Klage gegen Kyrgios abgewiesen
Tennisstar Nick Kyrgios musste sich nach einem Vorfall mit seiner Ex-Freundin vor einem Gericht verantworten. Er sprach von psychischen Problemen.
Der australische Tennisstar Nick Kyrgios ist einer drohenden Verurteilung wegen eines Vorfalls mit seiner frΓΌheren Freundin entgangen. Ein Gericht in der Hauptstadt Canberra wies die entsprechende Klage zurΓΌck, wie die Nachrichtenagentur AAP und andere ΓΆrtliche Medien berichteten.
Der 27-JΓ€hrige habe zuvor in dem Prozess zugegeben, seine damalige Freundin wΓ€hrend eines Streits nahe ihrer Wohnung im Januar 2021 zu Boden gestoΓen zu haben. Richterin Beth Campbell stufte die Schwere der Tat jedoch als geringfΓΌgig ein und sah keine Wiederholungsgefahr. Kyrgios drohten den Berichten zufolge wegen des Angriffs bis zu zwei Jahre Haft.
Er habe aus "Dummheit oder Frust" gehandelt, befand demnach die Richterin nach Kyrgios' EingestΓ€ndnis. Da es sich um einen einmaligen und nicht vorsΓ€tzlichen Vorfall gehandelt habe und der Tennisprofi bislang nicht straffΓ€llig geworden sei, sei es gerechtfertigt, von einer Bestrafung abzusehen. Die junge Frau habe damals von Schmerzen in der Schulter und einer SchΓΌrfwunde am Knie berichtet sowie spΓ€ter von langfristigen Folgen wie etwa Gewichtsverlust, hieΓ es weiter. Den Vorfall habe sie rund zehn Monate spΓ€ter nach der Trennung des Paares offiziell angezeigt.
Kyrgios nennt psychische GrΓΌnde
Der Weltranglisten-20., der wegen einer kΓΌrzlichen Knieoperation in KrΓΌcken vor Gericht erschien, entschuldigte sich nach dem Verfahren. "Es tut mir fΓΌr den zugefΓΌgten Schmerz aufrichtig leid", hieΓ es in einer schriftlichen ErklΓ€rung. Er sei damals auch psychisch in keiner guten Verfassung gewesen, rΓ€umte er ein. "Ich habe in einer schwierigen Situation auf eine Weise reagiert, die ich zutiefst bedauere", wurde Kyrgios weiter zitiert. Der 27-JΓ€hrige kam in Begleitung von AngehΓΆrigen und seiner jetzigen Freundin zu dem Gerichtstermin, wie es weiter hieΓ.
Seine AnwΓ€lte hΓ€tten vergeblich versucht, das Verfahren aus psychischen GrΓΌnden einstellen zu lassen. Ein Psychologe fΓΌhrte demnach aus, dass Kyrgios zeitweise unter schweren Depressionen und AngstzustΓ€nden gelitten und zu Alkohol und Drogen gegriffen habe. Inzwischen gehe es ihm aber besser.
Der Wimbledon-Finalist von 2022 hatte im Januar seine Teilnahme an den Australian Open kurzfristig wegen Knieproblemen abgesagt. Der hochtalentierte, aber auch oft launische Australier galt als einer der groΓen WerbetrΓ€ger fΓΌr das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres. In der Vergangenheit war Kyrgios auf dem Tennisplatz mehrfach durch rΓΌpelhaftes Benehmen aufgefallen und musste bereits Zehntausende Dollar an Strafen zahlen. In der neuen Tennis-Doku "Break Point" bei Netflix ist der 27-JΓ€hrige der Protagonist der Auftaktfolge.
- Nachrichtenagentur dpa