"Beschimpfungen extrem" Tennis-Star Zverev spricht über Anfeindungen

Er ist Deutschlands bester Tennisspieler. Das bewahrt Alexander Zverev jedoch nicht vor Gegenwind, wie er nun erklärte.
Alexander Zverev bereitet sich in Paris auf die French Open vor – und spricht offen über eine Seite des Tennisalltags, die vielen verborgen bleibt: den Hass in den Sozialen Netzwerken. Trotz über zwei Millionen Followern und einer professionellen Betreuung seiner Online-Kanäle zeigt sich der 28-Jährige nachdenklich.
- French Open: Ist Zverev bereit für den großen Wurf?
"Heutzutage ist Social Media wichtiger als alles andere", erklärte Zverev. Gleichzeitig sprach er von den Schattenseiten. "Für uns Tennisspieler sind die Beschimpfungen, denen wir täglich online und in den Sozialen Medien ausgesetzt sind, extrem", meinte er. Besonders kritisch sei, dass viele dieser Anfeindungen für die Öffentlichkeit nicht sichtbar seien – etwa, weil sie über private oder versteckte Nachrichten erfolgen.
"Mental ist es ein sehr schwieriger Sport"
Ein aktuelles Beispiel sei sein Auftritt beim Heimturnier in Hamburg. Dort war Zverev bereits im Achtelfinale ausgeschieden. Er sei krank gewesen, sagte er, ein Mageninfekt habe ihn geschwächt. "Hätte ich abgesagt, hätte man mir vieles vorgeworfen", meinte Zverev. Dann wären ihm Vorwürfe gemacht worden, er würde das Turnier nicht ernst nehmen oder sei nur wegen des Geldes da.
Nun müsse er sich anhören, warum er in diesem Zustand überhaupt gespielt habe und dass er nur Ausreden suche. "Tennis hat eine große Kultur von Schuldzuweisungen unter den Fans und auch in den Sozialen Medien", sagte er. Die psychische Belastung sei hoch. "Ich denke, mental ist es ein sehr schwieriger Sport für uns."
In Roland Garros trifft Zverev in der ersten Runde auf den US-Amerikaner Learner Tien. Trotz der angeschlagenen Form und der gesundheitlichen Probleme vor dem Turnier zeigt er sich optimistisch. Im vergangenen Jahr hatte er das Finale in Paris in fünf Sätzen gegen Carlos Alcaraz verloren. Der Traum vom ersten Grand-Slam-Titel bleibt – und die Hoffnung, dass der Druck abseits des Platzes nicht überhandnimmt.
- Mit Material der Nachrichtenagentur SID
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.