte der 26-Jährige nun der "Süddeutschen Zeitung": "Ich würde ihnen dort zeigen wollen, dass wir stark sind, dass wir sie bezwingen können, dass wir besser sind als sie – im sportlichen Sinne. Im Schwimmbecken, im Stadion, im Boxring, überall".

Die Hand reichen könne er russischen Sportlern aber nicht: "Ich habe keinerlei Respekt mehr übrig für sie und für alles, was passiert ist." Der Schwimm-Weltverband World Aquatics will während der WM darüber beraten, wie er mit dem Thema der russischen Schwimmer in Zukunft umgeht.

"Hängt alles an der ukrainischen Regierung"

Ob er im Falle einer Wiederzulassung ein russischer Sportler überhaupt starten darf, weiß Romantschuk nicht. "Wenn sie tatsächlich grünes Licht geben für russische Athleten, wieder an Wettkämpfen teilzunehmen, hängt alles an der ukrainischen Regierung. Es ist dann nicht mehr meine Entscheidung, ob ich meinen Beruf weiter ausüben kann oder nicht", sagte der 26-Jährige.

Er lebt wegen des Krieges in Magdeburg und trainiert dort mit dem deutschen Weltklasseschwimmer Florian Wellbrock. Die Ukraine hatte zuletzt all seinen Sportlern die Teilnahme an Wettbewerben untersagt, bei denen Russen oder Belarussen dabei sind.

Indes beschäftigt der Krieg Romantschuk nach eigenen Angaben täglich und häufig auch in der Nacht. "Momentan träume ich fast nur vom Krieg, aber es gibt manche Tage, da kann ich mich davon erholen, weil ich tatsächlich vom Schwimmen träume", sagte er der Zeitung weiter.

"Das letzte Mal, dass wir ihn gesehen haben"

Romantschuk sprach zudem über Freunde, die er im Krieg verloren habe. "Einer davon, ein junger, so talentierter Leichtathlet, hat sich freiwillig bei der Armee gemeldet, um unser Land zu verteidigen. Sie haben ihn dann in die Hölle geschickt, nach Bachmut. Er ist ihr nicht entkommen", sagte er.

"Es ist so traurig, wenn ich daran denke, weil wir zwei Wochen vor dem Angriff der Russen noch bei uns zu Hause alle zum Abendessen zusammensaßen. Wir dachten in keiner Sekunde an Krieg, dass so etwas passieren kann. Es war das letzte Mal, dass wir ihn gesehen haben. Wenn man solche Nachrichten bekommt, dann verändert das vieles in deinem Kopf."

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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